Test - Tony Hawk's Underground 2 : Spiel der Woche 43/04
- PS2
- Xbox
- GCN
Originell ist immerhin die Idee mit den Teams. Ihr skatet nicht alleine als Newbie durch die Levels, sondern habt jeweils einen Profi an eurer Seite. Des Weiteren lassen sich pro Stage zwei Extra-Charaktere wie ein Stierkämpfer, ein Shrimp-Verkäufer, ein Voodoo-Priester und diverse ‘Jackass’-Gesellen finden und steuern. Jede Figur hat ihr eigenes Set an Aufgaben.
Abseits des Story-Modus hat Neversoft dem Spiel einen Klassik-Modus spendiert. Hier zockt man die Story-Levels plus einige Stages aus früheren Episoden ganz im Stil der alten ‘Tony Hawk’s’-Spiele. Ihr müsst also innerhalb von zwei Minuten C-O-M-B-O-Buchstaben einsammeln, Highscores knacken, versteckte Tapes finden und so weiter. Das macht durchaus Spaß, auch wenn man einigen Levels deutlich anmerkt, dass sie nicht für ein kurzes Zeitlimit ausgelegt wurden. Die Stages sind nämlich noch größer als im Vorgänger. Größer bedeutet aber nicht zwangsweise besser. Diverse Levels wirken ziemlich verwinkelt und chaotisch: Egal ob in Berlin, Barcelona, Sidney, New Orleans oder Boston – oft hat man das Gefühl, die Entwickler wollten möglichst viele Sehenswürdigkeiten und typische Details in die Stages pressen.
Nebenbeschäftigungen und altbekannte Technik
Der Stroy- und der Klassik-Modus sind die wichtigsten Modi. Es gibt aber noch mehr. Im Highscore-Modus spielt ihr nur um Punkte. In den Mehrspieler-Partien tretet ihr wie gewohnt im Splitscreen gegen einen anderen Spieler an. Typische Spielvarianten wie 'Loser', 'Lord of the Board', 'Turniere' und mehr stehen zur Auswahl. Wie schon im Vorgänger dürfen PS2-Spieler online zocken und sich gegen bis zu sieben andere Skater gleichzeitig beweisen. Es ist unverständlich, wieso die Xbox-Anhänger auf diesen Modus verzichten müssen. Die ‘Create’-Modi wurden erweitert. Ihr könnt nun noch detailliertere eigene Skater erstellen. PS2-Besitzer dürfen ihr Gesicht per Digi-Fotokamera oder mittels EyeToy als Kopftextur nutzen. Weiter könnt ihr ziemlich aufwändige Graffitis designen und im Spielgeschehen auf die Wände sprayen. Außerdem dürfen Experten eigene Tricks entwerfen, aufwändige Skateboard-Anlagen bauen und eigene Missionen gestalten.
Passend zur Blödel-Story ist die Optik einen Tick bunter und abgedrehter ausgefallen. So wirken einige Charaktere ein klein wenig comichafter und sind weniger auf Realismus getrimmt. Die Skater sind gewohnt hervorragend animiert, die Leveloptik dagegen kann nicht so ganz begeistern. Man hat das Gefühl, dass zum wiederholten Male dieselbe Engine genutzt wird und dass diese langsam aber sicher veraltet ist. Die Level-Texturen und die Polygonmenge bei den Passanten sorgen nicht gerade für Begeisterung. Besonders ärgerlich ist aber, dass die Grafik auf allen drei Plattformen öfters ins Stottern gerät. Besonders schlimm hat es die PS2-Variante getroffen, in der die Framerate je nach Level und Situation brutal in die Knie geht, wodurch sogar zuweilen der Spielfluss gestört wird. Aber auch die anderen Versionen haben unschöne Ruckler. Am besten kommt noch die Xbox-Version weg, die am wenigsten Ruckler und Tearing hat. Während die GameCube-Fassung ebenfalls noch ganz passabel aussieht, stören bei der PS2-Version zusätzlich das starke Kanteflimmern und die gröberen Texturen. Ansonsten ist die Grafik durchaus ansehnlich ausgefallen – vor allem die vielen Details und interaktiven Objekte gehen in Ordnung. Trotzdem sollten die Entwickler hier für die nächste Version nachbessern und dabei auch noch einige kleinere Kollisionsmankos tilgen.
Wenig zu meckern gibt es hingegen beim gewohnt tollen Sound. Abseits der ordentlichen Soundeffekte und der coolen englischen Sprachausgabe gefällt vor allem der Soundtrack. Neben angesagten Topacts wie The Ramones, Metallica, Red Hot Chili Peppers, Sugarhil Gang oder Zeke finden sich im Sortiment auch Klassiker von Frank Sinatra, the Doors und the Stooges. Xbox-Besitzer können alternativ ihre auf der Konsolen-Festplatte gespeicherten Songs nutzen.
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