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Test - SteelSeries Arctis Nova Pro Wireless : Sündhaft teuer, aber es kann so einiges

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Die Arctis-Reihe von SteelSeries ist eine feste Größe unter den Gaming-Headsets. Nahezu für jeden Anspruch hat SteelSeries ein passendes Modell auf Lager. Mit dem Arctis Nova Pro Wireless wird nun auch noch die High-End-Elite attackiert mit Features wie Active Noise Cancellation, den Anschluss mehrere Geräte, 360° Spatial Sound und der Sonar-Software. Das hat allerdings seinen Preis – mit 379,99 Euro (UVP) ist das Arctis Nova Pro Wireless sogar im High-End-Bereich ein teurer Brocken. Aber ihr bekommt dafür auch sehr viel geboten.

Das SteelSeries Arctis Nova Pro Wireless entpuppt sich schnell als Allrounder. Das Headset gibt es wie gewohnt in zwei Varianten, nämlich PC+Playstation und PC+Xbox – das leidige Thema der unterschiedlichen Wireless-Technik, das bisher nur von Turtle Beach sinnvoll gelöst wurde. SteelSeries hat uns freundlicherweise die PC-Playstation-Variante für unseren Test zur Verfügung gestellt.

Hinsichtlich der Konnektivität spult das Nova Pro quasi das komplette Programm ab. Es kann kabellos an PC, Playstation und Switch betrieben werden, wobei über den Wireless-Transmitter sogar zwei Geräte angeschlossen werden können – er verfügt über zwei USB-C-Eingänge, die nötigen Kabel liegen bei. Per Knopfdruck könnt ihr problemlos zwischen den beiden Quellen umschalten. Super für diejenigen, die neben einem PC vielleicht noch eine PS5 im Betrieb haben und das Headset an beiden Geräten kabellos nutzen wollen.

Zusätzlich gibt es einen Anschluss für ein beiliegenden 3,5-mm-Klinkenkabel, sodass ihr das Headset notfalls auch am Xbox-Controller oder anderen Geräten per Kabel nutzen könnt. Und als ob das nicht genug wäre: BlueTooth 5.0 ist ebenfalls vorhanden und kann parallel zum Wireless-Betrieb genutzt werden. Somit ist auch die Verbindung mit Smartphones oder Tablets kein Problem. Wer also ein Headset für alles benötigt, liegt beim Arctis Nova Pro genau richtig.

Die kabellose Verbindung im 2.4-Ghz-Modus erfolgt über einen Transmitter statt eines USB-Dongles, der zudem noch als GameDAC funktioniert. Wie erwähnt, könnt ihr direkt zwei Geräte anschließen. Der Transmitter hat aber noch mehr Funktionen. Zum einen dient er als Ladegerät. Das Arctis Nova Pro Wireless verfügt über zwei Akkus – einer im Headset, einer im Transmitter, wo er aufgeladen wird. Ist der Headset-Akku leer, könnt ihr ihn mit wenigen Handgriffen binnen Sekunden tauschen, ohne, dass das Headset abgeschaltet wird. Im Notfall könnt ihr das Headset auch direkt per USB-Kabel laden, ein entsprechender Anschluss verbirgt sich hinter einer der Magnetblenden.

Die Laufzeit eines Akkus ist mit 18-22 Stunden angegeben, im praktischen Betrieb erreichten wir etwa 14-16 Stunden (wir mögen es laut). Somit solltet ihr kaum mal in die Verlegenheit kommen, dass eurem Headset der Saft ausgeht. Für den Notfall gibt es auch noch eine Schnellladefunktion, die binnen 15 Minuten genügend Saft für drei Stunden Laufzeit in den Headset-Akku pumpt. Eine ziemlich clevere Lösung, zumal durch die austauschbaren Akkus auch eine gewisse Langlebigkeit gegeben ist.

Der Transmitter/GameDAC dient zudem als Bedienstation für den Fall, dass ihr das Headset nicht mit der PC-Software nutzt (dazu später mehr). Neben Lautstärke, Eingangswahl, Game-Chat-Balance steht euch dort auch ein Equalizer zur Verfügung. Dank Drehregler und Touch-Knopf geht die Bedienung gut von der Hand, wenn ihr euch erstmal an die Menüstruktur des GameDAC gewöhnt habt. Klar ist eins: SteelSeries versucht, mit dieser Lösung allen Nutzungen gerecht zu werden und das klappt ziemlich gut.

Kommen wir zum Headset selbst. Das Arctis Nova Pro Wireless gibt sich optisch relativ dezent und ist durchaus dafür geeignet, euch per BlueTooth auch außer Haus mit Sound zu versorgen, ohne dass ihr Lachanfälle erntet. Das Design ist schlicht, in Mattschwarz gehalten und gefällig. Die Verarbeitung macht einen guten Eindruck. SteelSeries setzt wie gewohnt auf eine Lösung mit flexiblem Kopfband. Die drehbaren Ohrmuscheln und die weichen, mit Kunstleder bezogenen Ohrpolster sorgen für einen sehr bequemen Sitz, der das ohnehin recht moderate Gewicht kaum spüren lässt.

