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Test - Corsair HS65 Surround : Surround-Sound und SoundID für unter 100 Euro

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Corsair schickt mal wieder einen neuen Kontrahenten in die Massenschlägerei, die sich Gaming-Headset-Markt nennt. Nahezu jeder will dort mitmischen, man findet jede Menge Mittelmaß und nur wenige Highlights. Darum überlegt sich auch jeder Hersteller, wie man sich aus dem Einerlei absetzen kann. Corsair versucht es beim HS65 mit Surround Sound via USB und Software, sowie dem SoundID-System zur Personalisierung des Klangbilds. Und das alles für relativ schlappe 89,99 Euro.

Es gibt irrsinnig viele Headsets unter 100 Euro und davon erreichen irrsinnig viele nicht mal ansatzweise das Mittelmaß. Zumindest bei Verarbeitung und Tragekomfort müsst ihr euch beim Corsair HS65 Surround schon mal keine Sorgen machen. Die leichte (282 Gramm), aluminiumverstärkte Konstruktion mit den drehbar angebrachten Ohrmuscheln hinterlässt schon auf den ersten Blick einen guten Eindruck. Da klappert nichts, da wackelt nichts und das ist durchaus kein Standard in der Preisklasse.

Das Design ist ansprechend minimalistisch mit einer mattschwarzen Oberfläche, sowie durchaus ansprechenden Gittern mit Corsair-Logo als Seitenblenden. Dank geräumiger Ohrmuscheln und erfreulich dicker Polster ist der Tragekomfort sehr gut, noch verbessert durch den Kunstlederbezug und (dickes Lob) die Mikrofaserauflagefläche, die übermäßiges Schwitzen gut verhindert.

Von den Bedienelementen her gibt sich das HS65 minimalistisch. Außer der Lautstärke könnt ihr nichts direkt am Headset regeln. Der Anschluss erfolgt über ein fest montiertes 3,5 mm Klinkenkabel, sowie einen passenden USB-Adapter. Aufgrund des etwas farblosen Klangs im reinen Analogbetrieb via Klinke empfehlen wir unbedingt die vorrangige Nutzung am PC zusammen mit der iCUE-Software. Immerhin lässt es sich dank Klinke notfalls auch mal an einer Xbox oder einem mobilen Gerät verwenden.

Etwas negativ fällt die Kabellänge auf – 1,5 Meter ist unterhalb des etablierten Standard von 1,8 Meter und könnte bei der einen oder anderen Aufstellung zu Problemen führen. Das Mikrofon ist als Klappmikrofon mit deutlich spürbarem Schaltpunkt für die Flip-to-Mute-Mechanik fest montiert, kann also nicht abgenommen werden. Der flexible Arm ist relativ gut positionierbar. Das Mikrofon selbst macht für die Preisklasse einen wirklich guten Job und gewährleistet saubere, relativ unverfälschte Sprachübertragung.

Das HS65 ist, wie bei den meisten Headsets üblich, mit 50-mm-Neodym-Lautsprechertreiber mit 20 bis 20.000 Hz und einer Impedanz von 32 Ohm ausgestattet. Der „pure“ Klang im Analogmodus ist leicht basslastig, etwas schwächer in den Mitten, aber mit recht ordentlichen Höhen. Im Prinzip eine relativ typische Gaming-Abmischung, ohne dass Corsair es übertreibt und das Teil zur Wummermaschine verkommen lässt.

Im USB-Betrieb mitsamt der recht übersichtlichen iCUE-Software bekommt ihr reichlich Einstelloptionen. Ihr könnt Mikrofon-Boost und Sidetone einstellen. Ein EQ mit verschiedenen Presets (Pure, Movie, FPS, Clear Chat, Bass Boost) nebst der Möglichkeit, eigene Presets zu erstellen und die bestehenden zu verändern, gibt euch Werkzeuge zur Klangverbesserung. Die Presets sind als Basis für eigene Einstellungen durchaus okay, hauen uns aber nicht aus den Socken.

Ganz interessant ist das SoundID-System von Sonarworks, das zur Klangoptimierung genutzt werden kann. Hierzu könnt ihr euch einen Musik-Soundloop aussuchen. Dabei wird der Loop immer in zwei unterschiedlichen Klangbildern abgespielt und ihr könnt euch aussuchen, welches euch besser gefällt. Das geschieht mehrere Male und am Ende berechnet SoundID aus euren Angaben den für euch optimalen Klang.

Corsair HS65 Surround - Never miss a Beat - Trailer

Das Corsair HS65 Surround bietet Dolby 7.1 nebst SoundID von Sonarworks für unter 100 Euro.

Im Grunde eine nette und interessante Idee. Das Problem ist allerdings, dass das Abspielen von Musik-Loops nicht unbedingt dazu geeignet ist, am Ende auch einen brauchbaren Gaming-Sound herauszuholen und als Musik-Headset ist das HS65 nicht unbedingt das Gelbe vom Ei. Zudem könnt ihr nach Aktivierung von SoundID keine weiteren Anpassungen mehr vornehmen, also zum Beispiel Finetuning mit dem Equalizer vornehmen. Schlussendlich ein nettes Gimmick, aber der Nutzen hält sich in Grenzen.

Abgesehen davon könnt ihr in der Software Dolby Audio 7.1-Surround-Sound aktivieren. Kann man machen, vor allem, wenn einem die Richtungswahrnehmung wichtig ist. Allerdings müsst ihr klanglich einige Einbußen bei der Klarheit und Präzision in Kauf nehmen. Der Equalizer kann auch hierbei ein wenig helfen. Zu viel solltet ihr allerdings nicht erwarten, dafür ist die USB-Soundkarte im Adapter nicht hochwertig genug und da kann schlussendlich auch die Software keine Wunder bewirken.

Insgesamt kann sich das HS65 aber durchaus hören lassen, vor allem, wenn man mit dem EQ noch einige Anpassungen und Optimierungen an den eigenen Geschmack vornimmt. Vor allem als Gaming-Headset legt es eine sehr solide Performance an den Tag, ohne in irgendeinem Bereich spürbar durchzuhängen.

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