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Test - Adventure Pinball: Forgotten Island : Adventure Pinball: Forgotten Island

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Die Idee dahinter gleicht einer Geschichte von Jules Verne: Auf einer einsamen, von der Zivilisation verschont gebliebenen Insel, beginnt ihr euer Abenteuer. Ihr trefft auf Eingeborene, die Neandertalern ziemlich ähnlich sehen und deren Anführerin ihr kurzerhand Ooga nennt. Die Bewohner des Eilands stehen allerdings vor großen Problemen, denn ihre Heimat droht unterzugehen. Natürlich beschließt ihr den netten Leutchen zu helfen, auch wenn ihr zu Beginn noch nicht wißt, dass sich auch noch Dinosaurier und andere Riesentiere auf der Insel tollen. Diese Aufgabe bestreitet ihr aber nicht in alter Wild-West-Manier, in dem ihr die Tierchen kurzerhand mit der Wumme wegpustet. Ihr seid nämlich bloß eine blankpolierte Flipperkugel, deren Möglichkeiten begrenzt sind.

Nicht nur glänzender Edelstahl
Im Laufe des Spiels seid ihr aber nicht ständig als spiegelnder Ball unterwegs. Sobald ihr durch bestimmte Flächen auf dem Tisch rollt, ändert sich euer Äußeres, wodurch sich aber auch die Eigenschaften der Kugel ändern: Nach dem Durchqueren einer Wasserfläche wird eure Kugel zum Wasser-Ball, mit dem sich zum Beispiel wunderbar ein Erdbeer-Feld bewässern läßt. Hier kommt der im Titel des Games angetönte Abenteuer-Aspekt ins Spiel, der schon mal aus mehreren Kombinationen bestehen kann. Ein Beispiel: Vor dem Ausgang des Levels steht eine Eiswand, die sich nicht bloß kaputtschießen läßt.

Adventure Pinball: Forgotten Island
Übersichts-Karte im Story-Modus.

Um diese Wand zu durchbrechen müßt ihr zuerst die Kugel in ein Teer-Becken schleudern, wodurch sie zum Teer-Ball wird. Teer wiederum brennt, also gilt es diesen in die Nähe eines Feuers zu bringen, so dass ihr einen Feuer-Ball erhaltet. Vor der Eiswand wiederum liegen Holzstücke herum, die ihr nun mit eurer Kugel in Brand steckt und so das Eis zum schmelzen bringt.

Abwechslungsreiche Tische
Insgesamt habt ihr auf diese Weise neun Level zu bestreiten, die sich auf zwei Arten spielen lassen. Ihr könnt euch entweder auf den freigeschalteten Tischen vergnügen oder im Story-Modus von einem zum nächsten kämpfen. Wählt ihr den 'Play Tables'-Modus, können bis zu vier Spieler gegeneinander antreten. Allerdings kommt ihr nicht um den Story-Modus herum, da ihr nur hier die noch gesperrten Tische freischalten könnt. Auf jedem dieser Tische gibt es dabei ein zu erreichendes Ziel, dass euch dann ermöglicht, ein Level weiterzukommen.

Sowohl die Tische, als auch die Aufgaben sind vielfältig: Einmal müßt ihr das Dorf vor einem drohenden Vulkanausbruch retten, ein anderes Mal herumschwimmende Haifische verscheuchen oder einen Brontosaurus mit Grünzeug füttern. Für Abwechslung ist also gesorgt, auch wenn sich zum Beispiel das Blumengießen wiederholt.

Adventure Pinball: Forgotten Island
Die Kristalle müssen zum Leuchten gebracht werden.

Wie bereits angedeutet, seid ihr nicht nur auf grünen Wiesen unterwegs. In einem Level spielt ihr zur schönsten Winterzeit, in einem anderen seid ihr unter dem Meeresspiegel und müßt euch mit Fischen und Krabben herumplagen. Dabei sind allerdings die vorkommenden Kreaturen nicht immer nur Gegner.

So hilft euch zum Beispiel ein Dinosaurier auch mal die Kugel auf eine andere Ebene zu bringen. Schon bald werdet ihr feststellen, dass es hier in jedem Level mehrere bespielbare Flächen auf verschiedenen Ebenen, sowie versteckte Areale gibt, wobei ihr passend zum jeweiligen Thema auch immer entsprechende Aufgaben zu erfüllen habt. Hier liegt dann auch der Reiz an diesem Spiel, das durch diesen Aspekt zuweilen fast den Eindruck eines Jump'n Run-Titels vermittelt.

Falls ihr schon etwas Übung mit Flipper-Spielen habt und denkt, dass ihr das Game relativ schnell durchgezockt habt, dann dürft ihr euch trotzdem freuen: Auf der Homepage von Electronic Arts sollt ihr von Zeit zu Zeit weitere Tische kostenlos herunterladen können. Das erste Bonus-Level - 'Monkey Marsh' - ist jetzt auch schon erhältlich und braucht sich vor den mitgelieferten keineswegs zu verstecken.

