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Preview - Assassin's Creed: Mirage : Vorschau: Zurück zu den Stealth-Wurzeln?

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Assassin's Creed hat in den mehr als 15 Jahren des Bestehens der Serie einiges an Wandeln hinter sich. Begonnen als Stealth-Action-Adventure wurde zuletzt aus der Serie ein waschechtes Action-Rollenspiel mit Loot und offensivem Kampf. Nebst immer größeren Welten – Odyssey und Valhalla nebst Erweiterungen schlugen dem Fass der Spieldauer, aber auch der Belanglosigkeiten als Füllmaterial, ziemlich den Boden aus. Assassin's Creed: Mirage soll nun eine Rückbesinnung und Hommage an die ersten Teil der Serie werden und wir konnten uns bereits einige Stunden durch Bagdad meucheln.

Eigentlich sollte Assassin’s Creed: Mirage mit dem aus Valhalla bekannten Basim wohl ein weiterer DLC zum vergangenen Epos rund um Eivor werden. Dass Ubisoft sich trotz des Erfolges von Valhalla dazu entschlossen hat, ein separates Spiel daraus zu machen, muss man angesichts des ohnehin schon brachialen Umfangs von Valhalla eigentlich fast begrüßen. Denn mal ganz ehrlich: so schön es mit Eivor auch war, irgendwann ist es auch mal gut.

Dass Ubisoft aber einen kompletten Bruch in die Reihe bringt, damit war nicht so ganz zu rechnen. Deutlich kleiner soll Mirage werden und sich auf die Ursprünge der Serie als überschaubares Stealth-Action-Adventure besinnen. Im Grunde also eine Hommage an die frühen und unter Einbeziehung von Elementen der neueren Teil. Wie das bei den Fans ankommen wird, bleibt abzuwarten. Bei über 15 Jahren Seriengeschichte gibt es sicherlich genug Fans, welche die Anfänge von Assassin’s Creed nie erlebt haben und vielleicht etwas ganz anderes erwarten.

Assassin’s Creed: Mirage schickt euch ins Bagdad des 9. Jahrhunderts, zu der Zeit in allen Belangen, sei es kulturell, religiös oder wirtschaftlich eine blühende Metropole. Aber unter der Oberfläche gärt es, denn der Orden der Ältesten versucht zunehmend Einfluss auf die Herrscher zu erlangen. Dem stehen nur die Verborgenen entgegen, die zwar für Aufstand sorgen, durch besagten Einfluss des Ordens aber immer mehr unter Druck geraten.

Genau in diesem Gemenge schlüpft ihr in die Rolle von Basim ibn Ishaq, den wir noch als Verbindungsmann von Eivor zu den Verborgenen kennen und der sich in Hraefnathorp herumtrieb. Basim fristet sein anfangs noch jugendliches Dasein als Dieb in den Straßen von Bagdad, zusammen mit seiner besten Freundin Nihal. Ihr erlebt quasi eine Art Coming-of-Age, in welchem ihr Basims Werdegang vom Straßendieb bis zum vollwertigen Assassinen beschreitet. Ausschnitte davon konnten wir beim Anspielen erleben – zunächst als Dieb in Bagdad, dann als Assassinen-Azubi in Alamut und schlussendlich auf der Jagd nach den Oberhäuptern des Ordens wieder in Bagdad.

Die ersten beiden Abschnitte beinhalten bereits viel Story, dienen zugleich aber auch als Tutorial, zunächst für die Parkourelemente und den Taschendiebstahl, später dann für Kampf und fortgeschrittene Manöver nebst hilfreichen Gadgets. Der Taschendiebstahl entpuppt sich übrigens als ganz nettes Risk-vs-Reward-Minispiel. Beute per Adlerauge ausmachen, anpirschen, Taschendiebstahl aktivieren, hoffentlich im richtigen Moment zugreifen und dann nichts wie weg.

In eurer Zeit als Dieb lernt ihr neben anderen NPCs wie euren grummeligen Auftraggeber Darwis auch Roshan kennen, die bei der Bruderschaft quasi eure Mentorin wird. Roshan wird bekannterweise im Original von der Schauspielerin Shohreh Aghdashloo (zuletzt vor allem bekannt für ihre Rolle als Chrisjen Avasarala in The Expanse) vertont und erfreulicherweise erlebt ihr in der deutschen Sprachversion ihre Synchronsprecherin aus den Filmen mit ihrer bekannten tiefen und rauen Stimme.

Abgesehen von der Hauptstory erwarten euch natürlich auch Nebenmissionen, die sich im Verlauf der Geschichte ergeben. Zudem geht ihr eurem Job als Assassine auch beruflich nach. Im Unterschlupf der Bruderschaft findet ihr zum Beispiel eine Auftragswand, von der ihr euch einzelne optionale Missionen schnappen könnt, um zusätzliches Geld oder Ressourcen für den Upgrade der Ausrüstung zu erwerben. Stilecht ist vom unentdeckten Diebstahl bis zum Attentat alles dabei, was dem Berufsbild entspricht.

