Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - Wave Race Blue Storm : Wave Race Blue Storm

  • GCN
Von  |  |  | Kommentieren
Wave Race Blue Storm
Das Tutorial bringt euch jeden Stunt bei.

Auch bei den Strecken unterscheidet sich 'Wave Race: Blue Storm' von den meisten anderen Rennspielen. Denn ihr braust oft nicht durch vorgegebene enge Pfade, sondern bestreitet den Wettkampf in verschiedenen, großen Arealen. So stehen zum Beispiel eine Karibikinsel, ein indischer Strandteil mit Dschungel und Tempeln, ein Hafengebiet, ein idyllischer See, das arktische Meer oder Venedig zur Auswahl. Das ganze Gebiet lässt sich theoretisch frei befahren, was ihr auch im 'Free Roam'-Spielmodus tun könnt, aber Absperrungen, Verzweigungen und verschiedene Streckenteile sorgen dafür, dass verschiedene Kurse pro Gebiet möglich sind. Außerdem geben Bojen einen genauen Weg an, wobei diese roten und gelben Pfeiler noch eine andere Bedeutung haben. Denn bei den gelben Bojen müsst ihr jeweils links vorbeifahren, bei den roten dementsprechend rechts, wodurch einige fiese Schikanen zusammengestellt wurden. Für jede passierte Boje erhaltet ihr eine Turbo-Energieeinheit - mit fünf eingesammelten Einheiten könnt ihr auf Knopfdruck diesen kurzzeitigen Turbo-Boost aktivieren, was allerdings strategisch richtig eingesetzt werden sollte, da ihr sonst vom Idealweg wegkommt oder gar in eine Absperrung knallt. Verpasst ihr mal eine Boje, werdet ihr nicht gleich disqualifiziert, sondern verliert nur die eingesammelte Boost-Energie und erhaltet einen Strafpunkt. Bei fünf Strafpunkten innerhalb des Rennens verlasst ihr den Kurs automatisch als Verlierer.

Insgesamt sind die jeweiligen Strecken - die allesamt als Rundkurse designt wurden - allerdings ziemlich kurz ausgefallen. Dafür lassen sich durchaus auch einige Abkürzungen ausmachen: So braust ihr mal durch eine brüchige Mauer, zerbröselt ein verschlossenes Tor, taucht kurzerhand unter Schiffstegen durch oder nützt Sprungchancen, um abseits des regulären Wegs einige wenige Sekunden gut zu machen. Bei einigen dieser Abkürzungen gelangt ihr sogar in komplett neue Gebiete wie zum Beispiel eine Tempelanlage, eine Eishöhle oder einen gläsernen Tunnel. Besonders wichtig ist allerdings die Wasseroberfläche selbst, auf der die Wettrennen stattfinden. Es ist logisch, dass ein ruhiger See ganz anders befahren werden kann als das Meer. Dort erwarten euch verschiedene Strömungen und unterschiedliche Wellen, wobei auch die JetSkis ihrerseits kleine Wellen erzeugen. Außerdem die jeweilige Wettersituation einen Einfluss auf die Rennen, denn bei Regen oder gar heftigem Gewitter sind die Wellen größer und das Meer unberechenbarer als bei Sonnenschein, und im Schneegestöber oder im Nebel wird durch die schlechte Sicht das Finden des richtigen Streckenverlaufs deutlich erschwert. Praktischerweise könnt ihr jeweils wählen, in welchem Areal das nächste Rennen stattfindet, so dass bei angesagtem Regenwetter besser eine Strecke gewählt wird, die man besonders gut im Griff hat.

Wave Race Blue Storm
Welcher Spielmodus darf's denn sein?

Zwar ist der Schwierigkeitsgrad, wie schon erwähnt, ziemlich hoch angesiedelt und man muss einige Zeit investieren, um die Steuerung zu perfektionieren, doch insgesamt ist der Umfang von 'Wave Race: Blue Storm' nicht sonderlich groß ausgefallen, zumal die ersten Schwierigkeits-Modi schnell gemeistert sind. Immerhin bietet der Stunt-Modus noch etwas zusätzliche Unterhaltung: Hier fahrt ihr erneut die bekannten Strecken ab, müsst dabei aber noch Ringe passieren, die euch Stuntpunkte einbringen. Ebenfalls Punkte gibt es für das Ausführen von Stunttricks, die ihr natürlich auch in den anderen Spielmodi ausführen könnt. Hierzu muss man kurz vom Gas gehen und mit dem Analog-Stick, dem B-Knopf und den Schultertasten die richtigen Kombinationen eingeben, worauf der Fahrer ziemlich abgefahrene Moves wie zum Beispiel einen Handstand, einen Salto oder einen Taucher ins Wasser durchführt. Damit die Tricks allerdings funktionieren, braucht man ein exaktes Timing und natürlich die passende Streckensituation, da ihr bei einigen Stunts für kurze Zeit nicht mehr die volle Kontrolle über den JetSki habt. Wer lieber in Gesellschaft spielt, der kann mit bis zu vier menschlichen Mitspielern Rennen veranstalten, wobei das Bild geteilt wird. Leider müsst ihr aber auf computergesteuerte Mitfahrer verzichten.

