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Preview - The Elder Scrolls Online : Tamriel Beta Tours

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Euer Leben als Held wird natürlich von genreüblichen Aktivitäten bestimmt. Ihr redet mit erfreulich wortgewandten NPCs, sammelt Quests ein und absolviert ebendiese. Was bei längerem Spiel sehr positiv auffällt: Die Quests wirken selten generisch, sondern sind immer wieder in umfangreiche Handlungsstränge in der jeweiligen Region eingebettet und bieten sogar Verzweigungen in Form von Entscheidungen. Ob ihr nun ein Attentat auf einen Herrscher verhindert, eine Mordserie aufklärt oder mit den Orks um ihre Existenz ringt – ihr habt immer das Gefühl, Teil einer Geschichte zu sein, und weniger, Fließbandarbeit zu leisten. Vorausgesetzt, ihr habt die Geduld, den Dialogen zu folgen und vielleicht anhand der zahlreichen Bücher ein paar Hintergründe über die Spielwelt zu sammeln. Das kennen wir von anderen Titeln der Serie und uns gefällt das ganz gut.

Allerdings bringt das auch ein typisches Problem von MMORPGs mit sich, denn zumindest der Questbereich fühlt sich oft eher wie ein Solorollenspiel in einer Spielwelt an, in der halt auch andere Leute herumstromern. Ein Beinbruch ist das aber nicht, denn das macht im Grunde kein MMORPG anders. Für gemeinsame Aktivitäten gibt es verschiedene Dungeons, in denen vier Spieler zusammen auf Abenteuerjagd gehen können, oder aber die Daedra-Anker, die ein wenig an die Risse aus Rift erinnern. Interessant wird, was euch schlussendlich nach dem Ende der Questreihen im Endgame erwartet, aber so weit sind wir natürlich in den paar Tagen Pressebeta nicht gekommen. Problematisch ist jetzt schon, dass Gruppenoptionen eher schwachbrüstig umgesetzt wurden. Da muss Zenimax auf jeden Fall noch nachbessern.

Skyrim meets MMORPG

The Elder Scrolls Online setzt auf eine Mischung aus typischen Genre-Elementen und Aspekten, die wir bereits aus Skyrim und dessen Vorgängern kennen. Quests und das Töten von Gegnern, aber auch die Erkundung von Regionen bringen Erfahrungspunkte, die in Level-ups mit Fertigkeitspunkten und Attributsteigerungen für Ausdauer, Gesundheit und Magicka resultieren. Und das recht gemächlich, es dauert schon eine Weile, ein Level aufzusteigen. Hinzu kommen die mittlerweile üblichen Achievements sowie Sammelobjekte. Die direkte Steuerung ist mittlerweile im Genre etabliert, wobei ihr stufenlos aus der Third-Person- in die First-Person-Ansicht zoomen könnt. Inventar und Charakterausrüstung orientieren sich erfreulicherweise eher an üblichen Standards und nicht an unübersichtlichen Endloslisten. Als Richtungsweiser dient der bekannte Kompass, auf dem wichtige Punkte und markierte Quests oder andere Aufgaben in der näheren Umgebung als Symbole erkennbar sind. Schade nur, dass Ziele anderer Quests in der Nähe mitunter nicht angezeigt werden. Wenn es so sein soll: nicht gut. Wenn es ein Bug ist: bitte fixen, damit unnötige Wege vermieden werden, denn die sind trotz Transportschreinen nicht gerade kurz.

Das Kampfsystem setzt mit Fadenkreuz auf direkte Konfrontation. Die linke Maustaste beschäftigt sich mit dem Waffenangriff, während die rechte zum Blocken dient, was mit gutem Timing besondere Attacken ermöglicht. Auf der Q-Taste werden, belegbar mit einem zusätzlichen Radialmenü, Tränke für den schnellen Einsatz gebunkert. Auf R liegt eine klassenspezifische Fähigkeit und die Tasten 1 bis 5 können mit Fertigkeiten garniert werden. Ab Level 15 dürft ihr ein zweites Waffen-Setup aktivieren, das darf auch gern dieselbe Waffe, aber mit einem unterschiedlichem Set an Fertigkeiten sein. Klingt etwas eingeschränkt, zwingt den Spieler aber, nicht als Hansdampf in allen Gassen zu agieren, sondern einen eigenen Stil zu entwickeln und diesen zu optimieren. Allerdings bleibt nicht aus, dass die Kämpfe gegen das Kanonenfutter dadurch etwas monoton werden, weil man immer dieselbe gut funktionierende Reihenfolge abfeuert.

