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Test - Top Spin 3 : Großes Tennis auf eine Disc gepackt

  • PS3
  • X360
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Dudel-di-dum?

Aus technischer Sicht kann man bei 'Top Spin 3' nicht viel bemängeln. Grafisch ist das Spiel als sehr gelungen zu bezeichnen. Wie schon in früheren Vorschauen bereits erwähnt, hat Entwickler PAM viel Zeit in Animation und Platzdesign gesteckt. Das macht sich jetzt bezahlt: Die Charaktere sehen gut aus, bewegen sich realistisch. Schweiß macht die Shirts nass, Bewegungsfalten sind sichtbar. Kurzum: Die Kleidungsstücke wirken nicht mehr wie eine Stahlrüstung, die sich nicht deformiert und am Körper klebt. Diese Zeiten sind endlich vorbei. Bei unserer Testversion machte sich noch ein Fehler bemerkbar, der den Kopf unseres Spielers zeitweise nicht darstellte. „Nur nicht den Kopf verlieren", mahnte uns 2K Sports auf Nachfrage, den Bug kenne man bereits und wolle ihn in der finalen Fassung beheben.

PlayStation 3 vs. Xbox 360: Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Die Version für Xbox 360 und PlayStation 3 sind fast identisch: Von den Modi bis zum kaufbaren Equipment ist alles gleich. Selbst die Spieler? Die leider gerade nicht! Tennis-Crack Rafael Nadal ist ausschließlich in der PS3-Fassung spielbar.

Minimale Unterschiede gibt es auch bei der Technik: Grafisch liegt die Xbox-360-Version vorn. Die Optik wirkt weniger ausgeblichen und kann mit schärferen Texturen aufwarten, selbst über den unschärferen Komponentenausgang. Die PS3-Version liegt beim Antialiasing vorn. Alles in allem sind die Unterschiede aber kaum auffällig - wer nicht direkt vergleicht, wird wohl keine Abweichungen feststellen.

Die PS3-Version legt vor dem Start übrigens eine Installationspause ein, punktet dafür aber mit kürzeren Ladezeiten. Die sind generell recht üppig, besonders im Karrieremodus fällt das auf. Nachdem der Ladebildschirm überwunden ist, springt das Spiel ins Stadion und zeigt die Arena. Bis das Match startet, können da locker mehr als 30 Sekunden vergehen.

Die Musik im Hintergrund gefällt eigentlich gut, zumindest die richtigen Songs. Den von Kollegen geäußerten Kritikpunkt „das dudelt" können wir nicht bestätigen. Was uns viel mehr stört, ist die Tatsache, dass es offenbar nur zwei bis drei Lieder gibt, die sich immer abwechseln. Wäre das nicht schon schlimm genug, werden diese Songs auch noch bei jedem Zwischenladen abgebrochen - und das ist beispielsweise schon notwendig, wenn man sich nur neue Klamotten, Schläger und Schuhe im Shop aussuchen will. Immer nur die ersten zehn Sekunden eines Lieds zu hören, das ist nicht sonderlich motivierend. Die Soundeffekte sind ansonsten solide, es nervt nichts, die Schreie von Monica Seles klingen echt - was will man also mehr?

Auf dem Center Court nervt dann nur noch eines: die eigentlich ordentliche Künstliche Intelligenz, die ab und an mit Aussetzern zu kämpfen hat. Wer ein Einzel spielt, bleibt davon mehr oder weniger verschont - nur beim Aufschlag stellten wir in unserer Testversion manchmal etwas träge reagierende Gegner fest. Im Doppel sieht das schon wieder anders aus. Es ist zuweilen zum Haareraufen, was der eigene Mitspieler, speziell wenn er am Netz steht, da so manches Mal fabriziert. Glücklicherweise sind die Doppel kein Bestandteil des Karrieremodus und können nur im Schaukampfmodus gespielt werden. Hier werden wir prüfen, ob sich dies mit der finalen Verkaufsversion noch ändert.

Fazit

Sören Lohse - Portraitvon Sören Lohse
'Top Spin 3' ist ohne einen Zweifel eines der bislang besten Sportspiele in diesem Jahr. 2Ks Tennissimulation macht fast alles richtig: Spannender Karrieremodus mit rollenspielähnlichem System, schicke Grafik, viele Lizenzen – man kann eigentlich nicht meckern, zumal der Titel vom Gameplay her sehr gut gefällt. Auf ein paar Dinge hätte ich dann aber doch verzichten können, etwa die ab und an mit Aussetzern kämpfende Künstliche Intelligenz, das Fehlen von Nadal auf der Xbox 360 und die Installation auf der PS3. Diese Mängel sind aber prinzipiell vernachlässigbar. Richtig ärgerlich ist, dass es im Online-Ranglistenmodus keine Möglichkeit der Gegnereinschränkung gibt. So bleibt das vorherige Punktesammeln im Einzelspielermodus Pflichtaufgabe – so hat man das ursprünglich nicht vorgesehen.

Überblick

Pro

  • Steuerung nahe an der Realität
  • schicke Grafik, tolle Animationen
  • fordernder Karrieremodus
  • nahtloser Übergang zwischen offline und online
  • umfangreicher Charakter-Editor
  • viele Lizenzspieler und -turniere
  • Online-Ranglistenmodus

Contra

  • ab und an KI-Aussetzer
  • Nadal nur auf PS3
  • zu wenig Songs
  • vergleichsweise lange Ladezeiten (X360)
  • Installation vor Spielstart (PS3)
  • Online: Keine Eingrenzungsmöglichkeiten

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