Grafik mit beeindruckenden Wassereffekten
Dass 'Wave Race: Blue Storm' eine besonders beeindruckende spieltechnische Umsetzung des Wassers bietet, wurde schon mehrfach erwähnt. Doch auch grafisch kann das kühle Nass in seinem virtuellem Erscheinungsbild voll und ganz überzeugen. Die Wellen sind zwar nicht sonderlich hoch, sehen aber sehr realistisch aus und bieten darüber hinaus sehenswerte Transparenzeffekte, so dass ihr zum Beispiel umherschwimmende Fische oder Korallenriffe sehen könnt. Dabei wurde die unterschiedlichen Situationen sehr gut umgesetzt - das Wasser des Meers nahe einer abgeschiedenen Insel sieht anders aus als das in den Kanälen von Venedig, in einem Hafen oder in einem See. Überzeugend wirken außerdem coole Wasserspritzer-Effekte auf der virtuellen Spielekamera und hübsche Spiegelungen der Umgebung im Wasser. Nur die Spiegelung des eigenen Fahrers - die Gegner besitzen kein Spiegelbild - wirken unnatürlich verzerrt und unruhig. Dieser insgesamt aber sehr positive Eindruck wird durch die unterschiedlichen Wettereffekte natürlich noch verstärkt, wobei vor allem der auf die Wasseroberfläche tropfende und bei der Fahrt in Richtung des Bildes strömende Regen absolut sehenswert ist. Zwar ist auch bei diesem Titel die Umsetzung des Wassers noch nicht ganz perfekt - zuweilen wirkt die Unterfläche etwas plastifiziert und die Wellen brechen nicht wie in der Wirklichkeit ein - doch die Darstellung schlägt bei weitem alles, was bisher in dieser Richtung dagewesen ist, inklusive dem N64-Klassiker.

Wave Race Blue Storm
Im Stunt-Modus müssen Ringe passiert werden.

Dagegen fällt leider die Umgebungsgrafik etwas ab: die Bauten und Gebiete am Rand der Strecken bieten nicht gerade scharfe Texturen und wirken auch etwas einfallslos, wobei man einige hübsche Details wie zum Beispiel animierte Bären und einen Campingplatz im Seeareal, große Schiffe und Lagerhäuser am Hafen, Eisbären und Pinguine in der Antarktis oder klassische Gebäude, Tauben und typische Plätze in Venedig zu Gesicht bekommt. Die Fahrer sehen ebenfalls etwas puppenhaft aus, obwohl man hier schon einige Polygone mehr verwendet haben dürfte, dafür wirken aber die Animationen bei den Stunttricks sehr geschmeidig und spektakulär. Ebenfalls gefallen kann die hohe Geschwindigkeit und das Fehlen von Frame-Einbrüchen, wobei die Grafik und Framerate im Vierspieler-Splitscreen leider nicht ganz mit der normalen Optik mithalten kann. Ein großes Lob muss man Nintendo außerdem für die PAL-Anpassung aussprechen: Zwar wird kein 60Hz-Modus geboten, dafür fehlen aber die unschönen Balken am Bildrand.

Der Sound hingegen ist nicht ganz so gelungen wie die Grafik: Die Hintergrundmelodien sind zwar abwechslungsreich, aber etwas zu schnell und unauffällig. Ähnliches gilt für die englische Sprachausgabe, die einem nach stundenlangem Spielen etwas auf die Nerven gehen kann. Dafür können die Surround-Effekte überzeugen - ihr hört genau lokalisierbare Wasserfallgeräusche oder aufschwirrende Möwen und auch die Wellengeräusche wirken realistisch.

 

Fazit

von David Stöckli
Nintendo hat bei 'Wave Race: Blue Storm' im Vergleich zum N64-klassiker einiges geändert: Vor allem die sehr sensible Steuerung und der harsche Schwierigkeitsgrad sorgen dafür, dass sowohl Neulinge als auch Profis einige Zeit brauchen werden, um in den höheren Wettkämpfen auch nur ansatzweise mithalten zu können. Dies lohnt sich aber, denn nur so kommt ihr voll in den Genuss dieses tiefgründigen Rennspiels, das euch viel Raum für Verbesserungen an euren Leistungen lässt. Ganz klar ist aber die technische Umsetzung der sensationellen Wasserdarstellung das Highlight dieses Spiels. Leider kann da die sonstige Grafik nicht ganz mithalten und auch beim Sound gibt es Steigerungsmöglichkeiten. Ebenfalls nicht ganz zufrieden kann man mit dem geringen Umfang sein - trotz verschiedenen Spielmodi und Streckenvarianten. Trotzdem sollten sich alle Rennspielfans, die sich mit der JetSki-Thematik anfreunden können, diesen GameCube-Titel nicht entgehen lassen.  

Kommentarezum Artikel