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Test - Company of Heroes 2 : Wenn Taktik auf schlechtes Wetter trifft

  • PC
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Damals, als Company of Heroes für den PC erschien, feierte der virtuelle Zweite Weltkrieg Hochkonjunktur. Vor allem technisch beeindruckend, war es der robuste Mehrspielermodus, der dem Strategietitel eine überaus lange Lebenszeit bescherte. Knapp sieben Jahre später erscheint nun die Fortsetzung. Thematisch bleibt Relic Entertainment dem historischen Konflikt treu, wechselt aber das Szenario. Die brutale Auseinandersetzung zwischen den Nazis und der Roten Armee steht im Vordergrund. Bekommen Strategie-Fans eine würdige Fortsetzung spendiert?

In Rückblenden erzählt der inhaftierte Leutnant Lev Abramovich Isakovich, was er mit seiner Kompanie an der Ostfront erlebt hat. Während ihr anfangs noch im eigenen Land versucht, Angriffe abzuwehren, Stellungen zu halten und andere Kompanien beim Rückzug zu unterstützen, dreht sich irgendwann das Blatt. Ihr erobert euren heimischen Boden zurück und marschiert bis nach Berlin. In Zwischensequenzen seid ihr Zeuge der ganzen Brutalität des Krieges. Deutsche Soldaten werden erschossen, obwohl sie sich ergeben. Russische Befehlshaber knallen ihre eigenen Leute ab, als die sich zurückziehen wollen.

Geschichtsstunde?

Jedoch vermag die Geschichte nicht sehr zu fesseln, obwohl der erzählerische Ansatz interessant genug ist. Das liegt mitunter daran, dass die gnadenlose Seite des Krieges sich kaum auf die Spielerfahrung auswirkt. Wenn Order 227 in Kraft tritt, wodurch Offiziere die Erlaubnis bekommen, sich zurückziehende Kameraden zu richten, wirkt sich das im virtuellen Schlachtfeld nur rudimentär aus. Ihr bekommt lediglich einen Hinweis mit einem Countdown. Befinden sich nach Ablauf noch Truppen in der eigenen Basis, werden sie erschossen. Aber da ihr in vielen Missionen ohnehin über mehr als genug Nachschub verfügt, steht wenige Sekunden später das nächste Squad bereit.

Leider schleichen sich bei der taktischen Kriegsführung ebenfalls einige Ärgernisse ein. Besonders die Wegfindung der eigenen Truppen macht euch beim Ausführen eurer Ziele und Aufgaben gerne einen Strich durch die Rechnung. Teilweise laufen sie umständliche Wege und landen damit direkt im Kreuzfeuer der Feinde. Wenn ihr eure Truppen bewegt, besonders wenn ihr größere Strecken überbrückt, solltet ihr deshalb ein Auge auf ihre Marschroute haben. Sonst kann es passieren, dass sie im Handumdrehen ausgelöscht werden. Außerdem ist es nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich, wo eure Truppen in Deckung gehen können. Obwohl manche Fassaden den Eindruck erwecken, Schutz zu bieten, sind sie unerreichbar oder eure Soldaten stehen unkoordiniert und hilflos davor.

Company of Heroes 2 - Staaart! Die ersten 15-Minuten der PC-Version
Wir haben für euch die erste Mission aus Company of Heroes 2 gezockt.

Es sind die Einsätze, die einen motivieren, die Kampagne zu beenden. Company of Heroes 2 trumpft immer dann auf, wenn ihr nur mit wenigen Einheiten hantieren müsst. Der Bau der eigenen Basis wird dabei wie im Vorgänger komplett vernachlässigt. Zum Beispiel seid ihr in einer Mission weitgehend mit zwei Scharfschützenduos unterwegs und überrumpelt deutsche Stellungen im ewigen Eis Russlands. Hier wird jeder Fehler bestraft, weswegen überlegtes Handeln gefragt ist. Zwar bekommt ihr später Unterstützung, trotzdem sind es solche Momente, in denen das Strategiespiel aus dem Vollen schöpft. Doch auch groß angelegte Militäroperationen werden pompös in Szene gesetzt, was besonders dem imposanten technischen Unterbau von Company of Heroes 2 zu verdanken ist.

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