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Test - Too Human : Lange Entwicklung, doch für was?

  • X360
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Die Stadt besucht man zwischen den Missionen, doch viel machen kann man dort auch nicht. Sie fungiert hauptsächlich als Treffpunkt für relevante Figuren, bei deren Meetings sich die jeweils nächsten Aufträge ergeben. Spielen kann man 'Too Human' in fünf verschiedenen Charakterklassen - vom Bio-Engineer bis zum reichlich gepanzerten Tank -, die sich allesamt etwas unterschiedlich steuern und ihre Vor- und Nachteile haben.

Sagenhaft?

Es ist allerdings nicht alles bei 'Too Human' danebengegangen, denn das Spiel hat durchaus seine Stärken, die sich nicht zu verstecken brauchen. So sind vor allem die gesamte Aufmachung und das Design sehr gelungen. Die stählernen Levelwelten erscheinen kalt und modern, der Cyberspace dagegen beruhigend und atmosphärisch. Der Sagenaspekt ist darin sehr interessant verarbeitet und sorgt bei belesenen Spielern immer wieder für ein Schmunzeln; etwa wenn ein neuer Kampfroboter den Namen GRNDL trägt (in diesem Fall von Grendel aus der Beowulf-Sage abgeleitet).

Die großen Ableger der Maschinen sind detailliert gemacht und greifen mit derart mächtigen Bewegungen an, dass es nur so kracht. Hervorragend ist zudem die Ausstattung des Kriegers gelungen, welcher in einem ausführlichen Menü mit vielen unterschiedlichen Items ausgerüstet werden kann. Diese sehen speziell in den höheren Stufen sehr edel aus und lassen echtes Sammelfieber aufkommen.

Schade ist es, dass die Technik mit dem Style nicht mithalten kann. Während Elemente wie Baldurs Kopf mit seinen leuchtenden Relais sehr gut ausgearbeitet sind, wirken die meisten Gegner und Mitstreiter grob und platt umgesetzt. Die Levelwelten sind akzeptabel, aber fast immer sehr leer und nur selten mit spärlichen Licht- oder Raucheffekten versehen. Ähnlich sieht es beim Sound aus. Die meisten Soundeffekte sind matt und unspektakulär, dafür dröhnt unentwegt ein äußerst dramatischer Soundtrack aus den Boxen, der dem Spiel Epik verleiht und den späteren Verlauf der Story gut unterstreicht.

Wer sich durch den etwas schwierigen Anfang bemüht, der wird ab der zweiten von rund zehn Spielstunden allerdings mit einer dichten Story belohnt, die sich spannend entwickelt und von guten Sprechern umgesetzt wurde. Hier merkt man auch, dass Silicon Knights sich bereits auf eine längere Geschichte vorbereitet hatten, denn das Spiel endet inhaltlich mit einem echten Höhepunkt, dessen Fortführung man gern weiterverfolgen würde. Etwas mehr Spaß als die Singleplayer-Kampagne macht der Koop-Modus über Xbox Live, in dem man sich mit einem Freund auf die Jagd nach neuen Kybernetik-Upgrades machen kann. Prinzipiell bleibt es aber das gleiche Spiel.

Fazit

Christian Mester - Portraitvon Christian Mester
Die Ideen hinter ’Too Human’ sind interessant, doch es fühlt sich – so makaber es in Hinblick auf die Entwicklungszeit klingen mag – letztendlich sehr unfertig an. Das Spiel hat grundsätzlich gute Ideen, die Umsetzung wird ihnen allerdings nicht gerecht. Hier wurde offensichtlich viel Potential verschenkt. Wer das ähnliche 'Hellgate: London' mochte, sollte aber mal einen Blick wagen.

Überblick

Pro

  • Story sehr gelungen
  • originelles Design
  • unterhaltsam im Koop-Modus

Contra

  • schwacher Sound
  • hoher Frustfaktor
  • ungenaues Kampfsystem

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