Der Kampf spielt natürlich eine große Rolle. Hier geht es nicht nur darum, möglichst schnell auf irgendwelche Tasten zu kloppen. Ein bisschen Taktik ist vor allem bei spezielleren Gegnern wie Quest- oder Dungeon-Bossen erforderlich, die euch mitunter durch verschiedene Angriffsphasen auf Trab halten und Unaufmerksamkeit bös bestrafen. Dazu gehört auch, sich mal ein paar Meter zurückzuziehen, um Ausdauer und Gesundheit etwas zu regenerieren, oder die Fähigkeiten so einzusetzen, dass gegnerische Angriffe verpuffen oder gar zu deren Nachteil genutzt werden können. Nachbesserungsbedarf aber auch hier: Das Treffer-Feedback und das Kampfgefühl könnten noch knackiger sein, aber da sind wir guter Hoffnung.

Ach ja, ein Handwerkssystem gibt es natürlich auch. Recht komplex sogar mit Zerlegen von Gegenständen, Sammeln von Rohstoffen, Forschung für spezielle Eigenschaften und spezielle Steine für den Look von Rüstungen und Waffen. Hier müssen wir allerdings auch noch etwas tiefer einsteigen, der erste Eindruck ist aber nicht schlecht.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp

Eins steht wohl fest: TESO wird sicherlich die Gemüter der Elder-Scrolls-Fans spalten. Bethesdas MMORPG wird das Genre weder revolutionieren noch neu definieren. Der Hoffnungsträger des Genres hat auf jeden Fall seine Vorzüge, sei es die künstlerisch sehenswerte Spielwelt oder die fein erzählten Questreihen, die auf banale Töte-X- und Sammle-Y-Aufgaben weitgehend verzichten. Und das auch noch mit Entscheidungen und sichtbaren bleibenden Auswirkungen auf die Spielwelt. Allerdings fühlt man sich oft eher wie in einem Solorollenspiel, bei dem die anderen Spieler manchmal fast schon lästig werden. Wir werden das Gruppenspiel nebst Dungeons-PvP natürlich ohnehin noch stärker unter die Lupe nehmen, aber schon jetzt kommt das Gefühl auf, dass vor allem in Sachen Interface und Optionen noch einiges an Nachbessungsbedarf auf Zenimax zukommt. Als Solospiel in einer Onlinewelt mit gelegentlichen Grüppchenbildungen macht TESO aber eine gute Figur. Bethesda wird jedenfalls eine Menge Feedback von diesem Betawochenende bekommen und hoffentlich einiges davon noch umsetzen.

Was wartet im Endgame auf die Spieler? Wie gut funktioniert das PvP und werden regelmäßig neue Inhalte geliefert? Letztendlich werden diese Fragen entscheidend sein. Immerhin gilt es, den Vollspielpreis und eine nicht ganz unsaftige, wenn auch im üblichen Rahmen befindliche Abogebühr zu rechtfertigen. Was im Zeitalter von free to play und pay to play fast schon wie ein Anachronismus wirkt.

Bisher jedenfalls bin ich nicht unzufrieden und habe durchaus Lust, mich noch weiter in Tamriel herumzutreiben, aber der Schritt zum ganz besonderen Spielerlebnis fehlt mir noch, zumal es noch einiges an Nachbesserungsbedarf gibt. Aber wir haben erst einen Bruchteil der Spielwelt gesehen, wer weiß, was uns da noch alles erwartet.

AMD Bild 1

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