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Special - Sozial schwache Kinder und Spiele : Ein Kinderspiel

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Nun könnte man natürlich einbringen, dass auch andere Unterhaltungsmedien wie beispielsweise Filme, Bücher und Comics die Flucht in eine andere Realität ermöglichen. Dem kann ich nur zustimmen. Doch häufig bieten Videospiele die weitaus bessere Identifikationsmöglichkeit, da man sich oft ein „virtuelles Ich“ erschaffen kann, das dem persönlichen Ideal entspricht. Eine Figur aus einem Roman hingegen hat ein Autor erschaffen und der Leser könnte mit den Entscheidungen, die dieser Charakter trifft, nicht immer zufrieden sein.

Dass durch die besseren Identifikationsmöglichkeiten das Risiko besteht, sich zu sehr in einem Spiel zu verlieren, halte ich für möglich, aber für eher unwahrscheinlich. Viel zu voreilig wird heutzutage eine „Computerspielsucht“ diagnostiziert. Wenn ein Kind exzessiv Sport betreibt und täglich Stunden auf dem Bolzplatz verbringt, so wird ihm vermutlich auch keine „Ballsportsucht“ unterstellt.

Die Gründe, weshalb Kinder und auch Erwachsene Videospiele spielen, mögen ähnlich oder auch gleich sein, doch die Intensität und die Art des Konsums verändern sich mit der persönlichen sozialen Situation.

„Wie viele Konsolen hast du zu Hause?“

Dennoch ist dies nicht der einzige Faktor, der eine große Rolle spielt. Auch die finanziellen Umstände haben Einfluss auf die Art und Weise, wie Computer-Spiele konsumiert werden.

Die Kinder in Deutschland verfügen über fast fünf Milliarden Euro pro Jahr. Das berichtete „Die Welt“ am 6. August vergangenen Jahres und bezog sich auf eine Konsumstudie. Da ist es nicht verwunderlich, dass das Wissensmagazin „Dein Spiegel“ seine jungen Leser in Ausgabe 11/13 vor die Frage stellte: „Wie viel Technik brauche ich?“ Hier heißt es, dass Kinder noch nie so viele elektronische Geräte ihr Eigen nannten wie heute.

Auf der anderen Seite fällt in den Medien immer öfter das Schlagwort Kinderarmut. Anfang des Jahres schrieb zum Beispiel „Spiegel Online“, dass in Deutschland weit mehr als zwei Millionen Kinder von Armut bedroht sind. Die Internet-Rechner an meinem Arbeitsplatz werden von Kindern mit teilweise sehr unterschiedlichen finanziellen Situationen genutzt, wobei die Mehrheit aus weniger wohlhabenden oder finanzschwachen Familien stammt.

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