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Test - The 3rd Birthday : Oster-Aya

  • PSP
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Genexperimente an schönen Frauen

Ayas Fähigkeiten baut ihr aus, indem ihr DNA-Bausteine nutzt, die ihr im Laufe des Spiels bekommt. Jeder Baustein besitzt eine Kombination bestimmter Fähigkeiten, wie stärkere Angriffe oder Selbst- und Gruppenheilung. Im Menü platziert ihr diese auf einem 3x3-Feld - und zwar möglichst so, dass sie sich gegenseitig ergänzen. Liegen nämlich mehrere gleichartige nebeneinander, ergänzen sie sich und wirken stärker. In der Praxis sieht das dann so aus, dass beispielsweise nach einem Crossfire euer ganzes Team geheilt wird. Zu guter Letzt werdet ihr feststellen, dass sich bei jedem Treffer, den ihr austeilt, ein ″Liberation″-Balken am unteren rechten Rand füllt. Ist dieser voll, macht ihr Aya per Tastendruck für kurze Zeit besonders stark und schnell.

Trotz all dieser Vorteile wird euch The 3rd Birthday schon auf dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad fordern. Immer wieder stoßt ihr auf Abschnitte, die euch beim ersten Anlauf scheitern lassen, aber niemals unfair sind. Die Methode ″Augen zu und durch″ führt an solchen Stellen schnell zum Bildschirmtod - und der ereilt euch, wenn die Person stirbt, in der ihr euch gerade befindet, und zudem keine andere mehr in der Nähe ist, in die ihr vielleicht noch schnell springen könntet.

Gut, dass sich die Steuerung auf dem Handheld größtenteils an Standards hält: Mit L1 visiert ihr Gegner an, mit R1 knallt ihr sie ab. Mit X weicht ihr aus, mit Dreieck springt ihr von Körper zu Körper und mit Viereck ladet ihr nach. Lauft ihr auf eine Deckung zu, geht Aya dahinter automatisch in die Knie. Einzig die Kamerasteuerung ist verbesserungswürdig, weil sie auf das Steuerkreuz gelegt wurde. Da ihr Aya mit dem Analog-Stick lenkt, bedeutet das, dass ihr niemals gleichzeitig laufen und die Kamera drehen könnt.

Erotische Einblicke

Das ist schade, denn es gibt viel zu sehen. Grafisch gehört der Titel klar zu den schöneren PSP-Spielen. Das männliche Auge erfreut neben den scharfen Texturen und schwindelerregenden Körpersprungeffekten natürlich auch, dass Ayas Kleidung während der Feuergefechte zerfetzt wird ... Etwas seltsam wirkt, dass es keine einzige Türanimation gibt. Nähert ihr euch einer, wird einfach in den nächsten Raum umgeblendet.

Auf der Sound-Seite erwartet euch vor allem viel Gestöhne der Protagonistin. Ob euch das irgendwann auf den Senkel geht, hängt von euren persönlichen Präferenzen ab. Ansonsten überzeugt die komplett englische Sprachausgabe mit professionellen Sprechern und in Sachen Musik mit traditionellen Melodien. Wenn im Startbildschirm das altbekannte Thema erklingt, seid ihr sofort wieder in Parasite-Eve-Stimmung - auch wenn The 3rd Birthday mit den Klassikern nicht mehr viel zu tun hat.

Fazit

Michael Zeis - Portraitvon Michael Zeis
Als alter Parasite-Eve-Fan muss man sich erst mal an den neuen Teil gewöhnen. Die kaum noch vorhandenen Rollenspielelemente vermissen wir schmerzlich, aber als Third-Person-Shooter macht sich Ayas neues Abenteuer grundsätzlich richtig gut. Die starke Linearität können wir noch als Überbleibsel der Serie akzeptieren, doch die schwache Handlung nicht. Klar, The 3rd Birthday ist in erster Linie ein Action-Spiel geworden, aber mit Parasite Eve 1 und 2 im Hinterkopf lässt sich nicht übersehen, wie orientierungslos das neue Kapitel in Ayas außergewöhnlichem Leben geworden ist – auch wenn es in hervorragenden Rendersequenzen präsentiert wird. Wo sind die Charaktere, deren Schicksal uns anrührt? So ist The 3rd Birthday nur ein weiterer Shooter, der mit schöner Optik und taktisch agierenden Gegnern noch ordentlich Punkte sammelt, uns mit altbekannten Melodien aber daran erinnert, welches Potenzial hier ungenutzt bleibt.

Überblick

Pro

  • interessantes Overdive-Feature
  • taktisch agierende Gegner
  • cleveres Gensystem
  • Musik wie in den alten Teilen

Contra

  • schwache Figurenzeichnung
  • wirre Geschichte
  • umständliche Kamerasteuerung

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