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Test - Story of Seasons : Zurück zu den Harvest-Moon-Wurzeln

  • 3DS
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Ebenfalls angepasst wurde das Ausdauersystem. Die Leiste mit den fünf Herzen, die die Ausdauer des Farmers darstellen, wurde zwar aus einigen Vorgängern übernommen, allerdings hat man ständig das Gefühl, den untrainiertesten Bauern aller Zeiten zu spielen. Ein kleines Feld umzugraben kostet hier dann schon mal gut und gerne die halbe Ausdauerleiste. Selbst das Säen oder Gießen sorgt für einen gefühlt unverhältnismäßig großen Ausdauerverlust. Natürlich kann man sich mit selbst gekochtem oder eingekauftem Essen aushelfen, dazu hat man aber gerade am Anfang des Spiels aus Mangel an finanziellen Ressourcen kaum die Möglichkeit.

Zusätzlich zu den Feldern kann man auch seine Farm und später auch die angrenzende Stadt mittels eines ausgiebigen Crafting-Systems bearbeiten. Die Materialien sind für die meisten größeren Baupläne natürlich entsprechend schwer zu bekommen. Dennoch freut man sich über jedes neue Werkzeug oder jede neue Maschine, die die Arbeit etwas effizienter gestaltet. Die Farm selbst kann jederzeit mit einem recht einfachen und übersichtlichen System komplett umstrukturiert werden.

Eine weitere Neuerung ist der Verkauf der eigenen Ernte. Während man in den Vorgängern in der Regel eine Box hatte, in die man einfach alles, was man verkaufen wollte, reinwarf, gibt es hier nun eine Art dynamisches Händlersystem. Hierbei treffen verschiedene Händler zu mehr oder weniger unregelmäßigen Zeiten in der Stadt ein und man muss sich entscheiden, bei welchem Händler die Ernte den größten Profit bringt.

Auch das klingt zuerst sehr vielversprechend, bis man merkt, dass man anfangs nur Zugriff auf einen einzigen Händler hat und dieser auch durchaus nur zwei Mal die Woche eintrifft. Man kann zwar auf dem Kalender sehen, welcher Händler wann auf dem Marktplatz ist, das hilft aber nicht, wenn man seine frische Ware mal eine komplette Woche lang nicht verkaufen kann.

Dann wäre da noch die wirklich merkwürdige technische Seite. Grundsätzlich läuft Story of Seasons sehr ordentlich und sieht dabei für einen 3DS-Titel zwar nicht außerordentlich gut, aber sehr annehmbar aus. Dennoch läuft das Spiel auf gut der Hälfte der besuchbaren Areale mit gefühlten 15 Bildern pro Sekunde. Zuerst könnte man meinen, dass die Framerate vielleicht absichtlich vom Entwickler in Gebieten, die man selbst bearbeiten kann, zurückgefahren wird. Allerdings scheint es vollkommen willkürlich, in welchen Teilen der Stadt oder der Farm die Performance einbricht. Das Spiel ist zwar immer noch spielbar - „schön“ sieht aber anders aus.

Auf sehr klassischen Pfaden

Der komplette Rest des Spiels fühlt sich dagegen endlich wieder an, wie ein ganz klassisches Harvest Moon. Die Stadt wird nach und nach um neue Einwohner erweitert. In jeder Jahreszeit gibt es genügend Feste und Wettbewerbe, an denen man teilhaben kann und natürlich hat man auch wieder die Möglichkeit, sich im Verlauf des Spiels für einen zukünftigen Gatten oder eine Gattin zu entscheiden. Sowohl für weibliche als auch für männliche Spielercharaktere stehen hier jeweils fünf potenzielle bessere Hälften zur Auswahl. Natürlich kann man sich auch in Story of Seasons darauf einstellen, dass es viel Geduld und viele Geschenke brauchen wird, bis es zur Hochzeit kommt.

Story of Seasons ist ein Spiel, das durchaus mit einigen Schwächen, vor allen Dingen in der Technik, zu kämpfen hat. Dennoch kann man den neusten Teil der Serie guten Gewissens den Spielern empfehlen, die schon an Friends of Mineral Town Freude hatten, oder die einfach mal in ein Harvest Moon reinschnuppern möchten. Es fängt vielleicht nicht ganz den Zauber der alten Teile ein, aber es kommt näher ran, als die meisten Vorgänger der letzten Jahre.

Fazit

Dennis Kröner - Portraitvon Dennis Kröner
(Fast) alles wieder wie früher

Als ich mit der Review zu Story of Seasons anfing, wollte ich nach den ersten fünf Stunden das Spiel eigentlich nur an die Wand werfen. Die omnipräsenten und übertrieben langen Tutorials gingen mir als alten Harvest-Moon-Veteranen ordentlich auf den Keks. Auch mit dem Handelssystem, das mit seinem Zufallsfaktor dafür sorgte, dass ich fast zwei Wochen lang keine Ware verkaufen konnte, war ich mehr als unzufrieden. Als allerdings die ersten anderthalb Monate im Spiel vergangen waren, begann das Spiel recht schnell besser zu werden und schlug endlich wieder die Richtung ein, die ich in der Serie seit Friends of Mineral Town vermisste.

Es gibt dennoch einige Probleme, die einfach nicht mehr passieren sollten. Zum einen gibt es da die technischen Schwächen, zum anderen nervt es mich immer noch, dass ein Großteil der 3DS-Buttons nicht belegt ist. Ein paar Schnellzugriffe auf Werkzeuge hätten dem Spiel auf jeden Fall gut getan. Dennoch ist Story of Seasons wesentlich besser gelungen als sein Vorgänger und ich bin guter Dinge, dass die Serie hier wieder einen Schritt in die richtige Richtung geht.

Überblick

Pro

  • viele Optionen bei der Charaktererstellung
  • Gameplay orientiert sich wieder an den Klassikern der Serie
  • ausgiebiges Crafting-System
  • sehr viele Feste und Wettbewerbe, an denen man teilnehmen kann
  • große Auswahl an potenziellen Lebensgefährten

Contra

  • übermäßig lange und nicht überspringbare Tutorials
  • nicht nachvollziehbare Framerate-Einbrüche
  • Einstieg selbst im Serienvergleich sehr träge
  • neues Händlersystem sorgt gerade anfangs für Frust
  • Ausdauerverlust viel zu stark

Kommentarezum Artikel

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