Test - Resident Evil 4: Wii Edition : Der Horror-Hit mit neuer Wii-Kontrolle

An Waffen fehlt es natürlich auch in 'Resident Evil 4' nicht – ihr bekommt eines der wohl größten Arsenale der Serie geboten. Dabei findet ihr nicht mehr alle Waffen wie früher, vielmehr deckt ihr euch diesmal beim Händler ein, der nahezu allerorts anzutreffen ist. Dabei könnt ihr Waffen nicht nur kaufen, sondern diese erstmals auch in verschiedenen Levels aufwerten, und zwar in den vier Kategorien Kapazität, Ladegeschwindigkeit, Feuerkraft und Schussgeschwindigkeit. Damit ist jedoch noch nicht Schluss. Habt ihr das jeweilige Modell bis zum Anschlag aufgewertet, dürft ihr als Letztes ein Spezialupgrade erwerben, mit dem ihr euer Schießeisen perfektioniert.

Damit steigert sich sowohl die Effektivität der Waffen als auch deren Wert. Ihr könnt nämlich alles, was ihr besitzt, an den Händler verkaufen, um wiederum bessere Ausrüstung erstehen zu können. Bevor ihr jedoch erstmals gewaltig einkaufen dürft, benötigt ihr Gold. Dieses findet ihr an manchen Orten oder sammelt es als Hinterlassenschaft eurer Gegner auf. Daneben gibt es noch spezielle Schätze, die besonders wertvoll sind und euer Budget beinahe zum Überlaufen bringen.

Dabei entfallen die altbekannten Item-Kisten und ihr könnt auch keine Items ablegen, um sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufzuheben, wie es etwa in 'Resident Evil Zero' der Fall war. Stattdessen habt ihr für alle Schätze und storybedingten Items, wie etwa Schlüssel, unbegrenzt Platz. Die Waffen und gewöhnlichen Items hingegen müsst ihr in einen Koffer zwängen. Um euch vor Platzmangel zu bewahren, könnt ihr größere Koffer in den Größen M, L und XL erwerben und in diesen euer Sammelsurium verstauen. Die Idee mit der neuen Itemverwaltung ist ziemlich praktisch und die bisher beste Lösung für das Inventar der Serie.

Wie schon beim GameCube-Original ist auch die Grafik der Wii-Fassung im Breitbildformat gehalten – selbst wenn ihr über einen 4:3-TV verfügt. Immerhin handelt es sich hierbei nun um ein richtiges 16:9-Signal, das allerdings auf einem entsprechenden TV immer noch leichte Balken aufweist. Vor allem HDTV-Besitzer freuen sich über den Progressive-Scan-Modus per YUV-Kabel, der in der GCN-Fassung noch fehlte. Grafisch entspricht ’Resident Evil 4: Wii Edition’ der GameCube-Version. Das bedeutet, dass ihr diejenige Optik zu sehen bekommt, die auf dem Nintendo-Würfel als Referenz gehandelt wurde. Und tatsächlich macht die Grafik immer noch was her: Die Umgebung ist herrlich düster und abwechslungsreich, die Effekte tragen viel zur Gruselatmosphäre bei und die Figuren sehen beeindruckend aus. Dazu kommen hervorragend cineastische Zwischensequenzen in Echtzeitoptik. Nur einige Animationen fallen da etwas ab. Außerdem nagt halt der Zahn der Zeit an der Präsentation: Was Ende 2004 bzw. Anfang 2005 noch für offene Münder sorgte, wirkt heute nicht mehr so spektakulär, zumal einige matschige Texturen und häufiges Kantenflimmern nun noch stärker ins Auge springen. Schade, dass die Grafik auf Wii nicht verbessert worden ist. Trotzdem: Auch auf Wii zählt ’Resident Evil 4’ zu den hübschesten Spielen.

Die atmosphärische Hintergrundmusik und sämtliche Soundeffekte wurden natürlich ebenfalls nicht verändert und überzeugen nach wie vor, während die (wohl bewusst etwas trashig klingende) englische Synchronisation, die glücklicherweise erhalten geblieben ist, das Film-Flair der Zwischensequenzen positiv hervorhebt. Noch ein Wort zur Gewaltdarstellung: Da es in dem Horror-Adventure sehr blutig und brutal zugeht, gehört der Titel definitiv nicht in Kinderhände.