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Test - Tropico 3 : Korruptes Karibik-Management

  • PC
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Trotzdem ist Tropico 3 ein einsteigerfreundliches Spiel. Ein Tutorial erklärt die wesentlichen Funktionen und den Spielmechanismus in rund 15 Minuten. Den Rest müsst ihr euch dann durch Ausprobieren im Spiel selbst erarbeiten. Alte Tropico-Veteranen werden sich sofort zurechtfinden: Der Spielmechanismus ist nach wie vor sehr logisch, die Management-Möglichkeiten sind detailverliebt, aber nicht übertrieben fummelig. Was aber ist wirklich neu?

Neuerungen im Detail

Im Wesentlichen ist das Spielprinzip gleich geblieben. Und das ist gut so, denn an einer gut funktionierenden Wirtschaftssimulation können Entwickler auch schnell etwas verschlimmbessern. Das haben die Jungs von Haemimont Games glücklicherweise nicht getan. So konzentrieren sich die Änderungen auf Verbesserungen im Detail: Zuerst einmal wäre da die Kampagne zu nennen - besser gesagt 15 lose kombinierte Einzelmissionen, die mit jeweils einem bestimmten Spielziel enden. Eine nette Dreingabe, aber keine wirkliche Alternative zum klassischen Endlosspiel.

Im Spiel selbst gibt es zwei wesentliche Neuerungen: Zum einen wählt ihr zu Spielbeginn einen Führer-Charakter. Soll er in Harvard studiert haben oder soll es doch lieber ein südamerikanischer Arbeitersohn sein? Während der eine Bonuspunkte bei den Beziehungen zu den USA und mehr Wirtschaftsverständnis, aber ein Negativ-Image bei den Sozialisten hat, darf der andere mit höheren Sympathiewerten in der einfachen Bevölkerung punkten. Auch Originalvorbilder wie Fidel Castro oder Che Guevara lassen sich auswählen, jeweils mit eigenen Stärken und Schwächen wie „Trunksucht" oder „geringer Verstand".

Viel Power, viel Grafik

Zum anderen - und das ist die wichtigste Neuerung gegenüber dem Ur-Tropico - wurde die Grafik deutlich verbessert. An die Stelle der detaillierten 2D-Optik ist nun eine waschechte, zeitgemäße 3D-Engine getreten, womit man frei schwenken und zoomen kann. Das trägt zur Karibikstimmung bei: Palmen wiegen sich im Wind, Bauern ackern auf ihren Feldern, rostige LKW zuckeln über unsere Staubpisten. Der Nachteil sind die Systemanforderungen. Wenn man weniger als einen Core 2 Duo mit einer 3D-Grafikkarte der HD-3850-Generation und 2 GB RAM im Rechner hat, läuft im Inselstaat alles mit sehr karibischer Langsamkeit ab. Oder eben sehr hässlich. Positiv zu bemerken ist, dass das Grafikmenü zahlreiche Optionen zum Optimieren der Leistung anbietet. Für eine Wirtschaftssimulation ist der Hardware-Hunger dennoch enorm.

Etwas Grund zur Kritik liefert auch die leicht schlampige Übersetzung der deutschen Version, die das Verständnis teilweise erschwert. So wurde zum Beispiel „balance" mit „Gleichgewicht" übersetzt. Das stimmt zwar generell, im Tropico-Kontext ist aber die andere Bedeutung von „balance" gemeint: der Kontostand. Und den sollte man als guter Diktator nicht vernachlässigen.

Diese Kritikpunkte mögen manchen Veteranen abschrecken - immerhin bietet das erste Tropico nicht viel weniger Spielspaß zu deutlich günstigeren Anforderungen. Ansonsten ist Tropico 3 aber ein rundum gelungener Nachfolger in der Tradition des ersten Teils.

Fazit

von Jan Mandler
Der Spruch ist ausgelutscht, aber er passt: „Mehr Evolution als Revolution“. Am tollen Spielprinzip von Tropico hat sich nichts geändert, ihr bekommt eine anspruchsvolle Wirtschaftssimulation, gewürzt mit einer Prise Bananenrepublik-Humor. Wer den Vorgänger mochte, einen flotten PC hat und keine spektakulären Neuerungen erwartet, kann bedenkenlos zugreifen.

Überblick

Pro

  • humorvolles Karibik-Setting
  • anspruchsvoll-knackige Wirtschaftssimulation
  • aktuelle 3D-Grafik
  • sinnvolle, behutsame Neuerungen

Contra

  • hohe Hardware-Anforderungen
  • keine wirklich tief greifenden Neuerungen

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