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Test - Prisoner of War : Prisoner of War

  • PS2
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Prisoner of War
Das war wohl nichts.
Gefangenenalltag und verwirrende Gegenspieler
Eigentlich selbstverständlich aber dennoch erwähnenswert ist der Alltag, an den ihr euch als Kriegsgefangener anpassen müsst. So müsst ihr euch beispielsweise nicht nur an die immer wiederkehrenden Morgen- und Abendappelle gewöhnen, die ausgiebige Erkundungstouren oft empfindlich stören, sondern solltet auch wissen, wo ihr euch momentan überhaupt aufhalten dürft. So ist es beispielsweise eher ungeschickt, unauffällig pfeifend, am besten noch mit gestohlenen Gegenständen, vor eurer Baracke herumzuspazieren, während ihr eigentlich auf dem Gefangenenhof eure Mittagspause verbringen solltet.

Leider sind teilweise sogar solche Aktionen durchaus möglich, und zwar ohne Konsequenzen. Der Grund dafür ist die deutlich simpel gestrickte und teilweise verwirrende Intelligenz eurer Gegenspieler. Besonders motiviert scheinen die deutschen Wachmänner zumindest nicht zu sein, denn wenn ihr in einem unbefugten Bereich entdeckt werdet und um eine Ecke rennt, kann es schon mal vorkommen, dass die verfolgende Wache schlicht die Ecke mustert, hinter der ihr verschwunden seid. Kurz darauf bekommt ihr ein seufzendes 'Hach, ich gebe auf!' zu hören und könnt wieder euren ursprünglichen Tätigkeiten nachgehen. Im direkten Gegensatz zu solchen Schnitzern stehen die Sichtfelder der Wachen. Dank einem an 'Metal Gear Solid 2' erinnernden Radar dürft ihr euch nämlich stets darüber informieren, in welche Richtung eine Wache gerade blickt, mehr als die Richtung sollte man diesem Radar aber nicht glauben. So ist die Sichtweite einiger Wachen beispielsweise um einiges höher, als sie auf dem Radar dargestellt ist. Und in Wachtürmen stationierte Gesellen scheinen teilweise sogar über Augen am Hinterkopf zu verfügen, so dass ihr manchmal entdeckt werdet, ohne überhaupt zu wissen, von wem oder wieso.

Prisoner of War
Während den Ladezeiten gibt es nützliche Tipps.

Alles in allem kann 'Prisoner of War' beim Gameplay aber dennoch durchaus überzeugen. Dies ist nicht zuletzt auf die abwechslungsreichen und zunehmend herausfordernden Aufgaben zurückzuführen, die ihr im Laufe der fünf Kapitel des Spiels zu bewältigen habt. So seid ihr vor allem in den späteren Abschnitten des Spiels zwar immer noch an den Handlungsstrang der Story gebunden, könnt aber oft euren eigenen Wegen zur Problembewältigung nachgehen, so dass auch die Planung eurer Aktionen eine wichtige Rolle spielt.

Prisoner of War
Schloss Colditz aus der Nähe.

Technik mit Schwächen
Auch als alles andere als perfekt lässt sich die Grafik von 'Prisoner of War' bezeichnen. Während die Figuren durch ihre recht polygonarme Gestaltung aber auch durch unscharfe Texturen auffallen, ist bei der Umgebung vor allem letzteres der Fall. Sowohl der langweilige, buchstäblich aus Matsch bestehende Boden als auch die Gebäudewände sind äußert unscharf und detailarm.

Schon eher als gelungen zu bezeichnen ist die Soundkulisse des Spiels. Hier wissen hauptsächlich die gute englische Sprachausgabe sowie die orchestrale Musik, die sich je nach Situation ändert, zu gefallen. Etwas gewöhnungsbedürftig sind aber die extrem übertriebenen deutschen Akzente, die teilweise sogar für Lacher sorgen dürften.

 

Fazit

von Sascha Szopko
Nach den Versprechungen im Vorfeld von 'Prisoner of War' dürften einige Spieler mit dem fertigen Titel durchaus leicht enttäuscht sein. Gründe dafür gibt es mehrere - beispielsweise wäre da die wenig überzeugende künstliche Intelligenz der Wachen zu nennen, mit denen ihr euch im ganzen Spiel herumschlagen müsst. Hat man sich einmal an das meist durchschaubare Verhalten der Gegenspieler gewöhnt, nimmt die Herausforderung im Spiel stark ab. Ebenfalls enttäuschend ist die schwache Grafik, die sich aber immerhin bedingt durch das ansonsten sehr spannend umgesetzte Gameplay nicht stark negativ auswirkt, so dass Adventure-Fans durchaus ihren Spaß mit 'Prisoner of War' haben werden.  

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