Test - Might & Magic Heroes VII : Das Beste aus allen Teilen?
- PC
Am besten funktioniert das Storytelling dann, wenn der Druck nicht durch einen künstlichen Timer erzeugt wird, sondern aus dem Spielverlauf selbst heraus. Etwa wenn ihr eine feindliche Invasion möglichst lange hinauszögern müsst, indem ihr auf taktisch geschickte Weise unterschiedliche Brücken abreißt, damit der Gegner sie wieder aufbauen muss. Die Grafik, basierend auf der Unreal Engine 3, versetzt zwar niemanden in Erstaunen, lässt die Serie aber optisch etwas „erwachsener“ aussehen und schafft es, trotz 3-D einigermaßen übersichtlich zu bleiben. Wollt ihr keines der interaktiven Objekte verpassen, hilft notfalls die Alt-Taste aus, die sie hervorhebt.
Neue Einheit: Fehlerteufel
Nun, ganz so neu ist diese Einheit eigentlich nicht, denn auch vorhergehende Heroes-Teile hatten zum Release mit technischen Problemen zu kämpfen. Heroes VII wurde offenbar unter großem Zeitdruck veröffentlicht, wovon ein 11,5 GB großer Day-1-Patch zeugt. Großteils hielten sich die Bugs bei uns in Grenzen, aber einige zerstörten beinahe schon die Spielbalance. So speicherte das Spiel teilweise unsere Entscheidungen im Skillrad nicht. Schlimmer war allerdings ein Bug, der einigen Helden ohne Grund immer wieder die Bewegungspunkte auffüllte und sie so beinahe unendlich ziehen ließ.
Auch hatten wir Abstürze, immer wenn wir mit einem gewissen Gebäude interagieren wollten. Zudem ist uns aufgefallen, dass das Spiel (zumindest in der 64-Bit-Version) ganz schön speicherhungrig ist. Auf größeren Karten kann es mit den voreingestellten Opotionen schnell über 5 GB Arbeitsspeicher belegen, was bei manchen Rechnern zu Performance-Problemen führen könnte, die angesichts des grafisch Gebotenen allerdings nicht nachvollziehbar sind. Die 32-Bit-Version stürzte bei uns direkt ab, sobald eine Karte geladen werden sollte.
Sound und Seltsamkeiten
Der Sound fügt sich Heroes-typisch atmosphärisch passend ins Gesamtbild ein und bleibt, sofern nicht gerade Operngesang durch die Boxen schallt, angenehm im Hintergrund. Positiv überrascht hat uns die deutsche Sprachausgabe. Zwar schwankt das Sprecherniveau ein wenig, aber die komplett vertonten Dialoge hinterließen auch auf Deutsch einen guten Eindruck. Die Übersetzung ist in den meisten Fällen in Ordnung, kleine Aussetzer gibt es aber doch, etwa ein „Deckte“-Status statt „Gedeckt“, wenn sich eine Einheit hinter einer Deckung befindet.
Ferner war das anfängliche Gespräch in Ivans Rat etwas verstörend. Unsere Ratsmitglieder sitzen dabei allesamt in Form von 3-D-Modellen am Ratstisch und die Kamera fährt auch wild herum, um die Sprechenden von allen Seiten zu zeigen. Doch die bewegen sich nicht, sondern nehmen völlig seltsam anmutende Sprechposen ein, als wären sie eingefroren. Ob das ein Bug ist oder das Budget für die Animationen nicht mehr gereicht hat, wissen wir nicht, aber befremdlich war es allemal.
Neben der mit 60 Stunden veranschlagten Kampagne (langsamere Spieler können sicherlich mehr Zeit versenken) warten noch Skirmish-Karten, Duelle im Kampfmodus gegen die KI sowie natürlich der Multiplayer-Modus auf euch. Letzterer ist klarerweise ein Herzstück des Spiels, doch aufgrund fehlender Gegner in der Testphase konnten wir ihn leider noch nicht ausprobieren. Das ist insofern schade, als auch ein Modus mit simultanen Zügen vorhanden zu sein scheint. Zusätzlich zu Online- und LAN-Partien könnt ihr auch wieder im beliebten Hotseat-Modus gegeneinander antreten. Ein Karteneditor ist ebenfalls mit an Bord und Modding soll ebenfalls unterstützt werden.
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