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Test - Razer Enki Pro : Hält der Stuhl, was sein Preis verspricht?

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Razer ist ziemlich konsequent damit, sich auch bei Gaming-Stühlen einen Namen zu machen. War der Iskur noch eher an der Reinfallgrenze, konnte der Enki auf breiter Front als Allrounder überzeugen. Der Enki Pro soll nun nochmals eins draufsetzen und zumindest beim Preis ist das absolut der Fall. Mit 1.099 Euro steht der Stuhl auch gegenüber der Konkurrenz ziemlich weit an der Spitze. Für den Preis darf man sich allerdings keine Schwächen leisten und was soll man sagen: der Enki Pro schlägt sich ziemlich gut.

So ein bisschen geflucht habe ich ja schon beim Auspacken des Razer Enki Pro. Nicht, weil es kompliziert wäre – im Gegenteil, alles ist säuberlich verpackt und verstaut. Der angefallene Verpackungsmüll bestehend aus Kunststoffbeuteln und Schaumpolstern ist allerdings alles andere als zeitgemäß. Also Razer, bitte dringend mal drüber nachdenken, ob die Verpackung nicht auch noch anders gelöst werden kann.

Wie auch immer. Dank idiotensicheren Skizzen geht der Aufbau des Stuhls flink von der Hand und ist eine Sache von 10-15 Minuten. Ein passender Schlüssel mit Griff (sehr schön) und sogar ein paar Handschuhe liegen bei. Es fallen die üblichen Arbeiten an: Rollen ins Kreuz, Mechanik an den Sitz, Gasdruckfeder einsetzen, Komplettieren und Rückenlehne anschrauben. An einer Seite der Rückenlehne ist sogar eine Kunststoffführung, die das Positionieren erleichtert.

Ein erster Blick auf den montierten Stuhl lässt die Äuglein glänzen, denn für den hohen Preis bekommt man tatsächlich viel Qualität. Die Optik ist eher dezent und erinnert weniger an Rennsitze als bei anderen Herstellern. Mattes Schwarz steht im Vordergrund, mit typisch grünen Nähten und Logos als Zierelemente. Die Basis ist extrem robust: ein Stahlrahmen bildet die Grundlage des Konstrukts, das Kreuz ist aus Aluminium. Der Stuhl ist insgesamt ein echtes Schwergewicht, gleitet dank der flüsterleisen 60-mm-Rollen aber dennoch nahezu lautlos über jedweden Boden.

Auch die Bezüge wirken hochwertig und langlebig. Razer setzt beim Enki Pro auf weiches Alcantara, eine Art Lederersatz aus Mikrofaser, den man auch von Autositzen kennt. Kunstleder stützt die Mittelachse und die Seiten und sorgt damit für eine gewisse Robustheit, verringert zudem auch gleich noch den Abrieb. Die Rückseite des Stuhls punktet mit schicker Karbonoptik. Alles in allem ist der Stuhl ein ziemlicher Hingucker und lässt spüren, dass er alles andere als preiswert ist.

Die Polster gehören zur etwas festeren Sorte, wobei die Sitzfläche etwas weicher ist, die Polsterung der Lehne hingegen etwas fester. Der Enki Pro verfügt über einen integrierten Lordosenbogen ohne Verstellmöglichkeiten, was kein Beinbruch ist, denn die Stütze ist gut ausgeformt und sollte ihren Job für die meisten Personen hervorragend erledigen. Klasse ist auch das Nackenpolster aus Memory Foam mit einem Velours-artigen Bezug. Superweich und formbar, ist es deutlich bequemer als die meisten Klötze, die einem als Genickbrecher … Nackenstütze angedreht werden. Dank erstaunlich fester Magnetbefestigung kann es auch gut positioniert werden.

Die positiven Aspekte reißen damit nicht ab. Sehr gut gefällt uns auch die mit 53 cm recht breite Sitzfläche, die es nicht nur kräftiger gebauten Personen erlaubt, den Stuhl zu nutzen, sondern auch bequemes Sitzen mit übereinander geschlagenen Beinen nicht zu einem Problem werden lässt. Passend dazu ist auch der verlängerte Schulterbogen ein echtes Plus hinsichtlich der Bequemlichkeit. Der Enki Pro ist übrigens für ein Gewicht von bis zu 136 cm zugelassen, als Körpergröße werden 166,5 bis 204 cm angegeben. Alles in allem gefällt uns der Sitzkomfort des Enki Pro sehr gut.

Dazu tragen auch die guten Verstellmöglichkeiten bei. Die Mechaniken sind kinderleicht zu bedienen und erlauben natürlich auch das Wippen. Die Rückenlehne kann gar bis zu 152 Grad verstellt werden, falls ihr mal ein Nickerchen in eurem Gaming-Chair genießen wollt. Die Krönung wäre natürlich noch ein Synchronmechanismus gewesen, aber die hat ohnehin kaum ein Hersteller zu bieten – ausgenommen Backforce, bei denen ist das schon fast Standard.

Auch bei den Armlehnen geht Razer keine Kompromisse ein. Die festen, leicht gepolsterten 4D-Armlehnen können in alle erdenklichen Richtungen verstellt werden. Vor/zurück, hoch/runter, seitlich und gedreht werden können sie auch noch. Viel fehlt da wirklich nicht zur Perfektion. Der Preis ist allerdings exorbitant, für weniger Geld gibt es qualitativ vergleichbare Modelle von Backforce oder Recaro, sodass vorerst wohl nur echte Razer-Fans, die ihr Setup komplett aus einer Hand haben wollen, zugreifen werden.

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