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Test - Medal of Honor: Warfighter : Solo pfui, gemeinsam auch nicht hui

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Medal of Honor hat es nicht leicht. Nach den hervorragenden ersten Teilen ging es bergab mit der Reihe und die Konkurrenz namens Call of Duty konnte sich immer stärker an der Spitze positionieren. Daran änderte auch die Wiedergeburt mit modernem Kriegsszenario rund um die Tier-1-Spezialeinheiten wenig. Bewaffnet mit der Frostbyte-Engine der Kollegen von D.I.C.E. startet Danger Close nun einen weiteren Versuch, sich wieder in den oberen Rängen des Shooter-Genres zu etablieren.

Eins ist dabei schon sicher: Die Einzelspielerkampagne dürfte kein besonderes Aufsehen erregen. Wir starten als Elitesoldat Preacher in Karachi und dürfen nach dem Ausknipsen einiger Wachen eine Sprengladung an einem Lkw montieren. Wir staunen nicht schlecht, als uns dann fulminant der halbe Hafen um die Ohren fliegt. Was zum Henker war in diesem Lkw? Und warum müssen wir uns während der Flucht die Design-Sünde antun, einen Helikopter abschießen zu müssen?

Etwas zu viel geprahlt

Wir stellen fest: Alles dreht sich um ein Terrornetzwerk rund um Herrn Sad Al-Din und den geheimnisvollen „Kleriker“. Also im Grunde das übliche Elitesoldaten-gegen-böse-Terroristen-Szenario. Daran haben wir uns mittlerweile gewöhnt, auch wenn es so originell ist wie Brezen in Bayern. Danger Close versucht mit wuchtiger Inszenierung und sehenswerter Grafik ein bisschen Actionfilm-Spannung auf den Bildschirm zu bringen. Leider klappt das nur bedingt, denn die Entwickler haben es tatsächlich geschafft, die an sich eher dünne Handlung so verschachtelt und überkompliziert an den Mann zu bringen, dass man unwillkürlich mit den Achseln zuckt und sich aufs Ballern konzentriert.

Das ist eigentlich schade, denn in einigen Bereichen hat sich Danger Close redlich Mühe gegeben. Die Charaktere, die wir zum Teil bereits aus dem Vorgänger kennen, sind zumindest optisch und akustisch prägnant, nicht zuletzt dank ihrer guten Vertonung. Und die zahlreichen, technisch wirklich gut gemachten Zwischensequenzen versuchen, das Privatleben einzelner Figuren aufzugreifen, auch wenn das viel zu flach und oberflächlich wirkt. Halt der Knatsch mit der Frau nebst Kind, weil der Herr Gemahl kaum mal da ist und sich diesem mörderischen Beruf widmet. So hüpfen wir in insgesamt 13 Missionen durch verschiedene Schauplätze, teils in Rückblenden, und fragen uns vor allem in der ersten Hälfte, wo der Zusammenhang ist. Wenigstens wird weitgehend auf Patriotismus verzichtet, auch wenn hier und da eine Prise Schmalz für Stirnrunzeln sorgt.

Medal of Honor: Warfighter - Singleplayer Gameplay Launch Trailer
Kurz vor dem Start von Medal of Honor: Warfighter präsentiert uns EA einen neuen Trailer zum Singleplayer Teil des Spiels. Die Spieler schlüpfen in die Rolle eines Soldaten einer Spezialeinheit, der den Kampf gegen ein Terrornetzwerk aufnimmt.

Bildschöne Schläuche

Immerhin, Pakistan, der Jemen, die Philippinen, Sarajewo oder Dubai sind dank der Frostbite-Engine überaus sehenswert in Szene gesetzt und hier und da hat sich Danger Close ein paar Extras einfallen lassen. So versuchen wir, auf den Philippinen während eines Sturms und bei Überschwemmung Geiseln aus einem Hotel zu befreien und am Ende im Boot zu evakuieren. Oder wir leisten uns eine krachige Verfolgungsjagd in Dubai, bei der wir selbst das Auto durch die Straßen scheuchen. Vor allem die Effekte wie Rauch oder Explosionen sowie die Zerstörungen können voll überzeugen, auch wenn das alles nicht ganz so poliert wirkt wie bei Battlefield 3. Das aufmerksame Auge entdeckt immer wieder mal kleinere Clipping-Fehler, matschige Texturen im Nahbereich oder Ähnliches. Insgesamt ist die Grafik aber durchaus sehenswert.

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