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Test - Tortuga: Two Treasures : So gut wie 'Fluch der Karibik' als Film?

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Nett jedoch ist die Idee, dass im Kampf auch mal Beute über Bord geworfen wird oder Seeleute im Wasser landen, die ihr wiederum aufsammeln könnt – sofern die Haie nicht schneller sind. Übrigens auch die einzige Methode, die Mannschaft während einer Mission wieder aufzustocken. Wer hier Kneipenbesuch mit Anheuern oder gar auch Handel erwartet, ist gänzlich fehl am Platze. Lediglich zum Abschluss einer Mission dürft ihr mit dem verdienten Gold eure Vorräte aufstocken, aber nichts verkaufen. Auch die Schiffe bekommt ihr fest im Verlauf der Story zugeteilt. Einen Besuch beim Schiffshändler eures Vertrauens gibt es genauso wenig wie das Behalten der frisch geenterten Galeone. Etwas schade, denn die Freiheit des Freibeuters ist damit komplett abhanden gekommen.

Fechtkunst mit Hindernissen

An Land bewegt sich unser tapferer Pirat recht hölzern in der Third-Person-Perspektive durch die ansehnlichen und linearen Umgebungen. Das Kampfsystem, das reichlich zum Tragen kommt (genauer gesagt wird kaum etwas anderes geboten außer Kampf und das Einsammeln versteckter Kisten), zeigt sich simpel. Mit der linken Maustaste attackiert ihr, mit der rechten wird pariert. Nach und nach kommen noch einige Kombo-Moves hinzu, die in Verbindung mit den Richtungstasten ausgeführt werden. Zudem könnt ihr Schlafpulver, Pistolen und Heiltränke benutzen, die ihr wahlweise zum Missionsende kauft oder aber in versteckten Kisten findet. Da bei den Gegnern nur eine minimale KI vorhanden ist, entpuppt sich der Großteil der Kämpfe als simples Buttonsmashing, lediglich bei den Bosskämpfen werdet ihr etwas gefordert. Eher ist Masse statt Klasse gefragt, wobei die Kämpfe dann vor allem durch die etwas unglückliche Kamerasteuerung erschwert werden.

Die Grafik des Spiels macht insgesamt einen ganz brauchbaren Eindruck, freilich ohne Maßstäbe zu setzen. Gut gelungen sind auf dem offenen Meer die Wasseroberflächen und die entsprechenden Lichteffekte darauf. Die Umgebungen sind ansehnlich, leiden aber unter oftmals recht groben Texturen. Hübsch ist, dass ihr bei den Seekämpfen dicht ans Schiff heranzoomen könnt und sich an Bord auch tatsächlich was tut. Auch die Effekte, wie Brände und zerfetzte Segel, sehen ordentlich aus. Die Zwischensequenzen sind insgesamt ansprechend gemacht, sieht man mal von einigen Matsch-Hintergründen und der unsäglichen Darstellung der Frisuren ab. Pluspunkte sammelt das Spiel bei der guten Hintergrundmusik und der gelungenen Sprachausgabe.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Nee, so nun bitte nicht! Da krame ich doch lieber das angestaubte 'Pirates!' wieder raus. Was mir an 'TTT' noch am Besten gefällt, sind die Wasseroberflächen. Der Landteil krankt an hölzernen Animationen und langweiligen Kämpfen, während die Seemissionen immerhin noch halbwegs Spaß machen. Die anfänglich interessant beginnende Story hingegen verhaspelt sich durch eine holprige Erzählweise. Wegen zu vieler Ladezeiten und Zwischensequenzen im Gegensatz zu den recht kurzen Missionen kommt zudem kein rechter Spielfluss auf. In Summe also nur was für beinharte Piraten-Freaks und Einsteiger als nette Unterhaltung für zwischendurch.

Überblick

Pro

  • hübsche Wasseroberflächen
  • nette kleine Details
  • ordentliche Sprachausgabe
  • ansprechende Zwischensequenzen
  • brauchbare Seegefechte

Contra

  • Steuerung an Land nicht zufrieden stellend
  • holprige Erzählweise
  • kaum Spielfluss
  • anspruchslose Kämpfe
  • Wind ohne Einfluss auf See
  • komplett linear
  • einige nervige Trial&Error-Missionen

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