Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Preview - Little Nightmares 2 : Der Albtraum geht weiter!

  • Multi
Von  |  |  | Kommentieren

Erinnert ihr euch noch an die Treppe in den dunklen Keller? Konntet ihr die letzten Stufen auf dem Weg zum rettenden Licht nur im vollen Lauf überwinden, weil ihr in der hinter euch liegenden Dunkelheit einen namenlosen Schrecken befürchtet habt? Ist euch der Nachhauseweg durch den schummrigen Wald noch im Kopf, in dessen pechschwarzen Schatten eure Fantasie die absonderlichsten Abscheulichkeiten hervorgerufen hat? Wenn ja, dann seid ihr bei Little Nightmares 2 richtig.

Sobald ihr in das Spiel eintaucht, werdet ihr euch sofort mit den gleichen bedrückenden Gefühlen von Ungewissheit und Furcht konfrontiert sehen wie im ersten Teil. Wenn euch dieser noch unbekannt ist, solltet ihr ihn unbedingt nachholen. Um Little Nightmares 2 und seine Psycho-Groteske in vollem Umfang erleben zu können, ist es nämlich gut, den Vorgänger zumindest im Hinterkopf zu haben.

Denn das Sequel setzt an dessen Ende an und führt die Geschichte um den mysteriösen Bösewicht Thin Man fort. Außerdem macht ihr euch auf diese Weise gleich mit der Steuerung vertraut und könnt euch anschließend ganz auf die visuellen Aspekte von Little Nightmares 2 konzentrieren. Denn die haben es in sich!

Ihr steuert die kindliche Spielfigur Mono – wie für ein Jump-‘n’-Run typisch – die meiste Zeit von links nach rechts. Gelegentlich geht es aber auch in die Tiefe des Raumes. Mono trägt stets eine Papiertüte auf dem Kopf, beinahe so, als würde ihn diese vor den kommenden Schrecken bewahren. Er ist in einer riesenhaften Welt gefangen, die zu jeder Zeit bedrohlich und tödlich wirkt.

Die Angst im Kopf

Schnell entpuppt sich die Umgebung, durch die ihr ihn leitet, als spielbarer Albtraum – und das im positivsten Sinne. Eine atmosphärische Komposition aus Licht und Schatten lässt euch während der Reise meist genau dann zusammenzucken, wenn ihr es am wenigsten erwartet. Untermalt wird das vom klugen Einsatz gespenstischer Klänge. Ganz wie in Kindestagen werdet ihr so mit wirrem Horror konfrontiert, der auch euer erwachsenes Ich zu verstören versucht.

Ähnlich wie im ersten Teil führt ihr Mono durch Wälder und Häuserschluchten, düstere Räume und über tiefe Abgründe. Erneut ist die Spielwelt abwechslungsreich, wenn auch optisch trist gestaltet. Bei eurer Reise durch den Albtraum habt ihr ständig die Sorge, dass schaurige Feinde oder tödliche Fallen hinter der nächsten Tür oder einem der unzähligen verstörenden Wandgemälde lauern.

Immer wieder flüchtet sich Mono in enge Abluftschächte, entwischt wahnsinnigen Bewohnern des Albtraums auf einen Bücherturm oder verschmilzt mit den Schatten unter einer Tischplatte. Denn auch das Licht bietet kaum Schutz vor dem Wahnsinn, weil sich dort ebenfalls allerlei schaurige Wesen tummeln, die dem zerbrechlichen Protagonisten an den Kragen wollen.

Gemeinsam einsam

Zum Glück müsst ihr diesen Horror nicht alleine durchleben. Anders als im ersten Teil gibt euch Little Nightmares 2 eine KI-Weggefährtin an die Hand, die zusammen mit Mono einige Rätsel des Spiels lösen muss. Gemeinsam mit der in Lumpen gekleideten Six, der Protagonistin des Vorgängers, durch die bedrohliche Welt zu ziehen, fühlt sich bisweilen fast wie echtes Koop-Gameplay an. Immer wieder reicht euch Six in liebevoller Geste die Hand oder hilft Mono dabei, vermeintlich unerreichbare Kisten zu erklimmen. An anderer Stelle assistiert sie dagegen beim Öffnen einer Falltür im Boden.

Ihr könnt die junge Dame im gelben Regencape zwar nicht direkt steuern, aber mit einem zarten Ruf zu euch holen, um euch von ihr helfen zu lassen oder sie einfach nur in der Nähe zu wissen. Wie Mono und seine Gefährtin miteinander interagieren, ist gefühlvoll inszeniert und wirkt in der grausamen Welt, in der Little Nightmares 2 spielt, wie eine Insel voller positiver Emotionen inmitten eines Ozeans aus Angst.

Kleine Macken

Viele Rätsel und besonders die gelegentlichen Kampfeinlagen störten beim Anspiel leider noch mit einem wenig nachvollziehbaren Timing. Schwangen wir zum Beispiel den Hammer im Kampf zu früh, wurde Mono von den Unholden übermannt. Auch im zweiten und dritten Anlauf mangelte es an vernünftigem Feedback. Darum mussten wir einige Passagen mehrfach spielen, bis der Schlag letztlich saß.

Scheiterte Mono an einem Denkspiel oder wurde er von einem der Schrecken erledigt, ging es zurück zum letzten Checkpoint. So verkamen die Rätselpassagen bisweilen zum Trial-and-Error, in dem wir wiederholt versuchten, im richtigen Abstand zu fallen oder uns an einer Kante festzukrallen. Durch die dreidimensionale Welt und ihre räumliche Tiefe fiel es oftmals schwer, den richtigen Abstand für Sprungeinlagen oder Kletteraufgaben zu finden. Genrevertreter wie Limbo oder sein Nachfolger Inside lassen sich da deutlich geradliniger und genauer steuern, was Frust vermeidet und die zahlreichen Rätsel in den Fokus rückt.

Little Nightmares II - Halloween Trailer

Im neuen Halloween-Trailer zum kommenden Indie-Sequel Little Nightmares II wird euch das Krankenhaus sowie der Doktor präsentiert.

Die Rätsel in Little Nightmares 2 führten uns vor Augen, warum wir das Spiel wohl nicht im echten Koop-Modus erleben können: Es wäre in dem Fall viel zu einfach. Bereits mit der KI-Begleiterin waren die Aufgaben, denen wir uns auf der Flucht aus dem Albtraum stellen mussten, wenig abwechslungsreich und bisweilen arg simpel. Wir öffneten Türen, absolvierten Sprungpassagen und suchten goldene Schlüssel, die jeweils eine Tür in den nächsten Spielabschnitt öffneten – das alles dürfte wirklich niemanden vor Probleme stellen.

Kommentarezum Artikel