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Test - Roccat Syn Pro Air : Wireless-Headset mit 3D-Audio

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Es tut sich mal wieder was im Hause Roccat. Das Wireless-Headset Syn Pro Air ist vorrangig für den PC gedacht und will mit 3D-Audio und anderen Features überzeugen, um Spielern satten und räumlichen Klang zu bieten. Das hat natürlich seinen Preis, mit 149,99 Euro (UVP) begibt sich Roccat in ein heiß umkämpftes Gebiet. Reicht es, um die starke Konkurrenz in die Schranken zu weisen?

Das Syn Pro Air entspricht rein haptisch nicht so ganz dem aufgerufenen Preis. Die Verarbeitung setzt hauptsächlich auf Kunststoff, die Kopfverstellung muss mit einem Schiebemechanismus ohne Rasterung auskommen. Aber keine Sorge, das Headset ist hinlänglich solide gebaut und die Verwendung von Kunststoff sorgt für ein geringes Gewicht. Die Ohrmuscheln sind drehbar angebracht, für die Polsterung wurde ein atmungsaktives Textilmaterial verwendet, was bei sommerlichen Temperaturen deutlich angenehmer als Kunstleder ist. In Summe sorgt das für einen guten Tragekomfort, der auch bei längeren Sessions nicht abnimmt.

Das Headset ist komplett auf Wireless-Betrieb, vorrangig am PC getrimmt. Der Betrieb ist per USB-Dongle oder direkt über das Ladekabel möglich. Andere Optionen wie Klinke oder BlueTooth gibt es nicht. Zum Lieferumfang gehören entsprechend jeweils ein USB-A auf C Ladekabel, ein USB-A auf C Adapter und der USB-A Dongle. Auffällig: Dongle und Headset brauchen beim Einschalten relative lange fürs Pairing, aber das ist kein Beinbruch. Die Reichweite liegt bei etwa sieben bis acht Metern, da haben wir bereits Besseres erlebt.

Die Akkulaufzeit für den Wireless-Betrieb wird mit bis zu 24 Stunden angegeben. Den Wert konnten wir mit etwa 19 Stunden nicht ganz erreichen, allerdings hängt viel von Lautstärke und Beleuchtung ab. Natürlich verzichtet das Syn Pro Air nicht auf RGB-Beleuchtung und unterstützt auch das hauseigene AIMO-System. Die Konfiguration geht über die Software, dazu gleich noch mehr. Via USB-C verfügt das Headset über eine Schnellladefunktion, die binnen fünfzehn Minuten genug Saft für die nächsten vier bis fünf Stunden erzeugt.

Die Bedienelemente sind simpel gehalten. Am rechten Ohr steuert ihr das Mikrofon-Monitoring, links hingegen befinden sich Power-Taste, Lautstärkeregler und Ladekabelanschluss. Nicht so schön: beide Regler haben weder Rasterung noch Anschlag. Das abnehmbare Mikrofon verfügt hingegen über eine Flip-to-mute-Funktion, wird also durch Hochklappen ausgeschaltet. Das Mikrofon geht qualitativ in Ordnung und ist für Voice Chat gut geeignet. Wir empfanden die Sprachübertragung leicht blechern, aber immer gut verständlich und nicht so dünn.

Im Headset werkeln 50-mm-Nanoclear-Lautsprechern von Turtle Beach (Roccat gehört derweil zu Turtle Beach) mit einem Frequenzbereich von den üblichen 20 bis 20.000 Hz. Für vollen, räumlichen Klang kommt zudem die Waves 3D-Audio-Technologie zum Einsatz. Das lässt vor allem für den Spielbetrieb auf einiges hoffen und im Großen und Ganzen enttäuscht das Syn Pro Air dabei auch nicht.

Der Klang ist sehr breit und wuchtig, die Richtungswahrnehmung vor allem bei Shootern wirklich gut. Wer noch mehr auf Details achten will, kann zudem das ebenfalls von Turtle Beach bekannte Superhuman Hearing einsetzen, bei dem vor allem die tieferen Frequenzen zugunsten der Wahrnehmung subtilerer Geräusche abgedämpft wird.

Was beim Spielen weniger, bei Musik und Filmen dafür umso mehr auffällt ist, dass die Grundabmischungen der Presets besser sein könnte. Bei Musik fällt auf, dass höhere Frequenzen nicht ganz optimal dargestellt werden. Gerade bei Becken oder Hi-Hats hört man deutliche Verzerrungen, die Klänge wirken nicht mehr sonderlich differenziert. Bei Filmen hingegen fällt auf, dass Sprache und Dialoge etwas mehr Dampf vertragen könnten. Glücklicherweise gibt es in der Software einen Equalizer, mit welchem wir die meisten Mankos mit wenigen Klicks weitgehend ausmerzen konnten.

Damit sind wir auch gleich bei der Software. Fürs Syn Pro Air schickt Roccat die alte Swarm-Software in Rente und bringt eine neue Software namens Neon. Oder halt, nicht ganz, Swarm wird noch weiter betrieben, Neon ist noch kein vollständiger Ersatz, aber immerhin aber auf einem guten Weg. War Swarm noch ein völlig überladenes und fehleranfälliges Konstrukt, dass den Entwicklern wohl über die Jahre über den Kopf gewachsen ist, kommt Neon schlanker, übersichtlicher und besser bedienbar daher.

Die Software befindet sich allerdings derzeit noch im Betastadium. Immerhin, die Konfigurationen für 3D Audio, Spatializer, Beleuchtung, Superhuman Hearing und den Equalizer sind bereits vorhanden. Optionen fürs Mikrofon fehlen derzeit aber ebenso wie die Möglichkeit, eigene Profile anzulegen, was gerade im Hinblick auf die nötigen Optimierungen der EQ-Einstellungen sehr schade ist. Sprich, etwaige Änderungen sind nach jedem Start wieder weg. Man kann nur hoffen, dass sich da noch einiges tut.

Hauptproblem des Syn Pro Air: die Konkurrent in dem Preissegment ist vielfältig, gnadenlos und einen echten Vorteil des verwendeten 3D-Audio zu guten Virtual-Surround-Lösungen konnten wir nicht wahrnehmen. Selbst hauseigene Lösungen wie das Roccat Elo Air 7.1 können da problemlos mithalten.

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