Preview - Assassin's Creed : Der Arbeitsalltag eines Mörders

Durch den Tumult wurden weitere Soldaten angelockt. Tut mir leid, aber ich habe jetzt keine Muße mehr, mich mit euch auch noch herumzuschlagen. Mit einem Spurt wird der Rückzug angetreten. In den Straßen herrscht viel Trubel zur Mittagszeit. Händler bieten ihre Waren feil, man trifft sich zum Gespräch oder trägt die gekauften Waren nach Hause. Für eine Flucht ist es eigentlich zu voll. Immer wieder muss ich mir den Weg durch rüpelhaftes Rempeln frei machen. In einem unachtsamen Augenblick stürze ich nach einem Zusammenprall, raffe mich wieder auf und beschließe, dass die Straße zu viele Hindernisse bietet. Die Jagd geht über die Dächer von Jerusalem weiter. Die Wachen immer im Nacken. Nach ein paar Minuten haben sie mich jedoch aus den Augen verloren, sodass ich unbemerkt untertauchen kann. Zum Beispiel mit einem beherzten Sprung in einen Strohhaufen oder einfach auf einer Bank neben anderen Bürgern Platz nehmen, dabei möglichst unauffällig verhalten. Auftrag ausgeführt.

So oder so ähnlich werdet auch ihr Ende November 'Assassin's Creed' erleben, wenn es endlich nach vierjähriger Entwicklungszeit in Deutschland ungeschnitten erscheint. Die USK hat bereits ihr Urteil abgegeben und dem Spiel eine Altersfreigabe ab 16 Jahren erteilt. Zwar fließt in dem Spiel Blut, doch auf die übertriebene Darstellung von Gewalt in Form von abgeschlagenen Körperteilen wird verzichtet. Vielmehr dürft ihr euch auf drei sehr große und detailliert gestaltete Städte freuen und im Königreich Bewegungsfreiheit genießen. 25 bis 30 Stunden Spielspaß soll geboten werden, ohne die optionalen Sammelaufgaben zu berücksichtigen. Neben den eigentlichen Hauptmissionen könnt ihr zum Beispiel noch Flaggen einsammeln oder Bürger von der Tyrannei der Wachmannschaften befreien. Mit der Vorbereitung der Attentate habt ihr aber schon reichlich zu tun.

Technisch macht 'Assassin's Creed' einen sehr guten Eindruck. Die Weitsicht ist enorm, die Animationen sind butterweich und die Steuerung geht nach kurzer Eingewöhnungsphase flüssig von der Hand. Langeweile kam eigentlich nie auf, weil ständig mit Wachen gekämpft oder das nächste Ziel observiert werden muss. Ein großes Geheimnis behalten sich die Entwickler noch vor. Was hat es mit dem futuristischen Interface auf sich? Um markierte Ziele schwirren leuchtende Symbole und Speicherstände werden Erinnerungen genannt. Irgendwie erinnert das alles an den Übungsraum der X-Men oder das Holodeck auf der U.S.S. Enterprise. Wir tappen in der Hinsicht noch völlig im Dunkeln, was sich bis zum Release auch nicht mehr ändern wird. Was wir aber sagen können: ' Assassin's Creed' wird ein intensives Spielerlebnis mit schön inszenierten Kämpfen und großer Spielwelt, in die man sehr gut abtauchen kann.