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Test - Sudden Strike 3: Arms for Victory : Nur etwas für beinharte Strategen

  • PC
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Ganz genau ist die Steuerung ohnehin nicht geworden. Gerade beim Angriffsbefehl auf Fußtruppen, die man kaum auseinander halten kann, fällt es schwer, die feindlichen Soldaten mit der Maus zu markieren. Besonders schlimm wird das Ganze, wenn sich die Gegner in einem Schützengraben verschanzt haben, dann spielt die Maussteuerung komplett verrückt. Neben Panzern und Fußtruppen gibt es auch Flugzeuge und Marineeinheiten in 'Sudden Strike 3", Letztere tauchen sogar das erste Mal im Rahmen der Serie auf. Selbst steuern dürft ihr die Flieger und Schiffe aber nicht. Stattdessen ruft ihr über Icons am oberen Bildschirmrand Verstärkungen wie Luftschläge, Bomben- oder Artillerieangriffe. Um eure Marineeinheiten richtig einsetzen zu können, müsst ihr dagegen etwas umständlich jedes Mal eine eigene Strategiekarte aufrufen und den Schiffen dort Angriffsbefehle erteilen.

WKII in der Totalen

Insgesamt hat das Spiel 15 Missionen zu bieten, was sich zuerst nicht nach viel anhört, aber schnell relativiert wird, da ihr für viele der Einsätze mehrere Stunden einplanen könnt. Die Schauplätze orientieren sich an historischen Schlachten des Zweiten Weltkrieges, der D-Day ist natürlich auch wieder mit dabei. Doch im Rahmen der vier Kampagnen aufseiten der Deutschen, Alliierten, Sowjets und Japaner erlebt ihr auch die Schlacht um Iwo Jima oder den Krimkrieg. Leider erhaltet ihr keinerlei über die Missionen hinausgehenden historischen Informationen, eine echte Story erzählt 'Sudden Strike 3' nicht. Die ganze Präsentation wirkt unglaublich lieblos, das beginnt bei den tristen Menüs oder Übersichtskarten und geht bis hin zum fast vollständigen Fehlen von Zwischensequenzen.

Schon die beiden Vorgänger gelten als extrem schwierige Spiele, auch im dritten Teil haben die Entwickler von Fireglow beim Schwierigkeitsgrad arg übertrieben. Eine Lernkurve konnten wir de facto nicht ausmachen, schon im ersten Einsatz der ersten Kampagne seht ihr euch gleich einer gigantischen Übermacht gegenübergestellt. Einsteiger oder Gelegenheitsspieler werden daher schon nach wenigen Minuten verzweifeln und aufgeben.

Technik von gestern

Leider vermag euch auch die Technik kaum an den Bildschirm zu fesseln. Zwar präsentiert sich Teil drei erstmals in echtem 3D, doch die Grafik wirkt gegenüber der Genrekonkurrenz in allen Belangen antiquiert. Kollege Dennis schrieb in diesem Zusammenhang bei seinem First Look treffend von "zweckmäßig". Mögen einige Einheiten und Explosionen noch einigermaßen detailliert aussehen, herrscht bei den Landschaften und Effekten Detailarmut. Trotz des puristischen Looks nahm sich das Spiel bei uns immer mal wieder eine kleine Auszeit bzw. Nachladepause. Deutlich eindrucksvoller als die Optik ist immerhin der Sound, wobei hier auch nur die Soundeffekte angesprochen sind. Doch diese bringen das Schlachtfeld-Feeling sehr gut rüber, Musik gibt es leider nur in den Menüs.

Fazit

von Jan Höllger
In 'Sudden Strike 3' müsst ihr euch schon richtig reinarbeiten, sonst habt ihr von Beginn an nicht den Hauch einer Chance. Fans der Serie werden auch im dritten Teil sicherlich auf ihre Kosten kommen, der Realismusfaktor ist hoch, die Maps sind riesig und alle Truppenverbände brauchen eure ungeteilte Aufmerksamkeit. Leider haben es die Entwickler aber versäumt, auch neue Käuferschichten für das anspruchsvolle Echtzeittaktikspiel zu gewinnen. Die antike und lieblose Präsentation schreckt potentielle Interessenten ebenso ab wie der vollkommen überzogene Schwierigkeitsgrad. Habt ihr dagegen die beiden ersten Teile im Schlaf durchgezockt, dürfte 'Arms for Victory' genau das Richtige für euch sein.

Überblick

Pro

  • große Karten
  • massig Einheiten
  • taktisches Vorgehen
  • umfangreich

Contra

  • viel zu schwer
  • äußerst langweilige Präsentation
  • hoffnungslos veraltete Grafik
  • viel Mikromanagement
  • zuweilen ungenaue Steuerung

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