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Test - Atelier Ayesha: The Alchemist of Dusk : Ein Kessel Buntes

  • PS3
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Für erledigte Aufgaben, Kämpfe und Gespräche, die Herstellung von Items und nahezu alle anderen Aktionen bekommt ihr sogenannte Memory-Punkte. Diese setzt ihr ein, um Ayeshas Tagebuch zu füllen. Sie macht zu bestimmten Themen regelmäßig stichpunktartige Einträge, die durch den Einsatz der Memory-Punkte zu einer kompletten kleinen Geschichte werden. Pro fertige Geschichte bekommt ihr einen Bonus, der euch im weiteren Spielverlauf helfen wird: mehr Angriffsstärke, neue Rezepte und vieles mehr. Erfüllt ihr kleinere Aufgaben, erhaltet ihr neben einer gewissen Summe an Geld auch immer wieder Zutaten, die ihr für dieses oder jenes Rezept gut gebrauchen könnt.

Die technische Seite

Auch wenn all das bisher recht abwechslungsreich klingt, hat Atelier Ayesha: The Alchemist of Dusk einige Schwächen. Das Spiel präsentiert sich in Cel-Shading-Optik, die man von Japan-Rollenspielen gewohnt ist. Die Charaktere sind allesamt sehr liebevoll gezeichnet, die Orte, die man besucht, können da jedoch nicht mithalten. Die kleinen Gebiete, in denen man gegen Monster kämpft und Objekte sammelt, sind oft recht langweilig.

Hinzu kommt, dass die Kamera dort nicht frei positionierbar ist, sondern strikt dem Charakter folgt. Genau das sorgt dafür, dass man alle Ecken abgrasen muss, um nicht eine glitzernde Stelle zu übersehen. Viel schlimmer ist allerdings, dass man Monster oft zu spät sieht und somit nicht die Möglichkeit hat, diese überraschend anzugreifen. In den Städten kommt es zudem häufig vor, dass NPCs und Gebäude erst nach einiger Zeit aufpoppen. Auch die Schlachtfelder in Kämpfen ähneln sich sehr oft, was für eine gewisse Monotonie sorgt.

Der Soundtrack hingegen geht vollkommen in Ordnung. Viele Musikstücke sorgen für Abwechslung, sie werden passend zu den jeweiligen Orten oder Momenten eingesetzt. Die Sprachausgabe gibt es leider nur auf Englisch. Gerade Fans der Serie wird die japanische Tonspur fehlen. Warum diese nicht mit auf die Blu-ray gepresst wurde, erschließt sich uns nicht. Unglücklicherweise sind viele Texte nicht vertont. In der japanischen Version ist das wohl nicht der Fall, hier werden alle Texte gesprochen. Auch die Bildschirmtexte sind übrigens komplett auf Englisch, nur das Handbuch ist auf Deutsch. Bei den Trophäen hat man die Übersetzung vollkommen vergessen, Spiel und Trophäen werden hierbei nur in japanischen Schriftzeichen dargestellt.

Die Atelier-Serie blickt auf eine lange Geschichte zurück. Bereits 1997 erschien mit Atelier Marie: The Alchemist of Salburg der erste Atelier-Titel, damals noch für die PlayStation. 1998 wurde die Reihe auf der PlayStation fortgesetzt und fand im Jahre 2001 auf der PlayStation 2 seinen Abschluss. Leider erschienen diese Spiele nie in Europa, was auch für die nachfolgenden beiden Titel der Alchemie-of-Gramnad-Reihe gilt. Erst Atelier Iris: Eternal Mana schaffte den Weg nach Europa. Wie dieser Titel erschienen auch die beiden Nachfolger der Atelier-Iris-Reihe für die PlayStation 2.

Auch Mana-Khemia: Alchemists of Al-Revis wurde in Europa veröffentlicht. Leider gilt dies nicht mehr für den Nachfolger, der 2008 in Japan und 2009 in Nordamerika erschien. Damit endete die Atelier-Ära auf der PlayStation 2. Danach erschienen die recht bekannten Atelier Rorona, Totori und Meruru, die von flashpoint in Deutschland für die PlayStation 3 veröffentlicht wurden.

Weiterhin gibt es drei Atelier-Titel, die für die PlayStation Portable erschienen sind, leider auch diesmal wieder nicht in Europa. Und auch die PS-Vita-Versionen von Atelier Totori und Atelier Meruru wurden bisher nicht auf unserem Kontinent veröffentlicht.

Fazit

Sven Wagener - Portraitvon Sven Wagener

Atelier Ayesha: The Alchemist of Dusk kommt nicht an Titel wie Ni no Kuni heran. Das bedeutet aber nicht, dass der Titel keinen Spaß macht. Das Sammeln von neuen Rezepten und Zutaten, das Lösen von kleinen und großen Aufgaben und das Herstellen der Items am Kessel ist eine recht gelungene Mischung, die auch nach vielen Spielstunden noch Spaß macht. Ob ihr Ayeshas Schwester Nio findet, ist übrigens nicht garantiert, dies hängt ganz von eurer Spielweise ab. Auch ist das Spiel nicht beendet, wenn euch das gelingt, daher warten ganz unterschiedliche Enden auf euch. Die technische Seite ist nicht ganz ausgereift, hier hätte Entwickler Gust ein wenig mehr Arbeit investieren sollen. Besonders die aufpoppenden Gebäude und Charaktere in Städten sind sehr unschön. Die Eintönigkeit und geringe Größe von vielen Gebieten drücken ebenfalls auf den Spielspaß. Freunde von Japan-Rollenspielen, die keinen Wert auf eine japanische Tonspur legen, bekommen mit Atelier Ayesha: The Alchemist of Dusk jedoch ein Spiel, das viele Stunden in der Konsole rotieren wird.

Überblick

Pro

  • viele Alchemie- und Medizinrezepte
  • viele sammelbare Items
  • unterschiedlichste Charaktere
  • Gruppe frei zusammenstellbar
  • guter Soundtrack
  • Spielverlauf ändert sich je nach Spielweise

Contra

  • teilweise aufpoppende Charaktere und Gebäude
  • wenig abwechslungsreiche Gebiete
  • keine japanische Tonspur
  • Kamera nicht frei positionierbar

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