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Test - Welcome to Paradize : Test: Zombies, die für mich arbeiten? Nehm‘ ich sofort!

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Untote sind willenlos. Das Einzige, was sie treibt, ist der Hunger nach Gehirnen, was umso ironischer erscheint, wenn man sich vor Augen hält, wie hirnlos sie ihrem Fresstrieb folgen. Was aber, wenn man ihr leeres Oberstübchen mit Informationen füttern könnte, um sie zu Sklaven zu machen? Im makaberen Survival-Adventure Welcome to ParadiZe erlebt ihr in humorvoller Weise, worauf das hinausläuft.

Zombies sind ideale apokalyptische Widersacher in Videospielen. Hirnlos, seelenlos, und doch irgendwie lebendig. Allemal besser als Roboter und daher seit jeher so beliebt als Kanonenfutter. Zombies gehen immer und überall. Aber was treibt denn einen Zombie wirklich an? Steckt noch ein wenig menschliche Funktion in ihm?

Geistig anscheinend nicht. Tabula Rasa! Warum also nicht die Leere mit Befehlen füllen, dachte sich ein Wissenschaftler und erfand einen Helm, mit dem man Zombies steuern kann. Einmal über den Kopf gestülpt, verrichten sie jede noch so schwere Arbeit. So wurde ParadiZe geboren, ein Ort mitten in grüner Natur, an dem die Zombie-Apokalypse zum Wohle der Menschheit umfunktioniert wird.

Denkste! Was wäre Welcome to Paradize denn für ein Zombie-Spiel, wenn alles am Schnürchen gelaufen wäre? Schon kurz nach der Etablierung des Naturidylls erleiden sämtliche Steuerhelme eine Fehlfunktion, woraufhin das Chaos ausbricht. Der Einzige, der das noch nicht mitbekommen hat, ist unser Held, der angelockt von einem alten Werbespot den Ort erreicht, mit dem Ziel, sich anzusiedeln und von Zombies bedienen zu lassen.

Hillbilly-Ballerei

Wie der Spielheld aussieht, dürft ihr anhand eines Auswahlmenüs selbst bestimmen, bevor ihr euch in isometrischer Dreiviertel-Perspektive ins Abenteuer stürzt. Es dauert keine Minute, bis ihr euch mit den ersten Untoten auseinandersetzen müsst, die euch schwarmartig überfallen. Anfangs sollen es eure Fäuste richten, kurze Zeit später greift ihr zu herumliegenden Holzknüppeln oder entreißt den Matschköpfen ein Luftgewehr.

Und da ist er dann schon: der Spielkern, mit dem ihr euch in den nächsten Stunden am meisten beschäftigt. Im Großen und Ganzen spielt sich Welcome to Paradize ähnlich wie ein Twin-Stick-Shooter à la Robotron, Geometry Wars oder The Binding of Isaac - wenn auch in ungewohnter Perspektive und mit einer unverkennbaren Prise Humor, die am Anfang vor allem musikalisch zur Geltung kommt.

Sobald euch nämlich ein Schwarm Schlurfer erreicht und ihr aufgrund der Überzahl zu flüchten beginnt, vernehmt ihr beste Hillbilly-Verfolgungsjagd-Musik, die sogar dynamisch gesteuert wird, sodass sie immer dann in einer sauberen Kadenz endet, wenn der Ansturm vorbei ist. Da muss man schon mal grinsen (oder grunzen, je nachdem, wie stark man zur Panik neigt).

Von da an wird es nur noch schräger. Ein anderer Wissenschaftler, der sich in einem verschanzten Behelfslager befindet, fand schon vor einiger Zeit den Fehler in den Zombie-Steuerungs-Headsets, korrigierte ihn und bittet euch nun darum, seine verbesserte Version einzusetzen. Gleich der erste Untote, den ihr nach dem Besuch bei ihm umnietet, lässt sich damit in einen willenlosen Kampfbegleiter verwandeln, woraufhin eine ganze Kette von Ereignissen losgetreten wird. Ihr seid plötzlich in der Lage, viel mehr Zombies zu töten, stetig neue Ausrüstungsgegenstände für euren willenlosen Helfer zu finden, selbst ein Lager zu errichten und die komplette Situation auf den Kopf zu stellen. Die Herrschaft der Untoten hat ein Ende!

