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Test - Fluch der Karibik : Fluch der Karibik

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Fluch der Karibik
Ein Piratenschiff jagt uns – bereitmachen zum Entern!
Tomb Raider?
An Abwechslung mangelt es 'Fluch der Karibik' also gewiss nicht. Dennoch ist der Frustrationsfaktor insbesondere in der ersten Spielstunden extrem hoch. Der Grund ist, wie so oft in letzter Zeit, eine vollkommen verhunzte Steuerung: In der Standardkonfiguration bewegt ihr Nathaniel mit der linken Maustaste nach vorne und mit der rechten Maustaste nach hinten. Strafen kann euer Held nicht, weshalb ebenfalls mit der Maus die Richtung vorgegeben werden muss. Auch kleinste Sprünge befinden sich nicht in seinem Repertoire, so dass ihr oft unnötig lange Wege in Kauf nehmen müsst. 'Fluch der Karibik' sieht aus wie ein Action-Adventure, es spielt sich stellenweise wie ein Action-Adventure – warum kann es sich nicht auch steuern wie ein Action-Adventure? Eine umfangreichere Testphase hätte diese Problematik sicher umgangen.

Auf das Interface und die allgemeine Bedienung trifft leider Ähnliches zu. Insbesondere das Betreten einer Inseln ist bei Weitem zu umständlich. Anstatt einfach einen Wegpunkt zum nächsten Ziel auswählen zu können, läuft ein typischer Landgang so ab: Seekarte aufrufen. Ladezeit. Schiff zur Insel steuern. Ladezeit. Andockstelle auswählen. Ladezeit. Mit dem Beiboot anlegen. Ladezeit. Ein tieferer Sinn dahinter erschließt sich im gesamten Spielverlauf nicht. An Land könnt ihr zwar ab und zu auf einige Abkürzungen zu wichtigen Punkten zurückgreifen, eine perfekte Lösung stellt aber auch diese Funktion nicht dar.

Fluch der Karibik
Gleich geht es wieder aufs Meer.

Der vielleicht größte Schwachpunkte sind jedoch die Schwertduelle, welche eigentlich einen der Höhepunkte des Spiels darstellen sollten: Selbst nach stundenlanger Übung sind die Gefechte unglaublich schwierig. Als Alternative bleibt immerhin die Pistole, welche sich automatisch innerhalb einiger Sekunden nachlädt. Da die KI der Gegner erstaunlich dämlich ist, braucht ihr euch nur durchgängig im Rückwärtsgang zu befinden, um Abstand zu halten. So könnt ihr selbst die größten Gegnermassen mit ein wenig Geduld niedermetzeln, denn solange ihr nicht rennt, rennen eure Kontrahenten auch nicht.

Oder doch eher Morrowind?
Dass 'Fluch der Karibik' dennoch eine Menge Spaß verspricht, liegt nicht zuletzt an der herausragenden Technik. Als Basis diente Akella die hauseigene 'Storm 2'-Engine, welche sich vor Spielen wie 'The Elder Scrolls III: Morrowind' nicht verstecken muss. Zauberhafte Wassereffekte, hochauflösende Texturen sowie detail- und abwechslungsreiche Landschaften wissen zu beeindrucken; lediglich die leicht kantigen Charaktere fallen ein wenig ab. Dafür überzeugen die FMV-Sequenzen, welche hin und wieder die Story ausschmücken, umso mehr und könnten zumindest optisch beinahe von Firmen wie Blizzard oder Square Enix stammen.

Fluch der Karibik
In diesem FMV attackiert Frankreich die britischen Kolonien.

Auch am Sound lässt sich kaum etwas bemängeln, die karibische Atmosphäre wird von der Hintergrundmusik durchweg überzeugend eingefangen. Negativ macht sich höchstens das Fehlen einer vollständigen Sprachausgabe bemerkbar. Die immer gleichen Begrüßungssprüche der NPCs stellen jedenfalls keinen adäquaten Ersatz dar. In unserer Vorab-Version kam es leider noch zu vereinzelten Abstürzen, welche in der deutschen Verkaufsfassung allerdings behoben sein sollten.

 

Fazit

von Fabian Walden
'Fluch der Karibik' ist beileibe kein schlechtes Spiel: Die verschiedenen Genre fügen sich gelungen ineinander ein, auch wenn Hardcore-Rollenspieler sich vermutlich über die mangelhafte Charakter-Entwicklung, Adventure-Fans sich über den Mangel an Rätseln und Action-Anhänger sich über die vergleichsweise lahmen Kämpfe beschwerden werden. Für den Durchschnittsspieler, der mit einer sehr gewöhnungsbedürftigen Steuerung leben kann, ist Akellas Genre-Mix aber zweifellos sein Geld wert. Auch Piraten-Fans sollten zuschlagen: Außer 'Monkey Island' und 'Tropico 2' hat kaum ein Spiel das Karibik-Flair so überzeugen rübergebracht.  

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