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Test - Stranglehold : John Woos Actionknaller im Test

  • PC
  • X360
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Nichts für Intellektuelle

Apropos Gedanken machen, das Hirn wurde hoffentlich schon vor dem Anschalten der Konsole oder des PCs an der Garderobe abgegeben. Ihr werdet es während der gesamten geschätzten acht Stunden Spielzeit nicht benötigen. Hauptsache, genug Zielwasser wurde getrunken und der Abzugfinger ist ausreichend trainiert. Wer wirklich die Stärken von 'Stranglehold' erleben möchte, der achtet auf seinen Stil. Ordentlich über Tische schliddern, sich auf Rollies schmeißen oder an Kronleuchtern schwingen. Auf Geländern entlanglaufen, diese treppab rutschen und dabei immer mit Dauerfeuer für den richtigen Klangteppich sorgen. Und wenn man dann noch über die knöchernen Überreste eines T-Rex laufen kann, dann macht das Spielerherz einen Freudensprung. Tequila-Time nennt sich die Zeitlupenfunktion, die schon in 'Max Payne' so wunderbar funktioniert hat und auch hier kräftig genutzt werden sollte. Dann seht ihr sogar jede einzelne Kugel durch die Luft fliegen. Gutes Reaktions- und vor allem Koordinationsvermögen ist bei den Stand-offs gefragt. Mehrere Gegner haben euch gestellt und müssen im Duell einer nach dem anderen besiegt werden. Mit dem linken Analog-Stick Kugeln ausweichen, während mit dem rechten der Gegner aufs Korn genommen wird. Alternativ kann natürlich auch hier die Umgebung mit einbezogen werden, um ein paar Hinterköpfe einzuschlagen oder den Brustkorb zu zerquetschen.

Wer war noch mal Rambo?

Vier Extras erleichtern das Schnetzeln durch die Gegnermassen. Als Erstes können wir uns selbst heilen, was in manchen Situationen auch bitter nötig ist, denn der Schwierigkeitsgrad ist nicht von schlechten Eltern. Deckung suchen und Selbstheilung sind die besten Freunde, die ihr haben werdet. Für weiter entfernte Gegner bietet sich der besonders gezielte Schuss an. In einer Super-Super-Zeitlupe haben wir ausreichend Zeit, uns genau auszusuchen, welcher Körperteil des Opfers getroffen werden soll. Beinschüsse führen vielleicht nicht zum sofortigen Ableben, ins Gemächt dürfte besonders schmerzvoll sein und mit Kopfschüssen ist man immer auf der sicheren Seite. Trommelfeuer nennt sich die dritte Fähigkeit. Magazingröße und einzusteckender Schaden spielen dann keine Rolle mehr. Tequila wird zur unstoppbaren Ein-Mann-Armee und mäht sich für kurze richtig durch die Reihen. Bei Umzingelung von allen Seiten bietet sich die letzte und vierte Fähigkeit an, in der sich unser Supercop auf der Stelle dreht und, sehr schön in Szene gesetzt, alle Gegner vernichtet. Danach ist erst mal Schicht im Schacht, bis das nächste Dutzend antanzt.

Mit der heißen Stricknadel gestrickt scheint der Mehrspielermodus zu sein. Aber was soll man als Entwickler machen. Fehlt ein Mehrspielermodus, wird sofort gemeckert. Also muss auf die Schnelle doch noch etwas her, damit auch Online die Tequilas gegeneinander antreten können. Nun ja, wir denken nicht, dass sich 'Stranglehold' online lange behaupten wird, denn die Partien sind unbalanciert und eher langweilig. Kein Vergleich zu Schwergewichten wie 'Call of Duty' oder 'Halo'. Konzentriert euch lieber auf den Einzelspielermodus, der ist packender und bietet mehr Unterhaltung. Nur ist das Vergnügen ein wenig zu schnell wieder vorbei. Zum Schluss noch ein Wort zur deutschen Version: Blut gibt es so gut wie keins und wie man uns sagte, wurden auch einige Todesanimationen und zu harte Abschnitte in den Zwischensequenzen entfernt. Auf den Spielspaß sollten sich diese Änderungen aber nicht auswirken.

Fazit

von Dennis Hartmann
Polizist Tequila ist wie das gleichnamige Getränk: Genießbar nur mit Salz vorweg und Zitrone danach. Wer auf kompromisslose Action, hohle Story und fast vollständig zerstörbare Umgebungen steht, der wird auf keinen Fall enttäuscht. Bitte nicht den Fehler machen und ein ähnliches Atmosphäremonster wie 'Bioshock' erwarten. Das ist 'Stranglehold' leider nicht geworden. Aber das Spiel ist und bleibt trotzdem sehr unterhaltsam. Für die kurze Zeit, die es dauert.

Überblick

Pro

  • massig Action
  • tolle Grafik
  • zerstörbare Umgebung

Contra

  • dumme Geschichte
  • auf Dauer etwas eintönig
  • relativ kurze Spielzeit

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