Special - Sequels – Special : Special
Top 10: Enttäuschende Sequels
Platz 3: Der Clou 2
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Der Vorgänger:
Im Kino hat die Gattung der Gangster-Filme seit Jahrzehnten ihren
festen Platz, doch Spieler müssen sich immer mit der Rolle des guten
Welten-Retters begnügen. Neben dem C64-Titel 'They Stole a Million' war
'Der Clou' 1993 das einzige Spiel, welches die 'Arbeit' eines
Einbrechers mehr oder minder realistisch darstellte: Ziel-Objekte
beobachten, Mitarbeiter anwerben, Werkzeuge kaufen, einen präzisen Plan
entwerfen und schließlich die Ware erfolgreich losschlagen. Das
spannende Spiel-Prinzip wurde nie kopiert, erst ein offizieller
Nachfolger wollte 2001 die Atmosphäre des Originals einfangen...
Die Enttäuschung:
Doch leider machte Neo mit 'Der Clou 2' fast alles falsch, was man bei
einem Sequel überhaupt falsch machen kann: Eine seltsam abgedrehte
Comic-Grafik rückte an die Stelle der realistischen Optik und wirkte
angesichts des ehemals ernsten Ambientes denkbar unpassend. Mit neuen,
unnötigen Features machte das Spiel einen überladenen Eindruck und bot
auf Dauer viel zu wenig Abwechslung, um begeistern zu können.
Entsprechend verhalten waren die Reaktionen der Spieler; auf einen
dritten Teil wartet wohl niemand mehr.
Platz 2: Contract Jack
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Die Vorgänger:
Zu einer Zeit, als James Bond nur die Konsolen besuchte, erschien der
Ego-Shooter 'No One Lives Forever' – ein Agenten-Thriller, der sich
nicht nur bei '007' fröhlich bediente, sondern auch die 'Austin
Powers'-Filme auf die Schippe nahm. Spielerisch bot 'NOLF' vor allem
eines: Abwechslung. Ob auf der Erde, unter Wasser oder im Weltraum;
Cate Archer war stets zur Stelle. Witzige Gadgets umgingen stupide
Dauer-Ballereien. 'NOLF 2' glänzte Ende 2002 durch ähnliche Merkmale
und ließ sogar die aufkommenden Schleich-Elemente einfließen. Dann kam
'Contract Jack'...
Die Enttäuschung:
Trotz hervorragender Wertungen in der Fachpresse konnte sich 'NOLF'
nicht gegen die Konkurrenz durchsetzen; 'Contract Jack' sollte die
vermeintlichen Fehler ausbügeln: Ein männlicher Held ersetzte Cate
Archer, ununterbrochene Action die langsamen Parts der Vorgänger. Die
Entwickler ließen alles fallen, was den Flair der beiden Vorgänger
ausgemacht hatte – übrig blieb ein Ego-Shooter im Stile von 'Serious
Sam' der weder durch seine Grafik, noch durch sein Setting hätte
begeistern können.
Platz 1: Tomb Raider: The Angel of Darkness
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Die Vorgänger:
Lara Croft kennt wohl jeder: Profis und Gelegenheits-Spieler waren von
den ersten echten Action-Adventures begeistert, die neuartige
Third-Person-Perspektive wurde in der Zukunft von etlichen Spielen
nachgeahmt. Zwei Kinofilme folgten, Lara-Models aus Fleisch und Blut
begannen einen Siegeszug durch die Boulevard-Presse. Mit den Spielen
ging es nach dem zweiten Teil allerdings stetig bergab – 'Tomb Raider
3' wirkte wie eine Level-Sammlung, die zuvor der Schere zum Opfer
gefallen war, der vierte und fünfte Teil waren eintönig und
innovationslos. Mit dem sechsten Titel sollte alles besser werden...
Die Enttäuschung:
Adventure-Elemente, Rollenspiel-Anteile, ein neuer spielbarer Charakter
– auf dem Papier klang 'Tomb Raider: The Angel of Darkness'
überzeugend. Doch als das Spiel im vergangenen Jahr endlich
veröffentlicht wurde, konnten selbst größte Lara-Fans ihre Enttäuschung
nicht verhehlen: Bugs am laufenden Band, eine träge Steuerung und die
halbherzige Einbindung der neuen Features waren einfach zuviel des
Schlechten. Für zukünftige 'Tomb Raider'-Spiele will Eidos ein anderes
Entwickler-Team einsetzen; wir werden sehen, ob sich dadurch eine
Besserung einstellt.
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