Steuerung
Jeder kennt das Gefühl, hinter einem realen Flipper-Kasten zu stehen und diesen dann auch zu bearbeiten: Ein kleiner Schlag links, ein kleiner Schubser rechts und die Kugel rollt wieder in der gewünschten Bahn - oder auch nicht. Und wer zu fest an der Kiste rüttelt, wird mit einem 'Tilt' bestraft. All diese Dinge lassen sich auch im Spiel fabrizieren, auch 'Skill Shots' sind möglich und bringen Punkte. Extra-Bälle gibt es ab einem gewissen Punkte-Stand oder in höheren Levels nachdem ihr eine gewisse Aufgabe gelöst habt. Gesteuert wird natürlich per Tastatur, wobei sich die Tastenbelegungen nicht ändern lassen.

Adventure Pinball: Forgotten Island
Der Teer-Ball, der noch angezündet werden muß.

Zu Beginn des Spiels habt ihr die Wahl zwischen drei Schwierigkeitsstufen, wobei sich diese durch die Anzahl der zur Verfügung stehenden Kugeln unterscheiden: In der schwierigen Stufe sind es nur zwei, in der leichten fünf. Ob dies allerdings einem Anfänger helfen wird, ein schwierig zu erreichendes Ziel zu treffen, sei dahingestellt.

Gespeichert wird automatisch, so dass alle freigeschalteten Tische auch beim nächsten Mal wieder verfügbar sind. Als nettes Feature könnt ihr mit der F9-Taste selbst Screenshots machen, so dass ihr bei euren Kumpels angeben könnt, wie weit ihr schon gekommen seid.

Grafik und Sound
Optisch kommt das Spiel eher niedlich daher, wobei die einzelnen Level abwechslungsreich und interessant gestaltet sind und keinesfalls schlecht aussehen. Das sich ändernde Äußere der Kugel ist ebenfalls eine nette Idee, womit ja auch weitere Spieloptionen verbunden sind. Neue Maßstäbe werden allerdings wenigstens in grafischer Hinsicht keine gesetzt. Innovativ aber auch etwas gewöhnungsbedürftig ist die Kameraführung: Statt den Tisch von unten zu sehen, folgt die Kamera der Kugel in einer 3rd-Person-Perspektive, so dass ihr diese immer von unten sehen könnt. Dabei scrollt sie sowohl von links nach rechts, als auch von unten nach oben, was ein gutes Action- und Tempogefühl erzeugt.

Adventure Pinball: Forgotten Island
Jetzt haben wir einen Lava-Ball.

Etwas unübersichtlich ist das aber, wenn die Kugel durch irgendein Hindernis beschleunigt über den Tisch flitzt. Diese Kamerasicht verhindert natürlich auch die Möglichkeit des Multiball-Spiels.

Der Sound ist abwechslungsreich und beinhaltet sowohl Geräusche von realen Flippern - etwa wenn Bumper getroffen werden - als auch arkadelastige Effekte, wenn zum Beispiel ein T-Rex ins Bild marschiert. Die Kommentare sind nicht schlecht, wiederholen sich aber mit der Zeit, so dass einem diese spätestens im letzten Level eher nerven.

 

Fazit

von Ronny Mathieu
'Adventure Pinball' bietet kurzweilige Unterhaltung und macht vor allem im Multiplayer-Modus Spaß. Obwohl grafisch nicht das Letzte herausgeholt wurde, sind die bunten Level abwechslungsreich und gut gestaltet. Meiner Ansicht nach ist allerdings die Schwierigkeit etwas unausgewogen ausgefallen, so dass einige Tische gehörig an den Nerven nagen, während auf anderen die gestellten Aufgaben mit etwas Glück im ersten Anlauf erledigt werden können. Bleibt auch die Frage offen, ob die Punktejagd Motivation genug ist, sich wieder an bereits gespielten Levels zu vergnügen, sobald alle Tische freigeschaltet sind. Weniger gelungen sind auch die Sprachausgaben, die mit dem immer gleichen Kommentar eher langweilen. Für den Langzeitspaß sprechen wiederum die zahlreichen versteckten Areale, die einerseits bloß Zusatzpunkte bringen, andererseits aber auch Teil der zu lösenden Aufgaben sein können. Was die herunterzuladenden Tische angeht, bleibt hier nur zu hoffen, dass nicht nach zwei oder drei davon Schluß ist, denn hier liegt sicher ein Anreiz, sich länger mit diesem Game zu beschäftigen. Ein nettes Spiel für Zwischendurch, mit der typischen 'Noch-ein-Versuch'-Motivation.  

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