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Test - The Da Vinci Code: Sakrileg : The Da Vinci Code: Sakrileg

  • PS2
  • Xbox
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Der nordamerikanische Autor Dan Brown mag zwar ein grandioser Schwindler sein, sein viel beachtete Thriller 'Sakrileg' erreicht trotzdem eine Auflage, wie es der gemeine Ossi sonst nur vom SED-Parteibuch kennt. Auf Basis der unlängst angelaufenen Verfilmung des nicht gänzlich unumstrittenen Buchs entführt euch Publisher 2K Games nun auch mit der offiziellen Videospiel-Umsetzung in die mysteriöse Welt geheimer Religionsgemeinschaften. Müde Lizenzgurke oder spannendes Action-Adventure? Wir verraten es in unserem Review.

So viel gleich zu Beginn: Entwickler The Collective beschränkt sich mit 'The Da Vinci Code: Sakrileg' nicht ausschließlich darauf, die Filmhandlung unkommentiert nachzuerzählen, sondern nimmt sich viel mehr die Freiheit, die interessante Thematik rund um die größte Vertuschung in der Geschichte der Menschheit mit eigenen Locations und zusätzlichen Handlungssträngen weiter auszuschmücken. Die Ausgangslage ist allerdings bei Film und Spiel identisch. In der Rolle des Symbologie-Professors Robert Langdon werdet ihr eines Mordes beschuldigt, den ihr nicht begangen habt, und müsst eure Unschuld beweisen. Dabei rutscht ihr unverhofft immer weiter in das Fadenkreuz einer tödlichen Verschwörung, die um jeden Preis ihr dunkles Geheimnis wahren will. Was hat es wirklich mit dem heiligen Gral auf sich und was hat das Mordopfer Jaques Sauniere damit zu tun? Fragen, auf die ihr in der rund acht Stunden umfassenden Kampagne eine Antwort findet.

500+521=?

Treu zur Seite stehen euch in dieser Zeit die französische Agentin Sophie Neveu sowie euer legendärer Spürsinn, der im Verlauf des Spiels auf eine harte Probe gestellt wird.

Die im Spiel implementierten Rätsel haben es nämlich in sich und sind sehr abwechslungsreich. 'The Da Vinci Code' ist jedoch kein Abenteuer, das abstraktes Denken erfordert. Die gestellten Aufgaben haben eine logische und oftmals auch mathematische Lösung. Der in Stein gemeißelte Text ist von Schmutz bedeckt? Im Nebenraum findet ihr ein Reinigungsmittel. Die Sicherungen im Elektrokasten sind falsch angeordnet? Kein Problem, irgendwo findet ihr schon den entsprechenden Schaltplan. Für die etwas kniffligeren Aufgaben, bei denen ihr etwa ein Kryptogramm entschlüsseln müsst, gibt euch das Spiel zudem mit sinnvollen Hinweisen eine brauchbare Starthilfe, ohne umgekehrt allerdings zu viel zu verraten. Wer die unzähligen Dialoge und Zwischensequenzen zusätzlich aufmerksam verfolgt, erfährt stets, was als Nächstes zu tun ist. Obwohl die Rätsel oft im Bereich der Religions- und Geschichtswissenschaft angesiedelt sind, fühlt man sich selten verloren.

Negativ fällt allerdings auf, dass ihr nie genau wisst, ob ihr bei den Worträtseln jetzt nach deutschen oder englischen Begriffen fahnden müsst. Lässt sich beispielsweise ein Kryptex noch mit dem deutschen Wort "Gral" öffnen, verlangt das nächste Rätsel den englischen Begriff "Temples", was nicht nur sehr verwirrend, sondern mindestens ebenso störend ist. Der Knobelpart macht allerdings sowieso nur etwa zwei Drittel des Spiels aus. Der Rest setzt sich zumeist aus den Kampfabschnitten zusammen. Frei nach dem Vorbild von 'Fahrenheit' hat der Entwickler 'The Da Vinci Code: Sakrileg' nämlich mit unzähligen Actioneinlagen versehen, ohne allerdings auch nur ansatzweise die Brillanz von Quantic Dreams' Genremeilenstein zu erreichen. Man könnte es auch noch drastischer ausdrücken und sagen, dass das eigentlich fordernde Adventure damit einen Großteil seiner Qualität einbüßt.

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