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Special - Verspielter Sommer 2008 – Dl-Games auf X360, PS3 und Wii - Teil 2 : Download-Spielen auf den Zahn gefühlt

  • PS3
  • X360
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Um euch bei der großen Auswahl an Download-Games auf XBLA, PSN und WiiWare etwas zu helfen, findet ihr im Folgenden Reviews der interessantesten Titel des Jahres 2008. Dabei konzentrieren wir uns weitgehend auf Neuentwicklungen, lassen also Retro-Spielereien als auch Download-Versionen “großer“ Games außen vor.

Rocketmen: Axis of Evil (PlayStation 3, Xbox 360)

Captain Hirnlos und sein Planetentrip
Genre: Third-Person-Shooter /Arcade
Spieleranzahl: 1-4
Entwickler: A.C.R.O.N.Y.M. Games
Publisher: Capcom
Kosten: 800 MS-Punkte (X360), 9.60 Euro (PS3)
Kostenlose Demo: Ja

Haben wir auf XBLA nicht schon genügend Third-Person-Ballereien, die sich am bewährten Prinzip eines 'Commando' und 'Ikari Warriors' orientieren? Nun, 'Rocketmen' ist ein weiterer Vertreter dieses Typus. Ihr steuert eure Spielfigur aus einer Art isometrischer Vogelperspektive mittels linken Analog-Sticks und ballert frei um sie herum, indem ihr den rechten Analog-Stick in die jeweilige Richtung drückt. In klassischer Arcade-Manier schießt ihr euch durch allerlei Gegnerhorden, zerstört stationäre Geschütze und erledigt so manchen größeren Brocken. Dabei sorgt das große Gegneraufkommen in Kombination mit der hohen Schussdichte und einsammelbaren Extrawaffen-Icons für ziemliches Chaos auf dem Bildschirm.

Klingt sehr simpel, ist es aber nicht. Zum einen ist der Schwierigkeitsgrad sehr hoch. Zum anderen sorgen Rollenspielaspekte für das Salz in der Suppe. Ihr könnt euren Helden nicht nur individuell gestalten, sondern stetig aufleveln und so seine Fähigkeiten verbessern. Der Clou: Euer Recke ist sowohl im Solomodus als auch im Mehrspieler-Part entsprechend verstärkt verfügbar. Clevere Idee, gut gemacht. Gerade im Vier-Spieler-Koop-Modus kommt viel Spaß auf. Ein Griff ins Klo ist hingegen die Story von 'Rocketmen'. In albernen Comic-Zwischensequenzen wird die Geschichte einer Weltraum-Crew auf fremden Planeten erzählt. Wir hoffen für die Entwickler, dass die strunzdämlichen Dialoge nicht ernst, sondern bloß eine missglückte Parodie auf Sci-Fi-B-Movies der 50er- und 60er-Jahre sein sollen. Ebenfalls Abzug gibt's beim Umfang: Geübte Spieler haben die Planetenhatz nach drei bis vier Stunden durchgespielt. Immerhin ist die Motivation recht groß, mehrere Durchläufe in Angriff zu nehmen.

Wertung: Gut

Geometry Wars: Retro Evolved 2 (Xbox 360)

Der Xbox-Live-Arcade-König ist zurück
Genre: Action / Arcade
Spieleranzahl: 1-4
Entwickler: Bizarre Creations
Publisher: Actvision
Kosten: 800 MS-Punkte
Kostenlose Demo: Ja

Der König ist tot, lang lebe der König! Auf diesen theatralischen Ruf hoffen die Mannen und Frauen aus den Programmierstuben von Bizarre Creations. Und sie haben allen Grund dazu, denn mit 'Geometry Wars: Retro Evolved 2' steht die Fortsetzung zum wohl beliebtesten XBLA-Spiel an. Vor allem wenn man bedenkt, dass 'Geometry Wars' bereits zu seligen Vor-X360-Zeiten auf der ersten Xbox geradezu als Inbegriff für die ersten XBLA-Gehversuche stand. Dabei fing alles so harmlos an: Während der Entwicklung von 'Project Gotham Racing 2' wollte ein Programmierer eine Abfrage-Software für die beiden Analog-Sticks realisieren und bastelte quasi in seiner Mittagspause diesen simplen Arcade-Shooter. Dabei ließ er sich mächtig vom Klassiker 'Robotron' und diversen Vectrex-Ballereien der 80er-Jahre inspirieren. Als Bonusspielchen schaffte es die Highscore-Jagd in 'PGR2'. Der Anfang eines riesigen Erfolgs. Nach dem Remake des Erstlings auf XBLA und Umsetzungen für Wii und DS folgt also nun der offizielle zweite Teil.

Dieser schlägt dann auch gleich mit den doppelten Kosten zu Buche: 800 Punkte anstatt 400 wie beim Vorgänger sind zu bezahlen. Das ist aber nicht weiter tragisch, denn der Umfang wurde deutlich nach oben geschraubt: Statt eines einzigen Spielmodus gibt es nun sechs Varianten, die ihr rasch freischaltet. Wie gehabt steuert ihr eine Art Raumschiff durch ein 2D-Vektorfeld und ballert mittels Analog-Stick in alle Richtungen. Dabei knallt ihr verschiedene geometrische Formen ab, jagt den Highscore in die Höhe und versucht tunlichst, die Feinde nicht zu berühren. Wie schon im Vorgänger wirkt die Grafik auf den ersten Blick schlicht, schon nach wenigen Minuten werdet ihr jedoch geradezu hypnotisiert von dem Effektfeuerwerk, das auf dem Bildschirm mit all den Explosionen und Verzerrungen zu sehen ist. Im Vergleich zum Vorgänger ist der neue Teil noch farbenprächtiger und einen Tick spektakulärer. Ein besonderes Lob verdient der Techno-Sound, der sich nun mehr dem Geschehen auf dem Bildschirm anpasst.

Wer auch nur halbwegs was mit dem simplen Arcade-Spielprinzip am Hut hat, wird 'Geometry Wars 2' lieben. Es ist unglaublich, was die Entwickler aus dem Gameplay herausholen. Die Fortsetzung hat weit mehr Spieltiefe und Abwechslung zu bieten, ohne dass die Action verkompliziert wurde. Im Gegenteil: Das Waffen-Aufleveln entfällt und das Multiplikatorsystem ist leichter zu verstehen - ihr sammelt einfach Kristalle ein, die besiegte Gegner zurücklassen. Apropos Gegner: Einige neue fiese Vielecke haben es ins Spiel geschafft. Variantenreich die Spielmodi: Mal kämpft ihr beispielsweise mit unendlich Leben gegen die Zeit, mal dürft ihr nur in verschwindenden Basen ballern und huscht rasch von Basis zu Basis. Ein andermal könnt ihr nicht schießen, sondern besiegt Feinde, indem ihr durch explodierende Tore huscht. Natürlich gibt es auch einen klassischen Modus im Stil des Vorgängers. Als ob das noch nicht genug wäre, gibt es auch noch einen Mehrspielermodus in 'Geometry Wars 2'.

Der Arcade-Shooter ist ein Paradestück dafür, wie ein süchtig machendes Download-Spiel auszusehen hat: Kein Schnickschnack, keine unnötige Story, keine nervigen Wartezeiten zwischen dem Spielgeschehen, dafür motivierende Highscore-Listen. 'Geometry Wars: Retro Evolved 2' schlägt seinen Vorgänger um Längen und ist das vielleicht beste XBLA-Spiel überhaupt. Kaufen! Aber Achtung, es herrscht höchste Suchtgefahr.

Wertung: Ausgezeichnet

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