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Test - Men of Valor : Men of Valor

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Nach dem Zweiten Weltkrieg hat sich mittlerweile auch der Vietnam-Krieg als angesagtes Szenario für First-Person-Shooter etabliert. Nun mischt sich auch das Team um die 'Medal of Honor'-Schöpfer 2015 ins Geschehen und will die Konkurrenz in die Schranken weisen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg hat sich mittlerweile auch der Vietnam-Krieg als angesagtes Szenario für First-Person-Shooter etabliert. Nun mischt sich nach 'Vietcong' und 'Battlefield: Vietnam' auch das Team um die 'Medal of Honor'-Schöpfer 2015 ins Geschehen und will mit 'Men of Valor' die Konkurrenz in die Schranken weisen. Das Herzstück des Spieles ist eine Einzelspieler-Kampagne, die mit ihren 13 Missionen rund 15 Stunden Spielzeit bietet und euch den Krieg in der Rolle des Soldaten Shephard erleben lässt. Die Kampagne bietet nach der Einweisung im Trainings-Camp ein recht umfangreiches Repertoire an für Vietnam-Spiele typischen Einsätzen im Dschungel, auf offenem Feld und in Höhlensystemen, wirkt aber insgesamt etwas konzeptlos. Dokumentarfilm-Schnipsel überbrücken die recht langen Ladezeiten, Briefe von Shephard in die Heimat versuchen vergeblich, dem Charakter ein Gesicht zu geben und langatmige Cutscenes bemühen sich, Atmosphäre zu vermitteln, was streckenweise gut gelingt, dann aber auch wieder mal ins Unsägliche abgleitet.

Spielerisch werden wenig Überraschungen geboten, wie auch in anderen Spielen des Genres stapft ihr linear durch einen immerhin sehr unübersichtlichen Dschungel, dem es völlig an Alternativ-Routen mangelt. Die dichte Vegetation und einige böse Überraschungen sorgen dennoch für ordentlich Spannung. Leider macht die KI viele Bemühungen des Spieles schnell wieder zunichte. Gegner poppen quasi aus dem Nichts auf, die eigenen Squad-Mitglieder laufen einem nicht selten ins Schussfeld oder klauen die beste Deckung, kriegen es auf der anderen Seite aber kaum gebacken, auch mal einen Gegner auszuschalten und stehen manchmal gar mit dem Rücken zum Geschehen. Nicht besser sieht es bei den Gegnern aus, die euch manchmal nicht einmal dann bemerken, wenn ihr ihnen schon auf den Füßen steht, euch dann aber wieder selbst in bester Deckung entdecken und mit Kugeln beharken. Was ebenfalls fehlt, ist ein vernünftiges Speichersystem, hier wird mit Wegpunkten gearbeitet, an denen automatisch gespeichert wird, was oft in ein Trial-and-Error-Gameplay ausartet. Ärgerlich zudem, dass einleitende Zwischensequenzen nochmals komplett angeschaut werden müssen. Ansonsten wird solides Gameplay geboten, das ungefähr so viele Neuerungen wie eine Dieter Bohlen-Single bietet.

Der Multiplayer-Modus für bis zu 24 Spieler entpuppt sich als überraschend umfangreich und bietet insgesamt sechs Spiel-Modi und 14 Maps. Bei den Modi wird ordentlich Abwechslung geboten – 'Deathmatch', 'Team-Deathmatch', 'Recover the Documents', Multiplayer-Missionen, 'Search & Destroy' sowie 'Frontline' bieten reichlich Abwechslung für Teamplay-Fetischisten, wobei speziell die unübersichtlichen Dschungel-Maps für eine Menge Spannung sorgen können. Auch bei den Maps wird Abwechslung geboten, neben den typischen Szenarien dürft ihr euch auch mal in einer US-Botschaft oder einem Tempel beharken.

Bei der Präsentation wird insgesamt sehr solide Kost geboten, nicht zuletzt dank der verwendeten 'Unreal'-Technologie. Die Umgebungen werden mit vielen Details dargestellt, speziell die Dschungel-Umgebungen wirken dank dichter und gelungener Vegetation sehr akkurat, leider nicht selten zu Lasten der Framerate. Die Charaktere sehen ordentlich aus, lediglich die unspektakulären Animationen ernüchtern immer wieder. An Special Effects wird nicht gespart, es rummst und kracht ordentlich im Spiel. Auch die Soundkulisse ist weitestgehend gelungen, nur die Dialoge in den Zwischensequenzen wirken von der Lokalisierung her etwas aufgesetzt. Seltsamerweise hatte das Spiel bei uns im Test die Neigung zu Komplettausfällen beim Sound, was auch der neue Patch nicht beheben konnte. Der Soundtrack mit Stücken aus der Zeit des Vietnam-Kriegs passt insgesamt gut zum Geschehen.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Nach dem famosen 'Medal of Honor' hab ich mir von 2015 ehrlich gesagt mehr erwartet: gute Präsentation und ein ordentlicher Multiplayer-Modus treffen auf eine vorhersehbare Einzelspieler-Kampagne, etliche Design-Mängel und eine strunzdoofe KI. Aus diesen Gründen versandet der Titel irgendwo im Mittelmaß.

Überblick

Pro

  • gut umgesetzte Dschungel-Umgebungen
  • ordentliche Präsentation
  • umfangreicher Multiplayer-Modus

Contra

  • strunzdoofe bis unfaire KI
  • schlechtes Speichersystem
  • lineares Gameplay
  • keine Unterschiede zu anderen Genre-Titeln

Kommentarezum Artikel

Men of Valor
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