Special - No Man's Sky - Kommentar : Morddrohungen – Geht's noch?!

Apropos Arbeit: Dass Spiele verschoben werden, gehört in der Branche zum täglichen Geschäft. Das kann zum Beispiel aus strategischen Gründen passieren, um einem anderen starken Release aus dem Weg zu gehen. Viel häufiger ist aber, dass auf den letzten Metern neue Fehler entdeckt oder neues Feedback beherzigt wird. Wir können mit Sicherheit davon ausgehen, dass Entwickler sich nicht zu dem mit hohen Kosten verbundenen Schritt entschließen, nur um uns eins auszuwischen. Schließlich wollen sie nicht nur, dass wir Spaß mit ihrer Arbeit haben, sondern vor allem auch eines: Geld verdienen. Also ruhig Blut!

Nehmt es mit Humor!

Das Thema an sich wäre eigentlich gar nicht der Rede wert, wenn sich im Internet Interessengemeinschaften nicht immer häufiger gegenseitig anstacheln würden und dadurch extreme Auswüchse zum Vorschein kämen. Nun mag der erwähnte Hass-Reddit Kotaku Clickbait-Methoden unterstellen, wenn mit anonymen Quellen die Verschiebung eines Großprojekts offenbart wird. Mit journalistischem Quellenschutz geht aber nun mal einher, dass dem betroffenen Journalisten ein Vertrauensvorschuss gewährt werden muss. Dass die Website wie gewöhnlich gut informiert war, zeigte sich ja wieder kurze Zeit später, als Sean Murray mit der Information offiziell an die Öffentlichkeit ging.

Natürlich könnte es sich bei der Nachricht an Schreier um einen Einzelfall handeln. Glaubt man Murray, ist es das allerdings keineswegs so. Ihm seien in den vergangenen Tagen mehrere Morddrohungen ins E-Mail-Postfach geflattert:

Er nimmt es zumindest mit Humor und kontert mit einem Augenzwinkern, dass das Gebäude der Hello Studios nun ähnlich gesichert sei wie in „Kevin allein zu Haus“. Meiner Meinung nach hat der Gründer des Studios damit die einzig richtige Reaktion gezeigt. Er lässt sich weder in die Ecke drängen, um sich für die offenbar notwendige Verzögerung zu entschuldigen, noch feuert er zurück und heizt die Situation weiter auf. Von seinem Humor könnten sich die Personen, die Droh-Mails verschicken, sicherlich eine dicke Scheibe abschneiden.

Die Situation beweist letzten Endes vor allem eines: Videospiele nehmen heute eine viel wichtigere Stellung ein als noch vor einigen Jahren. Mit ihnen sind heftige Emotionen verbunden. Aber wir sollten uns nicht so sehr von ihnen beherrschen lassen, dass wir Dinge sagen oder gar planen, die wir hinterher bereuen.