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Test - Sega Rally : Segas legendäres Rennspiel

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Das Rally-Genre blickt auf eine lange Entwicklung zurück, die noch in die späten 80er-Jahre zurückreicht und Titel wie ’Lombard RAC Rally’ und ’Toyota Celica GT Rally’ aus dem Hause Gremlin hervorbrachte. Anfang der 90er-Jahre definierte Sega die PS-starken Schlammschlachten neu und schuf mit dem Arcade-Automaten ’Sega Rally Championship’ einen absoluten Klassiker, der eine wahre Rally-Welle lostrat. Zusammen mit den zwei Fortsetzungen ’Sega Rally 2’ und ’Sega Rally 2006’ versorgte man, angefangen beim Sega Saturn über die Dreamcast bis hin zum PC, verschiedene Plattformen und bereicherte die eine oder andere Spielesammlung. Nach dem recht durchwachsenen ’Sega Rally 2006’ folgt nun endlich ein wahrer Nachfolger, der es richtig in sich hat. Wir haben uns den Titel vor Ort bei Sega angeschaut und liefern euch unsere ersten Eindrücke.

'Sega Rally 4'? 'Revo'? 'Sega Rally'!

Die ersten beiden ’Sega Rally’-Spiele sind den Fans und Besitzern der Saturn- und Dreamcast-Konsolen wohlbekannt. So lieferten die Titel vor dem Hintergrund der Arcade-Wurzeln stets den aus der Spielhalle gewohnten Spaß und eine hohe Grafikqualität. Mit ’Sega Rally’ landet die Serie nach dem letztjährigen unglücklichen PS2-Ausflug auf den Next-Gen-Konsolen, und das mit deutlich mehr Dampf als zuvor.

Um im Rally-Genre zu bestehen und im Kampf mit ’Colin McRae’ sowie ’WRC’ eine neue Etappe einzuläuten, haben sich die Entwickler der Sega Racing Studios einiges einfallen lassen. Allem voran sorgt ein deformierbarer Untergrund für abwechslungsreiche Rennen, bei denen man in jeder Runde nie auf den gleichen Matsch und Schotterpisten unterwegs ist. Die starken Rally-Boliden graben mit ihren Stollenrädern tiefe Furchen in den Boden und spritzen Dreck und Matsch durch die Gegend. Das Ganze sieht nicht nur beeindruckend aus, sondern erfüllt auch beim Gameplay selbst seinen Zweck. Wer hier nämlich schnell unterwegs sein will, sollte die Fahrrinnen vermeiden und zusehen, dass er nicht unbedingt durch die Spuren seines Vordermanns heizt.

Besonders wenn mehrere KI-Fahrer mit auf der Strecke sind oder man sich im Multiplayer mit seinen Freunden duelliert, bringt das alles auch taktisch ein paar fiese Tricks mit sich. Schließlich kann man absichtlich neben Pfützen große Rillen in den Matsch fahren – die sich anschließend auch mit Wasser füllen – und der Konkurrenz vor der Nase herumschlängeln, um ihnen ja keinen befahrbaren Untergrund übrig zu lassen.

Aufs Nötigste reduzierter Grafikhammer

Im Vergleich zum eigentlichen Vorgänger ’Sega Rally 2’ hat der Titel bei der Optionsvielfalt leicht abgespeckt und wird aller Voraussicht nach keine Fahrzeug-Setups mehr bieten. Stattdessen steht jedes der 30 lizenzierten Fahrzeuge den Entwicklern zufolge in drei Varianten zur Verfügung. Das muss wohl oder übel reichen. Dafür hat man als Ausgleich die Anzahl der Strecken erhöht, die in acht unterschiedlichen Umgebungen Abwechslung bieten – angefangen bei Asphaltpisten über trockene Wüsten bis hin zu Schlammschlachten und Schneerallys.

Dabei reagiert natürlich jeder Untergrund anders und harte Schotterböden lassen sich nun mal nicht so leicht aufwühlen wie eine durchnässte Matschdecke. Dafür rutschen und schlittern die Wagen je nach Untergrund völlig anders, was erneut einen Hauch von Realismus versprühen soll. Dennoch ist der Titel von realistischen Rallys weit entfernt, da man hier keine typischen Etappen von A nach B fährt, sondern wieder die beliebten Rundkurse zum Einsatz kommen. Im Kampf mit der schlauen KI liefert man sich daher wieder eher flotte Arcade-Rennen, als um Bestzeiten zu fahren. Ein Meisterschaftsmodus soll den Spieler natürlich trotzdem bei der Stange halten und fordernde Karriererennen bieten.

Grafisch macht der Titel in seiner frühen Version schon richtig was her und die uns präsentierte Matschstrecke zeigte deutlich, dass die Entwickler das ’Sega Rally’-Comeback wirklich ernst nehmen. Bereits in diesem frühen Anfangsstadium deklassiert das Rally-Spektakel den Konkurrenten ’Motorstorm’ und setzt beim tollen Geschwindigkeitsgefühl sogar noch eins drauf. Das Hauptaugenmerk liegt da natürlich auf dem deformierbaren Untergrund und dem dadurch herumspritzenden Matsch, der sogar an den sehr detaillierten Fahrzeugen haften bleibt und sich in Pfützen auch herunterspülen lässt. Wie uns die Entwickler anhand einiger Beispiele zeigten, handelt es sich dabei um richtigen Polygonmatsch.

Was die Wagen betrifft, kann man ein großes Lob an die Designer aussprechen. Pro Fahrzeug hat man extrem viele Polygone verbaut und die Wagen wirklich authentisch modelliert. Sogar die Stollenreifen bieten richtige Profile, anstatt dies nur mit einer Textur anzudeuten. Dafür wirkten im gezeigten Level die Fauna und Flora am Straßenrand noch relativ künstlich, obwohl man auch hier viel Arbeit in den Detailgrad gesteckt hat. An Fotorealismus kommt das alles noch nicht wirklich heran, wobei das aber auch eher das Ziel eines ’Colin McRae’-Titels als eines flotten Arcade-Racers darstellt.

Fazit

von R Kwiecin
’Sega Rally’ hinterließ trotz der kurzen Präsentation und den wenigen Details zum finalen Spiel einen mächtigen Eindruck. Besonders das real wirkende Gelände zeigt deutlich, dass die starke Next-Gen-Hardware bei der realistischen Physik ihre Stärken gut ausspielen kann. Nichtsdestotrotz bleibt weiterhin die Frage, wie sich der Titel im Genre platzieren kann. Schließlich fuhr der Arcade-Racer aus dem Hause Sega zumindest hierzulande bislang ’Colin McRae’ und Konsorten eher hinterher, als großartig für Furore zu sorgen. Bis zur kommenden Games Convention wird man sich bestimmt einen tiefer gehenden Eindruck vom Fahrverhalten verschaffen können, wobei dann klar werden sollte, wie realistisch der Titel wirklich daherkommt. Eines ist aber schon jetzt garantiert: Grafisch kommt hier eine wahre Bombe auf uns zu, auf die sich Arcade-Piloten definitiv freuen können.

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