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Special - Bloodborne : Warum 2023 das perfekte Jahr für ein neues Spiel ist

  • PS4
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Entwickler Bluepoint versteht die Souls-Formel

Neu ist immer besser, ganz klar. Ich bestehe aber nicht auf eine Fortsetzung. Ein Remake würde mich ebenfalls glücklich machen. Und dafür wäre Bluepoint ideal. Seit 2021 gehört das Studio offiziell zu Sony. Unter anderem bewies die Spieleschmiede mit Shadow of the Colossus und Demon’s Souls ihr Händchen für Remakes. Vor allem das From-Software-Werk überführte das Team hervorragend in die Neuzeit. Sogar die essenziell wichtigen Angriffs-Animations-Timings passten auf den Punkt genau. So fühlte sich das definitiv erste Soulslike im Remake exakt so an wie im Original, sah dabei aber um ein Vielfaches besser aus.

Dagegen erinnert das Spielgefühl von Bloodborne an alten Wein und muss entsprechend so dringend überarbeitet werden wie die Mona Lisa. Von einer technischen Aufwertung würde der Titel aber definitiv profitieren. Die 30 Bilder pro Sekunde würde ich noch ertragen, doch die unterschiedlichen Frametimes sprengen heute jeglichen Rahmen. Mich schmerzt es regelmäßig, dieses fantastisch gemachte Spiel derart über den Bildschirm ruckeln zu sehen. Ich dachte, meine brandneue PlayStation 5 sei kaputt, als ich Bloodborne das erste Mal startete. Vor allem, wenn man stabile 60 FPS gewohnt ist, ereilt einen der Wahnsinn hier schneller als in Mergos Loft. Das gleicht einem Frevel und bringt mein Blut bei jedem neuen Start nach mehreren Monaten Abstinenz wieder in Wallung.

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Soulslikes sind beliebt wie nie

Aus wirtschaftlicher Sicht ist es gerade der beste Zeitpunkt, um Bloodborne in irgendeiner Weise zurückzubringen. Denn wer dachte, dass Soulslikes nach dem Release von Dark Souls 3 auf einer Erfolgswelle surften, den wird die Popularität des Genres zum aktuellen Zeitpunkt umhauen. Das hat zum großen Teil mit Elden Ring zu tun: Durch den unfassbaren (und auch dezent unerwarteten) Hype um den Ausflug in die Zwischenlande fand eine komplett neue Spielerschaft Zugang zu Soulslikes. Aber auch vergangene Großkaliber anderer Studios wie die Nioh-Teile oder Star Wars Jedi: Fallen Order machten sich die entsprechenden Mechaniken zunutze.

Der Blick in den Release-Kalender verrät, dass auch die Konkurrenz nicht schläft. Lies of P, Flintlock: The Siege of Dawn und Black Myth: Wukong sind nur einige, die den Platz auf dem Genre-Thron anstreben. Zwar würde ein neues Elden Ring finanziell den Fortbestand des Studios sicherstellen, doch From Software geht gerne Risiken ein. Und das würde ein frisches Bloodborne auch nur bedingt darstellen. Zumindest verglichen mit einem neuen Armored Core. Ernsthaft, das macht ihr, aber nicht Bloodborne?!

Kein Nachahmer kann dem Original das Wasser reichen

Nur wenige Studios versuchten sich daran, Bloodbornes Formel zu kopieren. Betrachtet man die Ergebnisse, erschließt sich auch schnell, wieso. Weder Thymesia noch Steelrising beleidigen den ausgehungerten Fan, wirken letztlich aber doch wie blutige Anfänger. Gründe dafür gibt es viele. Da wäre zunächst die Steuerung: Sie reagiert nicht ganz sauber und verleiht einem darum nicht das Gefühl vollständiger Kontrolle wie beim Original.

Das wäre noch zu verschmerzen, doch bei den Königsdisziplinen müssen sich fast alle anderen Soulslikes geschlagen geben: den Bossen und der Balance. Bloodborne ist stets sehr fordernd, wird jedoch nie unfair. Das macht die Kämpfe gegen Father Gascoigne, Ludwig the Accursed, Lady Maria und viele weitere zu wahren Hochgenüssen. Da kommt niemand ran!

Natürlich streckt man die verzweifelten Jägerfinger nach jedem ähnlichen Titel aus wie der Pthumerianer die Griffel nach dem Alten Blut. Zeit verschwendet ihr mit den Alternativen auch sicherlich nicht. Letztlich bleibt das Original aber doch am besten. Darum lohnt sich das New Game Plus in der Regel mehr als das Spielen eines Nachahmers.

Steelrising - Ein faszinierend anderes Souls-like

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Chalice Dungeons als Spiel im Spiel

Mal ganz abgesehen von ihrer immensen Relevanz für die Lore: Die Verliese von Pthumeru erweitern Bloodborne in einem derart riesigen Maße, dass sie locker als eigenes Spiel durchgehen würden. Mit diversen Materialien verschafft ihr euch aus dem Hunters Dream (dem Hub-Bereich) heraus Zugang zu ihnen. Es wartet Loot darauf, entdeckt zu werden und Gegner freuen sich auf eine gehörige Portion Haue. Sogar eigene Bosse verstecken sich in den Untiefen.

>> Die zehn coolsten From-Software-Bosse in Souls & Bloodborne <<

Zugegebenermaßen bergen die Chalice Dungeons aber auch Gefahren. Die Gebiete nach dem Zufallsprinzip hindern From Software daran, ihre große Stärke auszuspielen: fantastisches Leveldesign. Trotz unterschiedlicher Bausteine sehen sich die Verliese zum Verwechseln ähnlich, sodass man sich schnell darin verlaufen kann. Aus der Schwäche könnten Miyazaki und sein Team aber ohne Weiteres eine Stärke machen, indem sie den Zufallsfaktor verwerfen und stattdessen auf handgefertigte Unterwelten setzen. Einen eventuellen zweiten Teil würde das enorm aufwerten und zugleich hätten sie der Konkurrenz damit noch mehr voraus.

Es ist nicht so, dass Bloodborne das nötig hätte. Aber vielleicht liegt eben hier der Grund für die lange Funkstille. Auch bei From Software weiß man, dass es schwer bis unmöglich wird, dieses Paradebeispiel für Genialität in Spieleform fortzusetzen. Aber mindestens ein Remake sollte man den ausgehungerten Fans geben. „A hunter should hunt beasts“. Also lasst uns bitte endlich wieder jagen!

Bloodborne - Video Review

"GESTORBEN", "GESTORBEN" und nochmal "GESTORBEN".

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