Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - Stitch: Experiment 626 : Stitch: Experiment 626

  • PS2
Von  |  |  | Kommentieren
Stitch: Experiment 626
Mit dem Transpo erreicht Stitch neue Höhen.
Gute Steuerung, aber doch nicht optimal
Im Grunde ist 'Stitch' ein sehr einfach zu handhabender Titel: Mit der X-Taste könnt ihr einfache oder doppelte Sprünge ausführen, die Tasten L2 und R2 sind für Ausweichmanöver gedacht und mit L1 wird der Zeitlupen-Modus aktiviert. Stitch klettert quasi automatisch, sobald ihr gegen eine Wand springt. Fürs Schiessen gibt es eine Auto-Visier-Funktion, damit ihr neben der Ballerei auch andere Aktionen ausführen könnt. Das Hangeln mit dem Transpo ist binnen weniger Versuche in Fleisch und Blut übergegangen.

Dennoch funktioniert das Zusammenspiel zwischen der Steuerung und der eigentlichen Spiel-Engine nicht so, wie es sollte. Es tritt nämlich das beinahe schon genretypische Problem mit der automatisch der Spielfigur folgenden Kamera auf. Diese versucht nämlich möglichst hinter Stitch zu bleiben. Es gibt zwar die Option, die Ansicht schnell um 180 Grad zu drehen und auch selbst den Winkel fein abzustimmen, aber aufgrund der Hektik des Spieles ist diese Möglichkeit nur bedingt empfehlenswert. Sobald ihr versucht, Klettermanöver anzusetzen, wovon es aufgrund des Aufbaus der einzelnen Levels viele gibt, oder komplizierte Sprungmanöver zu meistern, kommt die Kamera nicht mehr mit. So verschwindet die Spielfigur hinter anderen Objekten oder ihr wisst nicht, wo ihr euch gerade befindet, was unter anderem einige Abstürze mit sich zieht. Ein Beispiel aus der Praxis zur Verdeutlichung: Es gibt Laufbänder, die Waren transportieren. Stitch ist in der Lage, sich an diesen festzukrallen und sich auch mit dem Kopf nach unten transportieren zu lassen. Darauf basieren einige Sprungmanöver zu weiteren Transportbändern. Diese zu erreichen wird nun problematisch, weil ihr Stitch nicht seht oder aber das andere Laufband nicht ausmachen könnt. Ehe ihr die Übersicht habt, befindet sich Stitch schon wieder auf dem Rückweg. Manchmal kreist die Kamera auch völlig wirr durch die Gegend. Wenn dann noch Gegner oder Fallen ins Spiel kommen, gibt's öfter mal stressige und unnötig hektische Situationen, die den Spielspass etwas negativ beeinträchtigen.

Stitch: Experiment 626
Gleich geht's mit dem Jetpack ab…

Levelaufbau - nichts für Gelegenheitsspieler?
Nichtsdestotrotz bleibt 'Stitch' ein solider Kandidat für alle Action-Adventure-Fans, da die einzelnen Welten recht gut durchdacht und umgesetzt wurden. So richtig komplex sind sie nicht ausgefallen, da die Wege linear vorgegeben sind und somit die Gefahr des Verlaufens gering ist. Trotzdem handelt es sich um einen eher anspruchvollen Titel, da es eine Unmenge an Geschicklichkeitseinlagen gibt - seien das nun zeitlich gesteuerte Plattformen oder waghalsige Kletterpartien in die Höhe mit gut getimten Absprüngen auf die nächsten dünnen Steilwände. Neulinge auf diesem Gebiet dürfen sich also über die unendlichen Leben freuen. Daher bleibt 'Stitch' auch für weniger begabte Spieler mit einem Quäntchen Ausdauer empfehlenswert. Profis dürfen den ultimativen Kick mit den Krakenrobotern erleben, wo eben auch der Stressfaktor durch die Zeitbegrenzung ansteigt. Auch die kleinen Ausflüge mit dem Jetpack durch auftauchende Ringe dürften den einen oder anderen Spieler nerven, da es hier wirklich auf Geschicklichkeit und Glück ankommt.

Dafür sind die Ausflüge unter anderem dafür verantwortlich, dass die Spielmotivation konstant oben bleibt und Langeweile ein Fremdwort ist. Dieselbe Funktion ist auch den drei verschiedenen Endbossen zuzuschreiben, die jeweils eine bestimmte Taktik fordern, welche es erst einmal zu entdecken gilt. Danach sind diese nicht mehr derart problematisch. Lobenswert ist die Tatsache, dass die einzelnen Welten grafisch enorm variieren. Dabei stehen kunterbunte Orte mit Comic-Charakter an der Tagesordnung, wie ihr freilich aus den Bildern erkennen könnt. Aber leider ist das Spielende nach einigen Stunden erreicht und die zusätzlichen Features reizen auch nicht zum erneuten Durchzocken. 'Stitch' ist eine recht schnelle Geschichte.

Stitch: Experiment 626
... und dann müsst ihr durch die Tore fliegen, sonst droht der Absturz.

In technischer Hinsicht wurde die Spiel-Engine gut umgesetzt. So haben wir es mit großen Levels zu tun, die reichlich animiert wurden und auch ein paar Lichteffekte parat halten. Darstellungsfehler gibt es nicht, aber auch nichts besonders Erwähnenswertes, im Gegenteil: Weite Teile der Welten wirken kahl und verschwommen. Ein weiteres Manko ist die Problematik mit der Kameraführung. Zwischen einigen Level gibt es gerenderte Filmchen zu sehen, die aber eher in minderwertiger Qualität vorliegen. Die Sprecher sind hier aus dem Film entnommen, auch wenn es nicht viele Sätze zu geben scheint, die sie von sich geben wollen. Auch im Spiel selbst werdet ihr mit Anweisungen und mehr oder weniger geistreichen Kommentaren von Jambo unterhalten. Wesentlich besser sieht es da in punkto Musik aus: moderne melodische Tracks, passend zu den einzelnen Spielwelten. Variation gibt es aber nur zwischen den verschiedenen Welten, sprich der Soundtrack ist keineswegs dynamisch ausgefallen.

Noch was zu den Charakteranimationen. Sie sind flüssig ausgefallen, aber nicht so umfangreich, wie wir es eigentlich aus vergleichbaren Titeln kennen. So haben etliche Figuren nur wenige Bewegungen auf dem Kasten, was auch für die Bosse gilt. Auch die Anzahl der verschiedenen Gegner im Verlauf des Spieles lässt zu wünschen übrig.

 

Fazit

von Jan Krause
'Stitch: Experiment 626' ist ein Action-Adventure, das irgendwie keine Zielgruppe so richtig anzusprechen vermag. Für die Kleinen wird absolut nichts Niedliches geboten und das Gameplay ist zu schwierig ausgefallen. Für die älteren Zocker wird's schnell eintönig, da der Titel zu kurz ist. Probleme mit der Kamera und auch die nur knapp über das Mittelmass herausreichende Umsetzung machen Disneys aktuellen Titel nur bedingt empfehlenswert - nämlich für glühende Anhänger der Kinovorlage, Sammler oder Genre-Freaks.  

Kommentarezum Artikel