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Test - Outriders: Worldslayer : Gelungenes Comeback dank Erweiterung?

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Outriders hatte so seine Probleme. Der Titel flog lange Zeit vor dem Release unter dem Radar, hatte mit einem verkorksten Launch zu kämpfen und geriet danach ein wenig in Vergessenheit. Mit der neuen Erweiterung Worldslayer soll nun der zweite Frühling beginnen – mit neuer Kampagne und massiv erweitertem Endgame. Das könnte sogar klappen, wenn es nicht erneut Probleme mit dem Launch gibt, denn dem eigentlichen Spiel kann man nicht mehr viel vorwerfen.

Outriders von People Can Fly hat eine recht schwierige Geschichte hinter sich. Nach der Ankündigung flog der Titel lange Zeit unter dem Radar. Irgendwie schafften es PCF und Publisher Square Enix nicht, so wirklich zu kommunizieren, worum es sich bei dem Spiel dreht. Auch die Demoversion konnte das nur bedingt ändern, da das Early Game nicht so ganz repräsentativ für den Rest des Spiels ist.

Dennoch stürzte sich eine durchaus ansehnliche Zahl an Spielern auf Outriders, nicht zuletzt dank der Tatsache, dass es im Xbox Game Pass enthalten war. Doch damit gingen die Probleme erst recht los, denn die Performance der Server war in der ersten Woche gelinde gesagt eine Katastrophe und an reibungsloses Cross-Play war gar nicht zu denken. Erst nach einigen Tagen liefen die Server rund, doch an den nicht gerade wenigen Bugs hatte People Can Fly noch einige Wochen zu kauen.

Schade, denn an sich war Outriders kein schlechtes Spiel. Interessante Klassen, viel Loot, reichlich Action, gefälliges Gunplay – ich hatte seinerzeit zumindest für einige Wochen viel Spaß mit dem Spiel. Zumal das Konzept, Heilung durch Schaden zu erlangen, eine ungewohnt aggressive Spielweise erfordert, die das Spiel im Gewühl der Loot-Shooter ziemlich einzigartig macht.

Im November 2021 erschien mit New Horizon dann noch ein gelungenes Content Update (und zwar kostenlos), das einige Mechaniken ergänzte und erweiterte sowie einige neue Endgame-Inhalte brachte. Die Kosten scheint das Spiel dennoch bisher nicht eingespielt zu haben: People Can Fly wartete zumindest vor einigen Wochen immer noch auf Geld von Publisher Square Enix.

Viele Verbesserungen

Mit Outriders: Worldslayer steht nun dennoch eine kostenpflichtige Erweiterung an, die wahlweise als Komplettversion (Spiel + Erweiterung) oder als Upgrade auf Outriders zu haben ist. Damit soll nun der zweite Frühling gelingen und das Spiel endlich profitabel machen. Das könnte zumindest vom Zeitpunkt her gut klappen, denn Action-Fans werden in diesen Wochen aufgrund der nicht enden wollenden Verschiebungsorgien nicht gerade mit neuen Spielen überhäuft.

Im Grunde setzt Worldslayer auf eine ganze Reihe von Säulen, um die Erweiterung für Fans und Einsteiger interessant zu machen. Eine neue Kampagne für alle, die neue Inhalte erwarten. Neue Endgame-Features wie die Raid-ähnliche Anlage Tarja Gratar sowie neue Skills, Perks und World Tiers. Und natürlich noch mehr Loot, darunter eine neue Loot-Klasse, die dank drittem Mod-Slot die Build-Bastler motivieren soll.

Die neue Kampagne baut auf den Ereignissen der Hauptstory auf. Wer direkt damit einsteigen will, kann seinen Charakter bei der Erstellung direkt auf Stufe 30 pimpen. Mit rund sechs bis acht Stunden ist die Kampagne kein Umfang-Monster, aber sie macht Laune, zumal ihr mit Ereshkigal eine ziemlich fiese Widersacherin vor die Nase gesetzt bekommt. Das fehlte ein wenig in der Hauptgeschichte. Mit dabei sind zudem neue Areale und neue Gegner. Die Story ist gefällig erzählt, spart nicht mit hübschen Zwischensequenzen und zumindest visueller Abwechslung.

