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Test - Mass Effect : Beeindruckender Galaxien-Ausflug.

  • X360
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Der Sammeltrieb wird locker gestillt

Ausrüstung gibt es zuhauf. Nahezu überall findet ihr Behälter, Spinde oder Kisten, in welchen sich Waffen, Rüstungen und Modifikationen finden lassen. Meist sind diese Kisten verschlossen und müssen per Minispiel (zügig richtige Tasten drücken) geöffnet werden. Alternativ könnt ihr auch das Universalgel verwenden, quasi eine eierlegende Wollmilchsau in Bezug auf Ressourcen. Das Zeug dient nicht nur dazu, Schlösser zu öffnen, sondern auch zur Reparatur des Mako, eurem Landungsfahrzeug. Universalgel erhaltet ihr als Beute von Gegnern, aus Behältern oder durch das Zerlegen von Gegenständen in eurem Inventar.

Das Inventar selbst ist recht gut zu handhaben, was die Ausrüstung der Charaktere mit Waffen und Rüstungen angeht. Lediglich das Upgrade-System ist etwas fummelig und mit der Zeit geht die Übersicht im Inventar verloren, da ihr mitunter – wenn ihr nicht regelmäßig ausmistet, zerlegt oder beim Händler verkauft – bis zu 150 Objekte mit euch herumschleppen könnt. Da diese nicht sortierbar sind und die automatische Sortierung nur nach Stufe der Gegenstände erfolgt, kann das schon mal recht arbeitsintensiv werden.

Die Charaktere verfügen je nach Klasse über Slots für Rüstung, Biomods, Sturmgewehr, Pistole, Präzisionsgewehr, Granatwerfer und Schrotflinte. Hinzu kommen jeweils noch ein bis drei Slots für Modifikationen, die euch unterschiedlichste Effekte, Vorteile und Nachteile bieten, wie zum Beispiel erhöhter Schaden, dafür schnellere Überhitzung, oder zusätzlicher Giftschaden, erhöhter Schaden gegen organische oder synthetische Wesen und so weiter und so fort. Dem Sammlertrieb werden also keine Grenzen gesetzt. Manchmal ist es allerdings auch fast etwas zu viel des Guten.

Bis zur letzten Bartstoppel

Rein technisch präsentiert sich das Spiel im Großen und Ganzen auf hohem Niveau, auffällig sind nur sporadische Animationsfehler, sowie verstärkt im letzten Viertel des Spieles Einbrüche bei der Framerate und leichte Verzögerungen beim Laden der Texturen. Etwas schade ist, dass gerade die Innenräume von Gebäuden und Stationen oft etwas arg detailarm und öde wirken. Das mag oft gar nicht so recht zu den opulent dargestellten und einfallsreich gestalteten Umgebungen und Planetenoberflächen passen. Das liegt wohl unter anderem daran, dass Bioware zum einen sehr viel Arbeit und Mühe in die Zwischensequenzen gesteckt hat, die in Sachen Inszenierung nicht selten filmreif daher kommen.

Zum anderen wurde immens viel Liebe zum Detail in eine glaubwürdige Darstellung der Charaktere gesteckt. Sowohl die Modelle, als auch Animationen und Texturen an den Charakteren sehen klasse aus und die Gesichter wirken dank hohem Detailgrad und sehr gelungener Gesichtsanimationen beinah schon lebensecht aus. In dem Bereich hat Bioware wirklich tolle Arbeit geleistet und in Sachen Charakterdarstellung die Messlatte für künftige Spiele auf ein hohes Niveau gebracht. Unverständlich allerdings, warum der gute Eindruck durch wie bemaltes Beton aussehende Frisuren getrübt wird.

Die Soundkulisse kann ebenfalls überzeugen. Sämtliche Dialoge wurden auf Deutsch übersetzt und auch gesprochen, die Lippensynchronität passt in den meisten Fällen und auch die Sprecher sind gut bis sehr gut, wobei die Stimme von Shephard mir einen Tick zu brav daherkommt. Gut sind auch die Kampf- und Hintergrundgeräusche, ausgesprochen gelungen ist die Hintergrundmusik, die mit sphärischen Space-Klängen die richtige Untermalung liefert.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Wie kaum anders zu erwarten bei einem Bioware-Titel, so ist auch 'Mass Effect' wieder ein hervorragendes Rollenspiel geworden. Dennoch kann ich mich nicht zu einer 90er-Wertung aufraffen. Zu sehr ähnelt die Spielmechanik dem legendären 'Knights of the Old Republic' und es hapert etwas an frischem Wind und neuen Ideen. Auch gibt es ein paar Mankos bei der technischen Umsetzung, wie Framerate-Einbrüche vor allem im letzten Drittel des Spieles und die detailarmen Innenräume. Und dennoch: Die Story ist klasse, das Gameplay geht bestens von der Hand und auch an der Präsentation gibt es wenig zu meckern. Vor allem die Darstellung der Charaktere im Spiel und den Dialogen sucht derzeit seinesgleichen. Wer auf gute Story und viel Rollenspiel Wert legt, kann mit 'Mass Effect' nichts falsch machen.

Überblick

Pro

  • tolles Dialogsystem
  • sehr detaillierte Charakterdarstellung
  • gelungenes Kampfsystem
  • sehr viele Entscheidungen
  • schön inszenierte Zwischensequenzen
  • spannende Story
  • beeindruckende Welten
  • gutes Skillsystem
  • tolle Optik
  • gut ausgearbeitete Persönlichkeiten
  • Sex mit einem Alien

Contra

  • Betonhaare
  • schwammige Mako-Steuerung
  • häufige Ladezeiten
  • Inventarverwaltung nicht optimal
  • etwas eintönige Planetenquests
  • Framerate-Einbrüche
  • Gebäude wirken zu leer
  • verzögertes Laden der Texturen

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