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Test - MSI Radeon RX 6600 XT Gaming X 8G : Echte Konkurrenz für die RTX-3060-Reihe?

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Mit der neuen Navi-Serie nebst RDNA2-Architektur ist bei AMD endlich der Knoten geplatzt und man kann in den meisten Bereichen wieder mit der einst übermächtigen Konkurrenz von NVIDIA Schritt halten. Abstriche gibt es allerdings noch in der B-Note. AMDs Raytracing-Lösung erreicht nicht die Power der RT Cores von NVIDIA und die DLSS-Alternative FidelityFX Super Resolution ist bisher noch wenig verbreitet und kann auch noch nicht so recht mithalten. Dafür sehen die generelle Leistung und die Effizienz bei AMD sehr gut aus. Schauen wir uns also an, was das neueste Modell, die RX 6600 XT da zu bieten hat.

Die AMD Radeon RX 6600 XT ist ab einem UVP von 379 Euro in den Markt eingeführt worden. Dass man die Karte derzeit kaum zu diesem Preis bekommen wird, sollte allerdings jedem klar sein. Die Liefersituation bei Grafikkarten ist generell weiterhin angespannt, zudem häufen sich Meldungen, dass die neue AMD-Karte ein Fest für Kryptominer werden könnte. Sei es drum, ausgehend vom UVP ordnet sich die RX 6600 XT in etwas zwischen RTX 3060 und RTX 3060 Ti ein, mit Tendenz zur letzteren. Somit sollte die Karte den Full-HD-Bereich voll abdecken und als Einsteigerkarte für 1440p dienen können. Dazu nachher mehr.

Für den Test hat uns AMD ein Custom-Modell von MSI zur Verfügung gestellt, Referenzkarten von AMD gibt es dieses Mal nicht. Namentlich handelt es sich um die MSI Radeon RX 6600 XT Gaming X 8G mit eigenem PCB und eigener Kühllösung. Die 277 x 130 x 51 mm große Karte ist nicht gerade ein Zwerg, begnügt sich aber mit einem 8-Pin-Anschluss und zwei Lüftern. Das kennen wir von MSI unter dem Titel Twin Frozr 8, wobei jeweils zwei Lamellen der Lüfter miteinander verbunden sind. Ein gut funktionierendes System, das die Karte ganz locker unter 65 Grad hält, selbst bei Volllast. Hervorragend.

Im Inneren der Karte schuftet der Navi-23-Chip mit lediglich 2.048 Shadern. Nicht ungewöhnlich für AMD, die generell mit wenig Shadern, dafür hohem Takt arbeiten. So ist das auch bei der RX 6600 XT, die im Normalbetrieb bei 2.428 MHz läuft, im Boost aber mit 2.607 MHz angegeben ist. In der Praxis kletterte der Wert sogar noch etwas höher auf 2.660 MHz.

Beim Speicher sieht es hingegen etwas dünner aus. Mit 8 GB GDDR6 ist die Karte schwächer bestückt als die direkte Konkurrenz, die 12 GB an Bord hat. Das Speicher-Interface ist mit 128-Bit ebenfalls nicht gerade üppig ausgefallen, der Infinity Cache ist mit 32 mb ebenfalls knapp bemessen. Für die angepeilte Full-HD-Auflösung reicht das aktuell aber locker aus. Der schmalere Speicher ist aber das erste Argument dafür, dass die Karte im direkten Vergleich einen Tick zu teuer ausgefallen ist. Gut ist hingegen der Stromverbrauch. Laut Hersteller ist ein TDP von 160W angesetzt, laut GPU-Z war sie in der Praxis sogar noch etwas genügsamer und taktete sich bei maximal 148W ein.

Die anfänglichen Vermutungen hinsichtlich der Leistung, die primär auf 1080p-Auflösungen abzielt, bestätigt sich dann auch bei den Benchmarks. Die RX 6600 XT ordnet sich dabei meist ziemlich genau zwischen den Konkurrenzkarten RTX 3060 und RTX 3060 Ti ein. Spiele in Full HD sind damit kein Problem, auch bei maximalen Einstellungen geraten die angestrebten 60 Bilder pro Sekunden niemals in Gefahr.

Bei 1440p zeigen sich dann erste Schwächen, mit Abstrichen bei den Grafikeinstellungen ist die Karte aber auch dafür noch recht gut geeignet. 30 fps werden immer erreicht, nur für die 6ß fps reicht es dann doch oft nicht ganz. Der Vollständigkeit halber: für 4K-Auflösungen ist die RX 6600 XT keine Option und wer es unter 1440p etwas zukunftssicherer haben will, greift zu einem der größeren Modelle.

Die deutliche Schwäche der AMD-Karte ist und bleibt das Raytracing. Selbst bei 1080p kann die Karte keine zufriedenstellenden Ergebnisse aufweisen. Im Beispiel von Watch Dogs Legion war das Spiel in allen drei Raytracing-Einstellungen unter Full HD unspielbar.

Das wäre dann der zweite Punkt, warum die AMD-Karte im direkten Vergleich mit RTX 3060 (Ti) dann doch etwas zu teuer geraten ist. Zumal NVIDIA noch den DLSS-Bonus auf dem Konto hat, dem AMDs Alternative noch nicht das Wasser reichen kann. Immerhin, wer auf Raytracing verzichten kann, bekommt eine für Full HD überaus leistungsstarke und effiziente Grafikkarte.

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