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Test - Thrustmaster Y-280CPX : Multitalent mit Schwächen

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Thrustmaster kennt man vor allem aus dem Bereich der Controller, insbesondere der Lenkräder. Allerdings schubst der Hersteller zuweilen auch mal andere Peripherie in den Handel. Dazu gehört unter anderem das Y-280CPX-Headset, das für einen moderaten Preis von unter 60 Euro zu haben ist und vor allem durch seine Einsetzbarkeit für so ziemlich jede Spieleplattform auf diesem Planeten auf sich aufmerksam macht. Doch wie schlägt sich der Allrounder im Zockbetrieb?

„Was hast du denn da auf dem Kopf? Das sieht ja schon ziemlich klobig aus“. Diese Spontanäußerung eines Kollegen trifft den Punkt ganz gut. Beim Auspacken strahlt uns ein recht wuchtiges Headset entgegen, was vor allem am breiten Kopfband, den massiven Halterungen der Ohrmuscheln und den halbkugelförmigen Ohrmuscheln selbst liegt. Die weiße Farbgebung mit grauem Polsterüberzug und grünen Zierelementen kann diesen Eindruck nur mindern, aber nicht beseitigen.

Gemacht für den Allround-Einsatz

Dafür wirkt die Verarbeitung weitestgehend solide. Das Kopfband wird durch einen Metallstreifen verstärkt, die Arretierung der Verstellung ist griffig und dennoch ist das Gewicht moderat. Der billig wirkende Überzug, der an sich bequemen und weichen Kopf- und Ohrenpolster, verspricht allerdings keine große Haltbarkeit. Dafür stimmt die Ausstattung. Klinkenkabel, ein über 5 Meter langes USB-Kabel mit Inline-Bedienelement, zusätzlich ein Adapterkabel mit verschiedenen Klinken- und Cinch-Buchsen und -Steckern. Das lange USB-Kabel ist allerdings eher Fluch als Segen, da sehr dick und sperrig.

Während der Mikrofonarm abnehmbar und dank eines flexiblen Gelenks frei positionierbar ist, ist die Verkabelung eher unflexibel. Ein Anschlusskabel mit 3,5 mm Klinke und Clip ist fest am Headset montiert. Das Bedienelement hängt am USB-Kabel, sodass es bei Einsatz von Klinkenkabeln beispielsweise an mobilen Geräten keine Lautstärkeregelung gibt. Schade.

Dementsprechend stehen euch Mikrofonschalter, Mikrofon-Monitor sowie Regelungen für Lautstärke oder Bass nur bei Nutzung am PC zur Verfügung. Dort muss neben dem USB-Stecker auch noch ein Klinkenstecker angeschlossen werden, was bei uns lediglich am hinteren Lautsprecherausgang reibungslos funktionierte. Bei den Frontanschlüssen gab es lästiges Hintergrundrauschen.

Der große Pluspunkt des Headsets ist sicherlich seine vielseitige Einsetzbarkeit. Ob an PC, PS4, Xbox One (mit Headset-Adapter) oder gar Nintendo-Konsolen und mobilen Geräten – gibt es einen Audioausgang, könnt ihr das Headset daran auch nutzen. Im Grunde also der Traum aller Zocker mit vielen Konsolen, die nicht ein Dutzend Headsets im Schrank haben wollen.

Akustischer Totalschaden

Leider entpuppt sich eben jene Vielseitigkeit als einziger echter Pluspunkt des Headsets, denn der vergleichsweise günstige Preis macht sich beim Sound deutlich bemerkbar. Das Stereo-Headset verfügt über 50-mm-Treiber, die allerdings kein homogenes Klangbild liefern. Das Y-280CPX legt viel Wert auf Bass, leider kommt dieser ziemlich rumpelig daher. Die Mitten wirken deutlich übertrieben, die Höhen sind fast nicht wahrnehmbar. Bei einigen Spielen geht das durchaus noch in Ordnung, aber spätestens, wenn viel Sprache oder Musik im Spiel sind, wird es hässlich.

Habt ihr ein Spiel mit wuchtiger Soundkulisse, wird es schwierig, einzelne Elemente klar zu erkennen. Meist erlebt ihr einen ziemlich undefinierten Soundbrei, matschig, dazu noch mit der Tendenz zur Verzerrung bei hohen Lautstärken. Beim Einsatz an mobilen Geräten, beispielsweise auch zum Musik hören oder Filme gucken, wird es nicht besser. Der Gesamtsound wirkt zuweilen regelrecht unangenehm. Immerhin leistet hingegen das Mikrofon recht solide Arbeit, ohne Glanzpunkte zu setzen. Aus der Traum also von der klangvollen Allound-Lösung zum günstigen Preis.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Wahrhaft kein Ohrenschmaus

Auf der Habenseite verbucht das Y-280CPX ganz klar die Vielseitigkeit. Gibt es einen Ausgang mit 3,5-mm-Klinkenbuchse, kann man den Brüllbügel problemlos anschließen und er funktioniert tadellos – egal ob am PC, an den Konsolen oder an mobilen Geräten. Zudem ist das Headset mit unter 60 Euro relativ preiswert und reißt keine großen Löcher in den Geldbeutel. Dann hört es aber schon auf mit den Vorzügen. Das Design wirkt klobig, das lange und extrem dicke USB-Kabel ist mehr Fluch als Segen, das Inline-Bedienelement nutzt nur am PC wirklich etwas.

Vor allem aber will mir der Sound des Headsets überhaupt nicht gefallen. Schwache Höhen, übertriebene Mitten, rumpelige Bässe, dazu noch die Neigung, bei hohen Lautstärken zu verzerren – alles in allem ergibt sich da ein ziemlich undefiniertes Klangbild. Bei dem einen oder anderen Spiel mag das gerade noch in Ordnung gehen, sobald aber Sprache oder Musik im Spiel ist, wird das Zuhören beinahe schon unangenehm. Thrustmasters Versuch des preiswerten Hans-Dampf-in-allen-Gassen scheitert leider an den wichtigen Elementen.

Überblick

Pro

  • ultralanges USB-Kabel …
  • an so ziemlich allen Plattformen einsetzbar
  • ordentliches Mikrofon
  • Inline-Bedienteil und Kabelclip
  • insgesamt recht robust verarbeitet
  • moderater Preis

Contra

  • … mit sehr steifer Ummantelung
  • sehr klobiges Design
  • Bezug der Polsterung wirkt billig und wenig haltbar
  • sehr undefiniertes Klangbild mit schwachen Höhen, übertriebenen Mitten und rumpeligen Bässen
  • neigt bei höheren Lautstärken zur Verzerrung
  • keine Lautstärkeregelung bei Betrieb mit Klinkenkabel

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