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News - Activision-Blizzard-Übernahme : Schlappe für Microsoft: Britische CMA blockt den Deal

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    Im Gerangel um die Genehmigung der Übernahme von Activision Blizzard musste Microsoft nun doch noch eine empfindliche Schlappe einstecken. Die britische CMA hat den Deal blockiert.

    Der Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft stehen noch einige Hürden bevor, vorrangig in Form von Genehmigungen durch internationale Kartellbehörden. Nachdem Microsoft bisher einiges an Zusagen einsacken konnte, zuletzt seitens Südafrika, stand für heute nun die Entscheidung der britischen Competition and Markets Authority (CMA) an.

    Das Ergebnis dürfte bei Microsoft nicht gerade für Freude sorgen, denn die CMA hat sich dazu entschlossen, den Deal zu blockieren, nachdem monatelang unzählige Dokumente und Emails ausgewertet wurden. Der Grund liegt allerdings nicht in der Monopolstellung hinsichtlich Call of Duty, die vor allem von Sony lautstark angeprangert wurde und der Microsoft mit zahlreichen Deals mit Nintendo und NVIDIA entgegensteuerte.

    Als Begründung muss vielmehr das Cloud Gaming herhalten, bei dem die CMA Bedenken sieht. "Microsoft hat eine starke Position bei Cloud-Gaming-Diensten, und die der CMA vorliegenden Beweise zeigten, dass es für Microsoft wirtschaftlich vorteilhaft wäre, die Spiele von Activision exklusiv für seinen eigenen Cloud-Gaming-Dienst anzubieten", so die CMA.

    Die CMA sieht eine zu große Monopolstellung seitens Microsoft in dem Deal: "Das wird die Zukunft des schnell wachsenden Cloud-Gaming-Marktes verändern und in den kommenden Jahren zu weniger Innovation und weniger Auswahl für britische Spieler führen."

    Die CMA geht davon aus, dass Microsoft ohnehin schon einen Marktanteil von 60-70 Prozent beim Cloud Gaming hat und geht davon aus, dass dieser Anteil durch die Activision-Marken unvorteilhaft ausgebaut werden könnte. Die bereits getroffenen Deals mit diversen Cloud-Gaming-Anbietern wie NVIDIA, Ubitus oder Boosteroid würden daran nichts ändern, unter anderem weil deren Geschäftsmodelle nicht ausreichend berücksichtigt wurden und auch keine Anbieter für andere Betriebssysteme als Windows einbezogen wurden.

    Gegenüber TheVerge äußerte sich Microsoft mit einem Statement und der Absicht, Berufung gegen die Entscheidung einzulegen: "Wir halten an dieser Übernahme fest und werden Berufung einlegen", so Microsoft-Präsident Brad Smith. "Die Entscheidung der CMA lehnt einen pragmatischen Weg ab, um Wettbewerbsbedenken auszuräumen und entmutigt technologische Innovationen und Investitionen im Vereinigten Königreich. Wir haben bereits Verträge unterzeichnet, um die beliebten Spiele von Activision Blizzard auf 150 Millionen weiteren Geräten verfügbar zu machen, und wir sind weiterhin entschlossen, diese Vereinbarungen durch regulatorische Abhilfemaßnahmen zu stärken. Wir sind besonders enttäuscht darüber, dass diese Entscheidung nach langen Beratungen anscheinend ein unzureichendes Verständnis dieses Marktes und der tatsächlichen Funktionsweise der relevanten Cloud-Technologie widerspiegelt."

    Für Microsoft bedeutet die Entscheidung der CMA zumindest weitere Verzögerungen bei der Übernahme, zudem ist nicht ausgeschlossen, dass sich die amerikanische FTC und die EU Kommission der Begründung anschließen trotz Meldungen, dass die EU, deren Entscheidung am 22. Mai erfolgen soll, den Deal absegnen wolle.

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