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Test - War Rock : Taktik-Shooter mit Bezahlmodell

  • PC
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Doch wirklich kaufen kann man mit dem virtuellen Geld nichts. Man muss leihen. Wer bessere Waffen haben möchte, kann diese für eine Woche oder einen Monat freischalten. Der Monat kostet insgesamt mehr, pro Tag gerechnet aber natürlich weniger als die wochenweise Miete. Ganz wie beim Autovermieter im Urlaub. Die Mietzeit bezieht sich natürlich nicht auf die im Spiel verbrachte Zeit, sondern auf die reale Zeit. Wer eine schöne Waffe für eine Woche mietet und anschließend in den Urlaub fährt, steht hinterher wieder ohne da.

Spielerisch hat das deutliche Konsequenzen: Wer zahlt, trifft besser. Denn die zusätzlich zu erwerbenden Waffen bieten sehr deutliche Vorteile. Ein Beispiel: Der Standardscharfschütze muss mit einem manuell nachzuladenden Gewehr Vorlieb nehmen. Als zahlender Scharfschütze darf man sich die österreichische Steyr Aug ins Inventar holen, eine Waffe mit Zielfernrohr und vollautomatischer Schussfolge. Damit kann man Dinge tun, von denen ein normaler Scharfschütze nur träumt – etwa einen schnell laufenden Gegner mit einer Salve niederstrecken. Oder einfach das Magazin aus der Hüfte raus leer feuern, wenn man durch eine Tür läuft und der Gegner direkt vor einem steht. Natürlich ist die Steyr Aug keine Überwaffe. Auf große Distanz ist sie bei weitem nicht so präzise wie ein klassisches Scharfschützengewehr. Aber ein Team mit einem Steyr-Scharfschützen ist wesentlich flexibler in der taktischen Vorgehensweise als eines mit dem Standard-Sniper.

Natürliche Selektion

Hinzu kommt, dass man bestimmte Waffentypen nur mit höheren Erfahrungsstufen anwählen kann. In der Erfahrungsstufe steigt man auf, indem man viel spielt. Natürlich geht der Aufstieg etwas schneller, wenn man einen Premium-Account hat. Gerade für Einsteiger ist das schnell frustrierend: Sie sehen sich mit einer Übermacht an Gegnern konfrontiert, die nicht nur erfahrener sind, sondern auch besser ausgestattet.

So werden sicher einige Spieler, angelockt durch den völlig kostenlosen Basisdienst, 'War Rock' wieder den Rücken kehren. Das ist schade, denn im Kern ist 'War Rock' ein gutes Onlinespiel.

Das Spielprinzip ist zwar keine Revolution, macht aber Laune. Am guten alten Capture-the-Flag-Modus von 'Battlefield 2' gibt es ja auch kaum noch etwas zu verbessern. Und was Spaß macht, sollen auch andere Spiele nutzen können. Die Steuerung der Kämpfer und Fahrzeuge ist eingängig und geht schnell von der Hand. Insgesamt fühlt sich 'War Rock' etwas actionlastiger an als 'Battlefield 2' – die Panzer steuern sich flinker, die Hubschrauber verzeihen einen deftigen Rempler gegen den Boden und auch die Infanterie ist sehr flott unterwegs. Echte Soldaten würden sich freuen, wenn sie mit einem Maschinengewehr auf dem Rücken derart behände durch die Gegend springen könnten.

Grafisch ist 'War Rock' keine Augenweide. Die Optik ist eher funktional – alles sieht gut und glaubhaft aus, ein Effektfeuerwerk darf man aber nicht erwarten. Der Schwerpunkt liegt hier auf schneller Spielbarkeit auch auf älteren PCs, was für ein Onlinespiel kein Nachteil ist.

Fazit

von Jan Mandler
Ich muss zugeben: Als altem 'Battlefield'-Veteranen macht mir 'War Rock' auf Anhieb Spaß. Es ist schnell und actionreich, bietet aber trotzdem Teamwork und taktischen Tiefgang. Aber: Dieses komplizierte Bezahlsystem mit der Waffenmiete nervt. Ich möchte nicht jedes Mal überlegen, ob es sich lohnt, meine via Abogebühr teuer bezahlten Dinar dafür auszugeben, eine bestimmte Waffe zu mieten. Denn wenn man mal ein oder zwei Wochen nicht im Spiel unterwegs ist, hat man reales Geld für eine Waffenmiete bezahlt, die man gar nicht nutzt. Sprich: 'War Rock' ist ein Spiel für Dauerzocker. Offensichtlich haben die koreanischen Entwickler nicht daran gedacht, dass es durchaus Menschen gibt, die Online-Shooter mögen, aber nicht ihre gesamte Freizeit mit Computerspielen verbringen.

Überblick

Pro

  • leichtgängige Steuerung
  • temporeiche Schlachten
  • kostenloser Einstieg

Contra

  • veraltete Grafik
  • nerviges Bezahlsystem

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