Test - Turtle Beach Stealth Pro : Nach langer Zeit: Vorstoß ins High-End-Lager

Turtle Beach hat sich lange Zeit gelassen, erneut in den High-End-Bereich der Gaming-Headsets vorzustoßen und dafür offenbar einige Erkenntnisse der „kleinen“ Stealth-Modelle umzusetzen, ein wenig bei der Konkurrenz abzuschauen (Wechsel-Akkus) und viele alte Kinderkrankheiten zu beseitigen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und eröffnet einen durchaus spannenden Kampf im Bereich der Headsets um und über 300 Euro.

Im Grunde kann man dem Stealth Pro an keiner Stelle wirklich etwas vorwerfen, außer vielleicht, dass die Playstation-Version nur eingeschränkt an der Xbox nutzbar ist, die Xbox-Version hingegen ohne Einschränkungen an allen Plattformen. Das liegt natürlich vorrangig am Lizenzgerangel der beiden Konsolenhersteller nebst proprietärer Wireless-Protokolle bei den Xbox-Konsolen. Aber wenn man das weiß, kann man es auch für den Kauf berücksichtigen. Die Verarbeitung ist ebenso gut wie der Tragekomfort, der Klang überzeugt und die umfangreichen Einstellmöglichkeiten lassen nur wenig Wünsche offen, ohne den Benutzer dabei komplett zu überfordern.

Das Turtle Beach Stealth Pro macht das Gerangel im High-End-Sektor noch spannender als ohnehin schon. Dichtester Konkurrent ist derzeit sicherlich das SteelSeries Arctis Nova Pro mit den meisten Überlappungen bei den Features und kaum erwähnenswerten Qualitätsunterschieden. Das Audeze Penrose hat weiterhin klanglich die Nase vorn dank der famosen Planartreiber, schwächelt aber bei Tragekomfort und Funktionsumfang. Etwas abgeschlagen ist derzeit das immer noch sehr gute Astro A50, das jedoch dringend mal eine neue Revision gebrauchen könnte – seit der Übernahme durch Logitech ist Astro leider etwas faul geworden.

Solltet ihr also in Betracht ziehen, euch ein derart teures Gaming-Headset zuzulegen, gehört das Turtle Beach Stealth Pro also auf jeden Fall in die engere Wahl. Der Rest fällt beinah schon in den Bereich „Geschmackssache“.