Auf zum Mond

Oder doch nicht? Nah, so einfach auf keinen Fall, denn die hirnlosen Fresslinge wachsen unendlich nach. Letztendlich bleiben euch nur zwei Dinge zu tun: Zum einen so viel von ParadiZe zurückerobern wie möglich, indem ihr jeden einzelnen der alten Sendemasten für das Zombie-Steuerungssignal vernichtet. Zum anderen: Mit den letzten menschlichen Überlebenden auf dem Mond kommunizieren, die gewillt sind, euch in ihre Gemeinschaft aufzunehmen, wenn ihr es schafft, eine Rakete zu bauen, die euch dorthin bringt. Nichts leichter als das ...

Ihr seht schon: innerhalb von einer Spielstunde schwenkt das Spiel von beklemmend gruselig zu köstlich schwachsinnig und verharrt dann in einem Mix aus beidem. Beklemmend bleibt Welcome to ParadiZe allein schon aufgrund der knappen Ressourcen. Ihr braucht ständig Holz, Schrott, Schwarzpulver, Heilpflanzen und anderen Krimskrams, mit dem ihr Nachschub craftet. Sei es für den Brückenbau, für Verbandsrollen oder schlicht für Munition.

Wobei einige wichtige Talente von eurem Spieler-Level abhängen. Einen Flammenwerfer bei einem Zombie zu finden, berechtigt beispielsweise noch lange nicht zu dessen Nutzung. Ihr müsst erst Level 25 erreichen, bevor ihr Untote brutzeln dürft, wobei euch jeder Bildschirmtod alle Erfahrungspunkte des aktuellen Levels raubt. Das alte Henne-Ei-Problem keimt auf: Wie soll man an so vielen Zombies vorbei, wenn einem das Erfahrungslevel für immer größer werdende und besser gepanzerte Zombie-Horden fehlt?

Berechtigte Frage, aber bei effizienter Strategie halb so wild, denn je weiter ihr voranschreitet, Basisgebäude baut und eure Reichweite durch Schnellreise-Tunnel erweitert, desto eher findet ihr Talent-Anleitungen für eure hirnlosen Untergebenen. Das ist viel praktischer als selbst zu kämpfen. Zombies verfügen über unendlich viel Munition, tragen liebend gern unbequeme Rüstungen wie etwa einen Stachelpanzer und lassen sich auch sonst jeden Blödsinn aufbürden, egal ob ihr sie zum Holzsammler umfunktioniert oder sie dazu verdonnert, euch automatisch zu heilen. Ein komplexes Menü gibt euch freie Hand bei der genauen Definition ihres Aufgabenfeldes. So habt ihr irgendwann eine ganze Armee von Zombies im Schlepptau, die für euch die Drecksarbeit erledigen.

Am besten im Koop

Klingt spaßig, kommt aber in der Praxis nicht ganz so gut rüber, wie die Theorie es verspricht, weil die Aufteilung der Zombie-Horden mitunter hundsgemein ausfällt. Sobald einer der Untoten eine Trompete dabeihat, kann er sämtliche Kollegen aus dem Umfeld herbeizitieren. Da bleibt euch nur noch die Flucht, wenn nicht ein überraschender Tod, weil ihr zu langsam geschaltet habt. Auch Zombies, die Bienenstöcke als Waffen tragen (und somit einen Schwarm Bienen befehligen) saugen eure 200 Hitpoints schneller herunter als ihr gucken könnt – und zwar an Stellen, bei denen euch die Arealbeschreibung verspricht, gutmütig zu sein.

Welcome to ParadiZe - Video zeigt Gameplay aus dem Zombie-Titel

Eko Software und NACON werkeln gegenwärtig am neuen Zombie-Titel Welcome to ParadiZe, aus dem ihr hier frisches Gameplay zu sehen bekommt.

Mehr Ungereimtheiten: Wenn euch eine Quest aufgibt, Gazellen mit einem Bogen zu erlegen, den ihr nicht habt und erst einmal nicht craften könnt, steht ihr auch mal ne Stunde wie der Ochs vorm Berg und wisst nicht weiter. Tipps wie man einen Bogen bekommt? Gibt es nicht. Unterstützung vom Questgeber? Auch nicht. An manchen Stellen schleift es dann doch ganz schön.

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Abhilfe dagegen ist Unterstützung von außen. Bis zu vier Spieler können sich in einer Sitzung tummeln und zwei davon im Couch-Koop. Auf den Konsolen sicher nichts Ungewöhnliches, aber auf dem PC selten und gerne gesehen.

Im gemeinsamen Spiel gewinnt Welcome to ParadiZe plötzlich krass an Fahrt. Gemeinsam scheffelt ihr schneller Erfahrungspunkte, mäht durch jedes Untoten-Nest und habt einfach mehr Spaß, weil ihr euch in jeder Hinsicht gegenseitig unter die Arme greifen könnt.

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