Die Bedienelemente bleiben überschaubar. Links findet ihr Power-Taste, Mic-Stummschaltung, Lautstärkeregler und den optionalen Klinkenanschluss. Unter der magnetisch befestigen Seitenblende verbirgt sich ein USB-Ladeport. Rechts entdeckt ihr die Bedienungstaste für BlueTooth-Verbindungen. Unter der rechten, ebenfalls magnetischen Blende verbirgt sich der besagte austauschbare Akku. Schlicht, einfach und praktikabel gelöst.

An der linken Seite findet ihr zudem das ausziehbare Mikrofon. Ein Poppschutz aus Schaumstoff liegt bei, bei dessen Nutzung könnt ihr das Mikro freilich nicht mehr im Headset verbergen – außer, ihr nehmt ihn ab. Das Mikrofon wird vollmundig als KI-gesteuertes „ClearCast Gen 2“-Mikrofon, das dank künstlicher Intelligenz etwaige Nebengeräusche bestmöglich filtern soll. Das klappt auch ganz gut, die generelle Sprachqualität des Mikrofons entspricht allerdings nicht so ganz dem Preis des Headsets. Nicht falsch verstehen, Voice-Chat, Telefonate oder Calls gehen gut, Aufnahmequalität hat das Mikro aber nicht zu bieten.

Wer denkt, dass das schon alles war, hat das Wichtigste noch nicht gesehen. Während ihr für Konsolen nur den GameDAC als regelndes Element zur Verfügung habt, geht am PC noch weitaus mehr. Zum einen verfügt ihr über die SteelSeries-GG-Software, die nochmals einige rudimentäre Einstelloptionen bietet. Weitaus wichtiger ist aber die integrierte Sonar-Software, mit der das Arctis Nova Pro Wireless voll und ganz seine Muskeln spielen lässt.

Die Sonar-Software liefert euch ein umfangreiches Portfolio an Einstellmöglichkeiten, garniert mit über 20 vorgefertigen Presets für bekannte Spiele, Musik und Filme. Nicht alle sind vollkommen gelungen, aber dank 10-Band-EQ und erstellbarer Profile ist es kein Problem, auf Basis der Presets optimierte Einstellungen zu finden oder komplett eigene zu erstellen. Hinzu kommen Konfigurationsmöglichkeiten für 360° Spatial Sound mit verschiedenen Einstellungen, zum Beispiel hinsichtlich des Abstands der einzelnen Klangquellen, was in Summe ein sehr rundes Surround-Bild ermöglicht. Hinzu kommen ein Mixer, ein Equalizer fürs Mikrofon nebst KI-Noise-Cancellation, Noise-Gates und etliche weitere Einstellungen.

Das Ganze drückt euch das Arctis Nova Pro Wireless über spezielle 40-mm-Treiber in die Lauscher, die mit 10-40.000 Hz (Kabel), bzw. 10-22.000 Hz (Wireless) arbeiten. Die Treiber verfügen ohne etwaige Veränderungen über einen angenehm klaren und ausgewogenen Sound, aber erst mit der Sonar-Software könnt ihr wirklich das volle Potenzial ausschöpfen. Wir haben das Headset mit verschiedenen Szenarien von Shootern über dialoglastige Rollenspiel, Musik verschiedener Genres und Filme ausprobiert und waren durch die Bank überaus zufrieden. Wer nichts gegen ein bisschen Basteln mit der Software hat, kann aus dem Headset bemerkenswerte Soundwelten herauskitzeln.

Und als ob das noch nicht reicht, verfügt das Headset auch noch über aktive Geräuschunterdrückung mittels eines 4-Mikrofon-Hybridsystems. Dazu gehört auch ein zuschaltbarer Transparency-Modus, der euch Umgebungsgeräusche durchlässt. Die Technik kommt zwar nicht an die Qualitäten eines Sony-Kopfhörers oder des neuen Gaming-Headsets INZONE H9 heran, leistet aber insgesamt recht solide Arbeit.

Im praktischen Einsatz waren wir überaus angetan vom SteelSeries Arctis Nova Pro Wireless, insbesondere aufgrund seines Tragekomforts und des guten Klangs, der sich durch minimale Einstellungen wunderbar optimieren und anpassen lässt – zumindest am PC. Das Gefrickel ohne Software direkt am GameDAC für andere externe Quellen als den PC ist etwas mühsam, zeigt aber durchaus Wirkung. Das Headset spielt in der obersten Liga mit, klanglich vielleicht nicht ganz so stark wie das Audeze Penrose, dafür deutlich bequemer, es hat deutlich mehr Konnektivität als das HyperX Cloud Alpha Wireless und ist insgesamt nochmals bequemer und vor allem hinsichtlich Konfiguration und Mikrofon besser als das Sony INZONE H9.

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