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Test - Super Mario Sunshine : Super Mario Sunshine

  • GCN
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Super Mario Sunshine
Drei Spritzmodi sind für den Fleckweg 08/17 verfügbar.
Wer bereits 'Super Mario 64' gespielt hat, wird mit den restlichen Bewegungen keine Probleme haben: Mit dem A-Knopf springt Mario in die Höhe, mit B spricht er mit anderen Charakteren oder liest Hinweise, während der linke Analog-Stick für die Bewegungsrichtung von Mario zuständig ist. Besonders wichtig ist der rechte Analog-Stick, denn mit ihm dreht und zoomt ihr das Bild, um stets einen möglichst guten Überblick zu haben. Die Entwickler des Spiels haben auf eine automatische Kamera verzichtet, so dass ihr die Perspektive oft justieren müsst. Leider kann dies zu einer nervigen Sache werden, da nicht immer eine wirklich perfekte Einstellung gewählt werden kann, zumal die Kamera an engen Stellen im Leveldesign hängen bleibt oder eine Mauer die Sicht gar komplett verdeckt. Zum Glück ist das aber auch schon das einzige große Manko an 'Super Mario Sunshine'. Ansonsten erwartet einem das typisch geniale Gameplay und Leveldesign, wie man es von der Qualität her von den 'Mario'-Spielen gewohnt ist.

Insgesamt sieben reguläre Levels gilt es zu absolvieren, in denen ihr euch auf die Suche nach den Shines macht. Diese funktionieren ähnlich wie die Sterne in 'Super Mario 64', wobei ihr die Reihenfolge des Einsammelns aber nicht mehr frei wählen könnt. Beim Betreten eines Levels wird euch gleich die noch nicht gelöste Aufgabe gestellt. Insgesamt acht solcher Aufgaben gibt es pro Level – sie variieren vom Reinigen bestimmter Flächen, Einsammeln von acht Coins über das Besiegen eines besonders großen und hartnäckigen Gegners oder dem Erreichen einer kniffligen Stelle bis hin zu Minispielen wie einem Jetski-Hindernisparcours oder einem Wettrennen. Außerdem trefft ihr sogar ab und zu auf den Schurken, der euch das Ganze eingebrockt hat und der die ganze Insel verschmiert: Mario Morgana, ein flüssiges Ebenbild des Helden.

Super Mario Sunshine
Mario beim Saubermachen.

Strand, Spukhaus oder Freizeitpark?
So abwechslungsreich wie die verschiedenen Shine-Aufgaben sind auch die sieben Levels ausgefallen. Zuerst sorgt ihr in einem Art Dorf mit einem See und einer Windmühle für Sauberkeit, dann treibt ihr euch in einem Industriehafen herum, worauf ein Abschnitt mit einem von Wasser umgebenen Berg folgt. Später besucht ihr außerdem einen spaßigen Freizeitpark und dessen Umgebung, ein Riesenpalmen-Gebiet, ein Hotel, in dem es spukt, und einen Strand mit einem sonderbaren Turm und großen Spiegeln. Sieben Levels klingt nicht gerade nach viel und tatsächlich sind diese Abschnitte auch nicht sonderlich groß, aber je nach Shine-Aufgabe müsst ihr ganz anders an das Level herangehen oder es ändert sich sogar die Levelarchitektur: Beispielsweise ist ein See erst vergiftet, später könnt ihr in ihn hinabtauchen. Außerdem gibt es trotz der geringen Größe unzählige Sachen zu entdecken und versteckte Items zu finden, die euch wiederum weitere Shines bringen. So findet ihr ab und zu einen Raum, in dem ihr ohne Fleckweg 08/17 knifflige Jump'n Run-Passagen inklusive sich drehenden Plattformen, weiten Sprüngen, schmalen Pfaden und schwebenden Liften absolvieren müsst. Diese Abschnitte sind mitunter richtig schwierig, aber man kann dafür oftmals Leben in Form eines Pilz-Icons einsammeln. Um nach und nach alle Levels freizuschalten, müsst ihr längst nicht alle Shines finden – richtige Profis versuchen aber alle der mehr als 100 Shines zu ergattern und dürften mit dieser teils sehr anspruchsvollen Aufgabe wochenlang beschäftigt sein.

