Test - Tony Hawk's Pro Skater 4 : Tony Hawk's Pro Skater 4

Die Zeitvorgaben sind, wenn vorhanden, meist moderat gewählt und unfaire Stellen wurden auf ein Minimum reduziert. So könnt ihr zum Beispiel euer Board in einer Mission mal eben zu einer Art Tennisschläger umfunktionieren und ein kleines Match bestreiten - so zu sagen zwei Sportarten zum Preis von einer. Natürlich sind auch wieder zahlreiche Sonderprämien zu gewinnen. So gibt es Punkte für den extremsten Stunt, wenn ihr eine vorgegebene Aufgabe erfüllt und so weiter. Nach der Arbeit kommt dann das Vergnügen. Die Gewinne könnt ihr euch zwar nicht auszahlen lassen, aber mit ihnen Einkaufen gehen und neue Strecken freischalten. Ein weiterer und sehr sinnvoller Effekt ist das Erreichen von Skillpunkten. Wenn ihr es schafft, die Missionsziele eines Parcours zu meistern, bekommt ihr die Möglichkeit, die Talente eurer Skater zu verbessern. Das hat dann zur Folge, dass ihr noch besser sliden könnt, sicherer springt oder ab einem gewissen Können in eine höhere Liga aufsteigt. Hier wird es dann erst richtig interessant. Skate-Profis dürfen sich auf zum Teil harte Nüsse freuen.

Born to be wild
An der Steuerung gibt es eigentlich vom Prinzip her nicht viel auszusetzen. Über die Pfeiltasten könnt ihr Tony und Konsorten in die entsprechende Richtung lenken und mittels diverser Tasten, die ihr nach und nach erläutert bekommt, Tricks und Stunts ausführen lassen. Eine Extra-Kombination ermöglicht euch sogar das Anhängen an fahrende Autos. Endlich kommen auch Anfänger voll und ganz in den Genuss einer langen Skate-Partie, da die Boarder viel besser auf ihren Brettern stehen und wesentlich gelenkiger sind als in den Vorgängern. Auch die Animationsstufen wurden deutlich nach oben geschraubt und sind butterweich und schön anzusehen.

Alcatraz, London oder ein Jahrmarkt
Während Tony Hawk mit seinen Freunden in den vergangenen Jahren überwiegend die Hallen, die die Skater-Welt bedeuten, unsicher machte, zieht es die Jungs nun ins Freie. Die fantastisch in Szene gesetzten Locations laden zum Bummeln und Schauen ein. So startet ihr zum Beispiel in London auf dem altehrwürdigen Trafalgar Square und jagt eine Schar Tauben auf. In Alcatraz geht es hinauf in Richtung Gefängnis und über belebte Wege. Auch Kirmesfans kommen voll auf ihre Kosten. So könnt ihr, vorbei am staunenden Publikum, durch Warteschlangen an Fahrgeschäfte flitzen oder Rampen nutzen, um über Buden zu springen. Grafisch haben die Entwickler noch einige Schüppen drauf gelegt und wissen dank vieler kleiner Details zu überzeugen. Die Texturen wurden gegenüber der Xbox-Version feiner und mit einer maximalen Auflösung von 1280*1024 läuft das Spiel immer noch sehr flüssig. Lediglich die Videos sind etwas grobkörnig und passen nicht ganz in das ansonsten durchweg positive Erscheinungsbild.

Rock'n Roll, Baby
Atmosphäre pur entsteht, wenn ihr über ein gutes Soundsystem verfügt. 'Tony Hawk's Pro Skater 4' kann durch seine Trackvielfalt absolut überzeugen. Von den Metal-Veteranen Iron Maiden, die gerade wieder stark im Kommen sind, bis hin zu den Hip-Hop-Legenden von Run DMC und Dr. Dre ist so ziemlich alles aufgeboten worden, was motiviert und Lärm macht. Ein weiteres Highlight sind die Stimmen der Skater. So sprechen East- und Westcoastler in den jeweilig typischen Slangs, während die Boarder von der Insel ein wenig überzogen reden. Leider wurden nur die Texte lokalisiert. Aber ein amerikanischer Skater mit bayerischem Akzent wäre wohl auch etwas deplatziert.

Mein Park ist für alle da
Alle Hobbyarchitekten unter euch dürfen sich wieder mal nach Lust und Laune am Editor auslassen. Anschließend heißt es dann, ebenso wie bei den vorgegebenen Parcours: alleine fahren oder Freunde suchen. Wer mag, kann sich dann wahlweise über LAN, Internet oder Splitscreen messen. Alle Optionen garantieren dank durchdachtem Gameplay Stunden langes Spielvergnügen.