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Special - Steam : Fluch oder Segen?

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    Die Nachteile aus Industriesicht

    Gut, viele Nachteile für die Industrie gibt es eigentlich nicht. Doch gerade in den letzten Wochen und Monaten gab es einiges an Kritik an Steam von Electronic Arts. Erst nahm der Publisher Crysis 2 aus dem Shop, später folgte Dragon Age 2 und nun gab es vor wenigen Tagen die Meldung, dass Battlefield 3 nicht auf Steam veröffentlicht werden solle – zumindest vorerst nicht. Als Grund nannte EA hierfür eine „Reihe von restriktiven Bedingungen“, die es erschweren würde, Patches und DLC's zu veröffentlichen. Wirklich ins Detail ging man dabei nicht, allerdings solle vor allem die teilweise lange Prüfungszeit von Patches durch Valve dem Publisher sauer aufstoßen. EA möchte die Veröffentlichung von Updates und Zusatzinhalten selber steuern und nicht von Valve kontrollieren lassen.

    Aber auch andere Firmen hatten sich in der Vergangenheit kritisch gegenüber Steam und Valve geäußert. Die Bindung von Entwicklern, die ihre Spiele über Steam veröffentlichen, an Valve sei viel zu eng, hieß es schon öfters. Valve würde dabei auch vergessen, dass man ja selber ein Entwicklerstudio und kein Publisher ist. So forderte Randy Pitchford, Chef von Gearbox, 2009 eine Abspaltung Steams von Valve.

    Wie geht es weiter?

    Die Zukunft von Steam sieht ziemlich rosig aus. Der Dienst läuft sehr gut, der Shop wird mit immer mehr Spielen gefüllt und die Nutzerzahlen liegen laut Herstellerangaben bei über 30 Millionen. Außerdem hat Valve mit Steam nun auch den Free-to-play-Markt entdeckt und bietet neben einigen kostenlosen Online-Rollenspielen wie Champions Online mittlerweile auch Team Fortress 2 in einer Free-to-play-Variante an. Da dieser Markt derzeit einen wahren Höhenflug erlebt, dürfte hier für Valve noch einiges zu holen sein.

    Gerade in die Beta-Phase gestartet ist das sogenannte Steam-Trading-System. Damit ist es nun möglich, Ingame-Gegenstände und ganze Spiele untereinander zu tauschen. Allerdings ist Letzteres nur begrenzt möglich: Ihr könnt lediglich Spiele tauschen, die explizit als Geschenk markiert sind. Werden diese jedoch einmal für ein Konto aktiviert, sind sie an dieses gebunden. Viel interessanter wird dieser Dienst also im Bezug auf Spielgegenstände. Bisher funktioniert das nur bei Team Fortress 2, weitere Spiele sollen aber in Zukunft folgen. Dann soll es auch möglich sein, Gegenstände aus verschiedenen Spielen zu tauschen – ein durchaus interessantes Konzept, dass viel Anklang bei den Spielern finden dürfte.

    Unser Fazit

    Steam ist beileibe nicht perfekt. Der Online-Zwang, der Verbot des Gebrauchthandels und die anderen aufgezählten Kritikpunkte sind Dinge, die viele Spieler so sehr stören, dass sie Steam meiden. Das könnte auch einer der Gründe dafür sein, dass der PC als Spieleplattform weiterhin ein Schattendasein fristet und viel mehr auf den Konsolen gespielt wird. Allerdings hat Steam auch einige Vorteile, wie zum Beispiel die freie Wahl, auf welchem Computer man seine Spiele zocken kann. Zudem muss man einfach sagen, dass ohne Steam viele Independent-Spiele auf dem PC nicht die Aufmerksamkeit erhalten hätten, wenn die Entwickler sie nur auf ihren eigenen Webseiten veröffentlicht hätten. Gerade in diesem Bereich der Branche entstehen heutzutage nun einmal die meisten Innovationen und darum gilt es auch, unabhängige Entwicklerstudios zu fördern.

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