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Test - SpellForce 2: Shadow Wars : SpellForce 2: Shadow Wars

  • PC
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Bauen, kämpfen, erkunden

Damit jeder Avatar und Held optisch ansprechend in Szene gesetzt wird, stehen zahlreiche Waffen, Rüstungen und Schmuckstücke zur Verfügung. Bereits die anfänglichen Zauberstäbe, Schwerter und Schilde sehen ziemlich edel aus – großes Lob an die Designer. Besonders mächtige Gegenstände findet ihr jedoch nur nach dem Ableben eines zähen Bossgegners oder der Absolvierung einer von weit über 100 Quests. Diese reichen von einfachen Suchaufgaben bis hin zu reinrassigen Rollenspielaufgaben. So eilt ihr beispielsweise einer Magierin zur Hilfe, sammelt Alchimistenzutaten oder sucht in einer Zwergenmine nach versteckten Schaltern. Überhaupt sind die Missionen sehr abwechslungsreich geraten. Im Taktikpart eilt ihr u.a. schnell zu einem riesigen Horn, das ihr vor der Ankunft der Schattenarmee erklingen lassen müsst, um den Gebirgspass einstürzen zu lassen. Die Symbiose zwischen Strategie und Rollenspiel ist in ‘Spellforce 2: Shadow Wars’ deutlich besser gelungen als noch im Vorgänger. Das liegt auch am entschlackten Basisbau. Die Rohstoffanzahl wurde auf drei reduziert und zahlreiche Komfortfunktionen, wie etwa die Rekrutierung spezialisierter Handwerker, beschleunigen den einst so zähen Aufbaupart auf angenehme Art und Weise.

Vernachlässigen solltet ihr diesen deswegen aber noch lange nicht. Denn trotz der mächtigen Helden und eines akkuraten Schwierigkeitsgrades spielt die richtige Zusammenstellung eurer Armee weiterhin eine große Rolle. Wer lediglich Fußsoldaten in den Kampf schickt, macht gegen Distanzkämpfer keinen Schnitt. Ein optimaler Trupp besteht aus einer gesunden Mischung von Soldaten, Bogenschützen, Heilern und Magiern. Hinzu kommen später noch die mächtigen Titanen, die nur ein einziges Mal zum Einsatz kommen, dafür aber auch ordentlich aufräumen. Erfreulich: Die KI hat dazugelernt und greift nur noch selten auf Cheats zurück. An der Wegfindung hapert es aber teilweise noch immer: Nicht selten laufen die Angreifer immer wieder denselben Pfad entlang, um euch zu attackieren – vorhersehbar. Trotz der Macken seid ihr für mindestens 20 Stunden beschäftigt. Selbst danach ist noch nicht Schluss. In den Gefechtspartien tretet ihr mit einer der drei Fraktionen (Bund, Schatten oder Clan) samt ihren Spezialeinheiten, wie Nekromanten oder Berserker, auf das Schlachtfeld. Im ’Freien Spiel’ absolviert ihr mit einem Avatar vorgegebene Quests. Alleine ist das nicht sonderlich spannend, doch zusammen mit bis zu drei Freunden kommt schnell Spaß auf. Überhaupt ist der Mutiplayer-Part dank des entschlackten Basisbaus und der großen Anzahl an mitgelieferten Karten deutlich packender als noch im ersten Teil.

Edeloptik made in Germany

Eine weitere Stärke des Spiels ist ganz klar die grandiose Präsentation. Vielleicht mit Ausnahme von ‘Schlacht um Mittelerde 2’ waren Strategieschlachten noch nie so imposant inszeniert wie in ‘Spellforce 2: Shadow Wars’. Das fängt mit den liebevoll animierten Einheiten an, geht über die detailreich aufgebaute, lebendige Spielwelt weiter und hört bei den beeindruckenden Licht- und Zaubereffekten noch lange nicht auf. Selbst aus nächster Nähe erspäht man nur selten unschöne Texturen. Lediglich die Farbgebung bei so mancher Rüstung wirkt etwas arg künstlich und somit unpassend. Wer sich jedoch an realistischen Wasserreflexionen, Echtzeitschatten und Shader-Leckerbissen erfreuen will, sollte schon einen High-End-Rechner in seinem Zimmer stehen haben. Zur Not schraubt man die Details etwas runter, wodurch das Spiel nicht sehr viel schlechter aussieht. Schlecht zu Gesicht steht dem Spiel teilweise die an sich professionelle Sprachausgabe. Die Leute lesen einige Dialoge etwas lustlos und falsch betont ins Mikrofon, was leider etwas an der stimmigen Atmosphäre zehrt. Zum Ausgleich erwartet euch ein wunderschöner Soundtrack samt orchestralen Stücken, die dynamisch aufs Spielgeschehen reagieren. Manchmal ist die Musik jedoch fast schon etwas zu dominant. Stören sollte euch das aber nicht.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
Meine Hochachtung, Phenomic! Die Jungs haben nach der Kritik am eigentlich guten Vorgänger den Kopf nicht in den Sand gesteckt, sondern konsequent an den Schwachstellen gearbeitet. Das Ergebnis ist beeindruckend: Die Fantasy-Welt von Eo zieht euch von der ersten Minute an in ihren Bann und schickt euch durch ein ebenso spannendes wie facettenreiches Abenteuer. Der Mix aus Strategie und Rollenspiel ist gelungen, die neuen Komfortfunktionen sind sinnvoll und die Grafik ist über fast jeden Zweifel erhaben. Ja, es gibt noch immer einige Macken, doch diese fallen kaum noch ins Gewicht. Wer sich ’Spellforce 2: Shadow Wars’ entgehen lässt, verzichtet auf ein grandioses Stück Spielgeschichte.

Überblick

Pro

  • gelungener Mix aus Strategie und Rollenspiel
  • hilfreiche Komfortfunktionen
  • grandiose Präsentation
  • abwechslungsreiche Missionen
  • exzellente Musik
  • Multiplayer-Part verbessert

Contra

  • Sprachausgabe mit Schwächen
  • Wegfindung und KI mit Aussetzern
  • sehr hardwarehungrig

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