Recht schnell wird klar, dass Mirage in der Tat zu den Wurzeln der Reihe zurückkehrt. Zwar habt ihr weiterhin die Option des offenen Kampfes, aber deutlich rudimentärer als zuletzt in Valhalla. Leichter Angriff, schwerer Angriff, Parade, Ausweichen – das sind im Grunde bereits alle Kampfmanöver. Und sobald ihr die ersten Treffer kassiert, merkt ihr auch schnell, dass Basim deutlich weniger einstecken kann als sein Wikinger-Gegenstück. Zudem ist ein wenig Taktik nötig, da Ausdauer eure Aktionen limitiert, was gegen mehrere Gegner absolut tödlich sein kann. Der direkte Kampf ist also eher die Option für den Notfall oder einzelne Gegner.

Mirage setzt wieder verstärkt auf Stealth und dem bekannten Parkour, dessen Steuerung sich nicht großartig verändert hat – mit allen Stärken und Schwächen. Das bringt auch Elemente wie das Verstecken oder Untertauchen in der Menge zurück, denn nicht gesehen werden ist das A und O von Mirage, ebenso wie die Wegfindung und das Beobachten von Gegnern. Dazu dient zum einen euer Adlerauge, quasi eine Art Röntgenblick, der Gegner und wichtige Objekte farblich markiert. Zum anderen erhaltet ihr einen Adler als Begleiter, der sich prima zum Erkunden aus der Luft eignet – sofern kein feindlicher Bogenjäger in der Nähe ist.

Auch Waffen, Ausrüstung und Tools wurden wieder abgespeckt. So verfügt ihr über ein Schwert, einen Dolch und eure Assassinenklinge, die allesamt mittels Leder, Stahl und Bauplänen bei Handwerkern aufgewertet werden können. Gleiches gilt für eure Montur, durch deren Upgrade ihr ebenfalls zusätzliche Boni erhaltet. Neu (oder wieder da) sind Gadgets wie Wurfmesser, Fackel, Lärmbombe oder Rauchbombe, die ihr per Radialmenü zum Einsatz bringen könnt. Es geht also deutlich subtiler zur Sache als beim kriegerischen Valhalla.

Die Missionen sind ebenfalls anders aufgebaut. So sammelt ihr viele Informationen und Hinweise, um die Hintermänner und -frauen des Ordens ausfindig zu machen. Jeder Schritt bringt euch näher daran, die Verschwörung hinter den Kulissen aufzudecken, was in einem Nachforschungs-Screen visuell dargestellt wird. So gingen wir im Rahmen eines Teils der Hauptquest zunächst Hinweisen auf merkwürdige Vorgänge nach, sammelten Informationen über verdächtige Personen, um dann schlussendlich auf einem riesigen Basar in mehreren Schritten versuchen musste, Zugang zur Zielperson zu finden, um diese dann zu eliminieren.

Hoffentlich halten sich bei der Story am Ende die Logiklücken in Grenzen. Bei der gespielten Mission erreichten wir schlussendlich die Zielperson, die sich komplett von der Öffentlichkeit abgeschottet hat oder nur mit schweren Wachen unterwegs war, selbige aber in Anwesenheit eines Fremden (Basim) bedenkenlos fort schickte. Hmm, fragwürdig. Aber Dummheit rächt sich eben und wir musste nur noch abhauen.

Mirage löst sich dabei komplett von der Valhalla-Metzelorgie und geht zurück zu einer Gameplay-Form, die eher an Detektivstory gepaart mit mittelalterlichem Agententhriller erinnert. Wie kaum anders zu erwarten, geht natürlich die eine oder andere Aktion in die Hose und dann wird es ungemütlich. Je mehr Unheil ihr anrichtet, desto mehr steigt eine Art Fahndungslevel. Zunächst beäugen euch die Passanten nur misstrauisch und krähen das eine oder andere Mal nach den Wachen. Wird es schlimmer, ist „Kill on Sight“ angesagt.

Da hilft nur wegrennen, verstecken und wenn ihr außer Reichweite von Wachen seid, die lästigen Fahndungsplakate abreißen, damit des Level wieder sinkt. Dem offenen Kampf solltet ihr zumindest gegen mehrere Gegner auch hierbei aus dem Weg gehen, egal ob ihr einen Heiltrank habt oder nicht. Denn ohne Heilung geht Basim nach maximal drei oder vier Treffern zu Boden. Zur Unterstützung könnt ihr noch Skillpunkte in drei Trees vergeben. „Schatten“ verbessert eure Assassinenfertigkeiten, „Trickser“ den Umgang mit euren Gadgets und „Jäger“ erweitert die Möglichkeiten eures Adlers. Praktisch: Skillpunkte könnt ihr jederzeit einzeln zurücksetzen, falls ihr mit eurem Build nicht zufrieden seid.

Visuell orientiert sich Mirage wenig überraschend am technischen Stand von Valhalla – wie gesagt, es sollte mal ein DLC werden und erscheint auch noch für die alten Konsolen. Vor allem die Stadt selbst ist aber wieder schick, opulent und mit viel Liebe zum Detail in Szene gesetzt, wie wir es aus der Serie kennen. Schwächen konnten wir vor allem bei einigen Animationen sowie der Gestik/Mimik erkennen. Große Überraschungen oder gar einen Next-Gen-Sprung solltet ihr jedenfalls nicht unbedingt erwarten.

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