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Test - Star Ocean: The Last Hope : Märchenhafte Sci-Fi-Oper

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Routine statt Erkundung

Ist die Bühne aber auch so spannend gefüllt, dass man zwischen den Kämpfen noch überrascht wird? Leider nicht die ganze Zeit über. Zwar gibt es immer wieder witzige Videos mit genug Dampf in Sachen Akustik, Schnitt und Kameraspiel. Aber abseits von Gegnern, Schatztruhen und Hotspots zum Erzabbau oder Pflanzenpflücken vermisst man vor allem in den Dungeons spannende Zwischenfälle. Die Folge: Abgrasroutine statt Nervenkitzel, Wegfindungskomfort statt Erkundung. Da man später auch das Anzeigen von Schatztruhen auf der Karte verankern kann, müssen Entdecker einen herben Dämpfer wegstecken, wenn sie durch die von feindlichem Geschmeiß gefluteten Gänge stromern.

Es macht ja immer noch Spaß, die Gegenden zu erkunden - vor allem, weil da viele ansehnlich designte, aus allen möglichen Mythologien zusammengewürfelte Feinde herumkriechen. Aber dieses Muster, in das The Last Hope verfällt, ist enttäuschend. Man ist weniger neugierig, lässt sich von den Kartensymbolen durch die Areale schleusen und muss erst mal auf knifflige Rätsel abseits der Rennen-Plattmachen-Spirale verzichten. Und warum kann man den jederzeit einblendbaren Kartenausschnitt eigentlich nicht verschieben? Wieso muss die Orientierung mitunter so leiden, wo doch die Abschnitte so ausladend sein können?

Ein Spektakel der Effekte

Aber der Schmerz über verschenktes Erkundungspotenzial sitzt nicht mehr so tief, wenn der nächste große Kampf ansteht, wenn das Spektakel losbricht, sich dieses Knäuel aus Funken, Explosionen, wummernden Geschossen und Teamkombos entrollt, das richtig Eindruck macht. Da schlagen Feuerbälle wie Kometen ein, da schießen steinerne Säulen aus dem Boden, bevor arkane Charaktere ihre grell schimmernden Zauberfinessen zünden und das Bild zum Zittern bringen.

Das Ganze läuft serientypisch in Echtzeit ab, wobei ihr stets die volle Kontrolle über alle vier Partymitglieder habt, zwischen denen ihr per Schultertasten wechseln könnt. Die einstellbaren KI-Taktiken der Kollegen decken mit Freistil- und Gruppenkampf (jeweils mit und ohne Gebrauch von magischen Angriffen) die wichtigsten Funktionen zufriedenstellend ab. Neu sind die Blindside-Attacken, mit denen ihr Angreifern ausweichen und ihnen in den Rücken fallen könnt, wenn das Timing stimmt. Und wenn der Hinterhalt nicht gekontert wird.

Die großen Highlights inszeniert tri-Ace erst, wenn sich die Bossgegner aus dem Hintergrund schälen, wenn gehörnte, geflügelte oder mutierte Bestien mit ausuferndem Lebensbalken vor der Gruppe wüten. Das sind großartige Showdowns, die euch alles abverlangen können und das taktische Geschick fordern. Zum einen hat jeder von ihnen eine bestimmte Schwachstelle, die man erst mal herausfinden muss. Zum anderen sind hier ein schneller Wechsel und ein überblickendes Auge für den Status der eigenen Kämpfer vonnöten. Zwar wird das Geschehen pausiert, wenn man das Menü öffnet, um etwa Bomben zu zünden, Spezialangriffe zu starten oder sich Heilkräuter reinzupfeifen.

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