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Special - RTL vs. Spielekultur - Kolumne : Wir sind alle peinliche Gamer

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    Meinung Jens Quentin:

    Ich habe den Beitrag gesehen. Ja, er ist teilweise beleidigend und zieht unser Hobby in den Schmutz. Er stellt Messebesucher als tumbe Trottel dar, die noch nie das Wort „Körperpflege“ gehört haben und aus denen im Leben sowieso nichts Vernünftiges mehr wird. Außer vielleicht Amokläufer. Einseitiger, polemischer und dümmer kann Berichterstattung im Fernsehen kaum sein.

    Anders als Michael denke ich aber, dass RTL keine bewusste Eskalierungsstrategie gefahren ist. Ich denke vielmehr, bei dem Format Explosiv mussten noch schnell fünf Minuten Sendung gefüllt werden. Da haben dann zwei Praktikanten/Trainees ganz originell die gamescom ins Spiel gebracht - und schon hatte man die Sendezeit gefüllt. Natürlich sollte der Bericht in eine bestimmte Richtung gehen. Schließlich wollen die ganzen Vorurteile der RTL-Glotzer ja bestätigt werden. Natürlich wurden Messebesucher bewusst als ungepflegte Trantüten präsentiert. Natürlich wurde die Messe-Hostess vorher instruiert, wie sie die zur Schau gestellten Spieler beurteilen soll.

    Ich traue der Explosiv-Redaktion aber einfach nicht zu, dahinter eine Skandalstrategie geplant zu haben, die für ordentlich Klicks auf YouTube sorgt. Ich denke, das kümmert die gar nicht. Die denken in Fernsehdimensionen, für die macht es keinen Unterschied, ob ein Beitrag 20.000 oder 2 Millionen Mal angeklickt wird. Entscheidend ist allein die Zuschauerquote. Von intelligenten Internet-Strategien sind die Verantwortlichen vermutlich noch weiter entfernt als ein Spieler angeblich vom Deo-Roller.

    Die einzige Waffe, die wir als kollektiv abgestempelte Spielergemeinde haben, ist gleichzeitig die mächtigste: die Fernbedienung. Wir alle können bestimmen, ob Formate wie Explosiv in zwei Jahren immer noch die deutsche Fernsehkultur besudeln. Wir können entscheiden, ob RTL weiterhin mit seinem dämlichen Programm zur Beschleunigung der Volksverdummung Erfolg hat. Meine Entscheidung ist gefallen. Wie sieht es bei euch aus?

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