Diese regulären Levels sind aber keineswegs die ganze Spielfläche von 'Super Mario Sunshine'. Vielmehr werdet ihr euch oft auch im Städtchen von Isla Delfino bewegen und euch mit den verschiedenen Einheimischen unterhalten. Diese geben euch Tipps oder gar neue Aufträge, wie zum Beispiel das Herbeischaffen von Früchten. Außerdem bietet dieses große Oberlevel zahlreiche versteckte Items und Abschnitte, die teils erst nach und nach erreichbar sind. Immerhin trefft ihr im Städtchen im Gegensatz zu den normalen Levels nicht auf Gegner. Neben diversen größeren Gegnern, die sich als Zwischenbosse mit euch duellieren, trefft ihr auch auf kleinere Feinde, die ganz unterschiedlich aussehen und auch verschiedene Angriffe drauf haben. Die meisten dieser Gesellen lassen sich besiegen, indem Mario auf ihren Kopf springt – bei anderen müsst ihr hingegen den Fleckweg 08/17 mit seinem Wasserstrahl als Waffe einsetzen. Trifft euch ein Feind oder taucht ihr zu lange unter Wasser, verliert ihr etwas Energie, bis ihr schlussendlich ein Leben lasst. Um dies zu verhindern, lässt sich die Energie mit in der Gegend verstreuten Münzen wieder auffüllen. Insgesamt werdet ihr aber wenig Probleme mit den Gegnern haben – die Gewichtung in 'Super Mario Sunshine' liegt klar auf der Beherrschung der simplen aber doch anspruchsvollen Steuerung und kniffligen Plattform-Passagen, in denen viel Geschicklichkeit und Exaktheit im Umgang mit dem Analog-Stick gefragt ist.

Super Mario Sunshine
Das Surfrennen macht Laune.

Zauberhafte Knuddel-Grafik und Sound
Wie bereits die früheren 'Mario'-Spiele setzt 'Super Mario Sunshine' voll auf zuckersüße und sehr kindliche Optik, die wohl auf einige Videospieler erstmals abschreckend wirkt. Die kunterbunten Welten, die Gegner und vor allem die Bewohner von Isla Delfino haben den Anschein, als stammen sie direkt aus einer Kleinkinder-TV-Serie. Doch sobald man ein paar Schritte mit Mario unternommen hat, ist man völlig in diese farbenfrohe und niedliche Welt versunken. Die Grafik des Spiels kann sich durchaus sehen lassen: Besonders spektakulär ist die Weitsicht ausgefallen - von einem hohen Punkt im Level könnt ihr das ganze Gebiet schier kilometerweit überblicken – manchmal erkennt man sogar in der Ferne ein anderes Level oder das Städtchen von Delfino. Herzallerliebst ist außerdem der Held Mario mit seinem knubeligen Äußeren und den flüssigen Animationen ausgefallen. Eines der Hauptelemente des Spiels ist bekanntlich das Wasser und dies sieht richtig beeindruckend aus, egal ob es sich um das Meer mit seinen Wellen oder einen Teich handelt, in dem sich die Umgebung spiegelt. Gleiches gilt für die ekligen Farbflächen, die durch das Wasser realistisch weggeputzt werden. Allerdings sind die Texturen nicht immer ganz auf dem höchsten Niveau, was der GameCube schaffen würde, und das starke Hitzeflimmern wirkt zuweilen ebenfalls störend. Dazu kommen kleinere Clipping- und Sichtprobleme im Zusammenhang mit der angesprochenen justierbaren Perspektive.

So wie die Grafik kommt auch der Sound zuckersüß daher. Im Hintergrund dudeln die typischen 'Mario'-Kompositionen, die einem zwar während des Spielens zunächst nicht wirklich auffallen, sich aber bald als richtige Ohrwürmer entpuppen, die man kaum noch aus dem Kopf bekommt. Die Melodien sind passend zum sommerlichen Ambiente mit karibischen Klängen durchmischt. Eines der Highlights ist außerdem der Hintergrundsound der speziellen Geschicklichkeitsabschnitte, in dem klassische 'Mario'-Musikstücke im A-capella-Stil zu hören sind. Ebenfalls keinen Grund zur Klage gibt es bei den Soundeffekten, die gewohnt kindlich und comicartig klingen. In den wenigen Zwischensequenzen ertönt englische Sprachausgabe, ansonsten sind die Gespräche nur mittels Texttafeln mitzuverfolgen - alle Bildschirmtexte wurden dabei gelungen eingedeutscht.

 

Fazit

von David Stöckli
Mario kam, sah und siegte. Auch wenn das Spiel nicht ganz so revolutionär ist wie sein Vorgänger 'Super Mario 64', darf sich kein GameCube-Besitzer 'Super Mario Sunshine' entgehen lassen. Durch das Wasserspritz-Feature wurden viele neue und innovative Ideen in das 3D-Plattform-Abenteuer eingebracht, ohne die bewährten Jump'n Run- und Sammel-Elemente zu vernachlässigen. Selbst der auf den ersten Blick nicht wirklich große Umfang relativiert sich, wenn man alle Geheimnisse und alle Shines im Spiel finden will – da ist Spielspass für Wochen garantiert. Ebenfalls kaum etwas zu kritisieren gibt es an der wunderbar bunten und mit tollen Effekten ausgestatteten Grafik und dem zauberhaft typischen 'Mario'-Sound. Einzig der ab und zu recht hohe Schwierigkeitsgrad und einige Mängel in der Perspektivenführung können für ein wenig Frust sorgen. Trotzdem ist 'Super Mario Sunshine' klar das bislang beste GameCube-Spiel – kaufen!  

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