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Preview - Dragon Age: Origins : Angeschaut und angespielt

  • PC
  • X360
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Auch visuell stehen die Charaktere deutlich im Vordergrund. Dialoge laufen in schicken Kameraperspektiven ab. Die Gesichtsanimationen wirken zwar noch ein wenig steif, lassen aber durchaus die Stimmung des virtuellen Gegenübers durchblicken. Die Gesichter besitzen markante Züge, jeder Charakter hat so seine Besonderheiten. Rüstung und Kleidung werden mit enorm viel Liebe zum Detail dargestellt. Ob sexy Magierin, die tiefe Einblicke gewährt, vor Metall strotzender Krieger oder mit Leder ausstaffierter Schurke - das sieht alles prächtig aus und weitaus besser als bei der noch recht rauen Version, die uns im Februar vorgeführt wurde. Bei den Gegnern lässt Bioware nicht weniger Fantasie spielen.

40 bis 80 Stunden soll das Vergnügen beim einmaligen Durchspielen in Anspruch nehmen, je nachdem, wie detailliert der Spieler die Welt erkundet. Denn natürlich gibt es nicht nur die Haupthandlung, sondern ebenso reichlich Nebenschauplätze für Abenteuer und Entdeckungen. Dank der Entscheidungsmöglichkeiten und unterschiedlichen „origins" wird reichlich Motivation geboten, einen zweiten oder dritten Anlauf zu unternehmen - vielleicht sogar noch mehr. Man darf gespannt sein, wie tief die Auswirkungen und Konsequenzen wirklich gehen und inwieweit sich die eigentliche Hintergrundgeschichte tatsächlich auf verschiedenen Bahnen bewegen wird.

Wie spielt es sich auf Konsole?

Nach der Präsentation durften wir selbst Hand anlegen und uns im Kampf mit einem Dämon messen. Dabei waren wir besonders gespannt auf die Steuerung der Xbox 360. Fantasy-Rollenspiele bieten üblicherweise eine Menge an Charakterfähigkeiten, womit ein Controller schnell mal überfordert ist. „Work in Progress", sagten uns die Entwickler und drückten uns den Controller in die schweißnassen Pfötchen. Die Steuerung entpuppte sich dann auch als recht komplex, aber mit etwas Eingewöhnung und ein paar noch zu optimierenden Abstrichen in der B-Note gut zu handhaben.

So schaltet ihr mit den Schultertasten durch die Charaktere, das Steuerkreuz dient zur Zielauswahl, egal, ob Freund oder Feind. Mit dem linken Trigger schaltet ihr durch die Skill-Menüs, die jeweils aus drei Fähigkeiten bestehen, die per Aktionstaste aktiviert werden können. Der rechte Trigger pausiert das Spiel und öffnet ein Radialmenü, in welchem ein ganzer Batzen Optionen zur Verfügung steht, wie Zugriff auf die Talente und Zauber, Heiltränke oder ein zweites Waffenset. Nicht selbst gesteuerte Charaktere werden von der KI übernommen und leisten, zumindest auf den ersten Blick, recht ordentliche Arbeit. Effektiver dürfte es natürlich dennoch sein, wenn der Spieler sich intensiver einmischt und Kommandos gibt.

Auf in den Kampf!

Im Kampf ging es heftig zur Sache und gleich der erste Versuch endete in einem Debakel. Die Fähigkeiten der Charaktere richtig und taktisch klug einzusetzen, ist essenziell, denn Dragon Age ist sicherlich kein Hack'n'Slay-Spektakel. Machte der Dämon beim ersten Versuch noch Kleinholz aus unserer Abenteurertruppe, so sah das beim zweiten Anlauf schon ganz anders aus. Die Kämpfer nach vorn, die Magierin auf Distanz und den Schurken hinter den Gegner, dazu die Magierin mehr mit Heilen als mit Zaubern beschäftigt, dazwischen noch ein schneller Notfallheiltrank oder ein Vereisungszauber und schon reduzierte sich der Lebensbalken unseres Gegners immens - bis zum verdienten Sieg. Natürlich inklusive reichlich Beute nach dem Plündern des Gefallenen und einer schicken Zwischensequenz.

Wo wir gerade beim Thema Beute sind: Nach dem Kampf nutzten wir die Gelegenheit, ins Inventar und die sonstigen praktischen Helferlein zu spähen. Eure Abenteurergruppe verfügt über ein gemeinsames Inventar, was natürlich praktisch ist, um sich mühsame Übergaben zwischen den Charakteren zu sparen. Ansonsten eigentlich alles Standard: die obligatorische „Anziehpuppe" sowie die große Tasche mit verschiedenen Filtern, zum Beispiel nach Waffen, Rüstungen oder Schmuck. Praktisch ist auch, dass ihr zwei verschiedene Ausrüstungssets anlegen, diese speichern und im Kampf per Tastendruck aktivieren könnt. Weiterhin wird all das geboten, was der gemeine Held so braucht - das Questjournal mit Filtern nach offenen und erledigten Aufgaben ebenso wie die Übersichtskarte oder die Liste der Errungenschaften.

Wer noch mehr über Dragon Age erfahren will, sollte übrigens unbedingt in unser Interview mit Bioware-Mitgründer Gerg Zeschuk reinschnuppern.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Nach der ersten Vorschau im Februar hatte ich noch ein etwas mulmiges Gefühl. Damals sah alles noch sehr rau und unfertig aus. Aber so langsam nimmt Dragon Age richtig Fahrt auf und alles spricht dafür, dass es ein typisches und damit hochwertiges Bioware-Rollenspiel wird. Die Jungs aus Kanada haben das Genre offenbar einfach im Blut. An der Konsolensteuerung muss sicherlich noch ein bisschen gefeilt werden, ebenso wie an der PC-Performance, doch bis Oktober ist dafür noch reichlich Zeit. Vor allem aber bin ich gespannt auf die enorm vielversprechenden Charaktere, die Entscheidungsmöglichkeiten und die tollen Dialoge, die hoffentlich ebenso hochwertig ins Deutsche übersetzt werden. Aber bitte, Bioware, lasst den eigenen Helden nicht schweigen!

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