Habt ihr das hinter euch, könnt ihr bereits mit dem Endgame starten. Tarja Gratar ist der Name eines neuen Areals, in dem euch gleich mehrere Flügel mit knackigen Bossen erwarten. Die Struktur erinnert ein wenig an Raids wie beispielsweise in World of Warcraft. Einige Bosse müssen besiegt werden, um zu weiteren Arealen zu gelangen. Andere sind optional, bieten euch aber die Möglichkeit, gezielt Loot zu farmen, beispielsweise um einen legendären Helm zu erlangen oder ähnliches.

Tarja Gratar ist knackig und vorrangig auf Dreierteams ausgelegt, der Hauptstrang kann aber durchaus auch solo bestritten werden. Allerdings solltet ihr dafür bereits fortgeschrittene Ausrüstung euer Eigen nennen und ein wenig Ahnung davon haben, wie man für die vier Klassen des Spiels überlebensfähige Builds mit guter Durchschlagskraft erstellt. Ich bin tatsächlich im ersten Versuch bis zum Endboss gekommen (solo), musste bei ihm allerdings das Handtuch werfen – es bleiben nämlich nur drei Leben für einen Run. Sind die verbraucht, müsst ihr quasi von vorn beginnen. Immerhin ist Tarja Gratar jederzeit erneut spielbar. Positiv fällt hier und zum Teil auch in der Kampagne das Design der Bosse auf, die insgesamt wesentlich spannender und interessanter wirken.

Im Rahmen einer Koop-Session mit einigen Entwicklern konnte ich den kompletten Hauptstrang mit einigen Nebenbossen binnen knapp zwei Stunden meistern. Tarja Gratar ist somit durchaus eine abendfüllende Beschäftigung für ein Koop-Team. Aber vor allem lohnt es sich. Besiegte Bosse und Loot-Truhen versorgen euch mit tonnenweise neuen Items. Gerade wer seine Ausrüstung optimieren will, ist in dem Endgame-Areal gut aufgehoben. Natürlich könnt ihr aber auch alle anderen Inhalte jederzeit erneut spielen und den Schwierigkeitsgrad hochkurbeln, um bessere Beute zu erhalten.

Outriders: Worldslayer - Koop-Trailer zu Outriders Worldslayer

Zur Worldslayer-Erweiterung von Outriders, die am 30. Juni erscheint, gibt es einen neuen Trailer mit Action satt.

Worldslayer tritt die bisherigen World Tiers in die Tonne und führt die neuen Apokalypse-Ränge ein, und zwar satte 40 davon. Damit schraubt ihr den Schwierigkeitsgrad der Gegner schrittweise nach oben, wenn ihr sie denn freigeschaltet habt. Aber ihr verbessert damit auch die Chancen, höherwertigen Loot zu ergattern. Das System arbeitet freilich aber ähnlich wie die früheren Welt-Ränge.

Neu sind ebenfalls die Pax-Skilltrees, welche die normalen Skilltrees um jeweils zwei Spezialisierungen pro Klasse ergänzen. Damit könnt ihr noch etwas mehr fokussieren, ob euer Charakter eher auf Anomalien, Waffen oder Überleben getrimmt wird. Schlussendlich könnt ihr noch bis zu 200 Aufstiegspunkte erarbeiten und verteilen, die ihr in verschiedene Perks in in vier Kategorien stecken könnt – quasi ein Paradies fürs Build-Basteln.

Doch damit ist noch nicht Schluss. Mit Worldslayer wird auch noch eine neue Loot-Kategorie eingeführt, die – sofern ihr im Besitz der Erweiterung seid – auch in der normalen Kampagne ergattert werden kann. Das Apokalypse-Gear zeichnet sich dadurch aus, dass es im Gegensatz zum früheren Loot über einen dritten Mod-Slot verfügt. Das erweitert natürlich eure Möglichkeiten enorm und erlaubt Mod- und Skill-Kombinationen, die zuvor nicht möglich waren. Für die höheren Apokalypse-Ränge braucht ihr das allerdings auch.

Kommt ihr bis Rang 10 oder 15 noch ganz gut zurecht, geht es danach ans Eingemachte und ihr müsst alles aus euren Builds herausholen. Wer ein Herz für das Kombinieren möglichst effektiver Builds hat und bereit ist, dafür reichlich auf Jagd nach Ausrüstung zu gehen, wird daran seine helle Freude haben, zumal das Crafting-System für die Mods weiterhin sehr clever gelöst ist. Wir erinnern uns: Jeweils ein Mod pro Ausrüstungsteil oder Waffe kann mit gesammelten Mods aus einem Katalog getauscht werden. Zudem könnt ihr Ausrüstung auch aufwerten oder Attribute verändern.

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